Petersberg auf Rang acht, Mengshausen hofft auf die Relegation
  10.01.2022


In der zweiten Erstligasaison nach dem Aufstieg 2019 behaupteten sich die Petersberger Luftgewehrschützen in der ersten Liga des Deutschen Schützenbundes und beendeten die Punktrunde auf dem achten Tabellenplatz.

Die SGi Mengshausen muss dagegen auf die Relegation mit den Aufstiegsanwärtern aus den zweiten Ligen hoffen, denn die Osthessen kamen nicht über den elften und vorletzten Rang hinaus. In der zweiten Liga West beendete das Team Wetterau im Frankfurter Landesleistungszentrum mit einem 5:0 Erfolg gegen den SV Erdbach die Saison als ungeschlagener Meister und hat gute Chancen, beim Aufstiegskampf am 30. Januar 2022 in Hannover den Sprung in die erste Liga zu schaffen. 

Nur Mona Heck punktet für Petersberg

Die letzten beiden Begegnungen in der Luftgewehr Bundesliga Nord endeten für die Petersberger Schützen im Paderborner Sportzentrum am Maspernplatz mit zwei Niederlagen gegen den amtierenden Bundesligameister SSG Kevelaer (0:5) und einen Tag später mit 1:4 gegen den SV Wieckenberg.

Gegen die SSG Kevelaer zeichnete sich die klare Petersberger Niederlage bereits nach einer Viertelstunde der 50-minütigen Schießzeit ab. In allen fünf Einzelbegegnungen lag die Mannschaft vom Niederrhein vorn und für Petersberg konnten zunächst nur Tom Barbe und Johanna Tripp auf den ersten beiden Mannschaftspositionen mithalten. Die Hessen mussten erneut ohne Jana Heck antreten, für die erstmals Michael Döllinger eingesetzt wurde. Der 40-Jährige hatte trotz ordentlicher 385 Ringe auf Position fünf gegen Simon Janßen (394) ebenso keine Siegchance wie Anna Beck, die auf Position vier gegen Franziska Driessen mit 379:392 Ringen verlor. Mona Heck hatte auf Position drei für Petersberg mit ihrer schnellen Schießweise 393 Ringe vorgelegt, doch die 20-jährige Frank Janßen ließ sich davon nicht beeindrucken und holte mit optimalen 400 Ringen den ersten Punkt für Kevelaer. Ihre Zwillingsschwester Anna Janßen stand ihr mit der zweiten Topleistung des Wettkampfes nicht nach und gewann ebenfalls mit 400 Ringen. Auf de Spitzenposition übertraf sie die 399er Vorgabe von Tom Barbe, dessen glänzende Leistung nicht mit einem Punktgewinn belohnt wurde. Auf Position zwei hatte Johanna Tripp für Petersberg 395 Ringe vorgelegt und wurde von ihrem Gegner Alexander Thomas wenige Minuten später um drei Ringe übertroffen. Damit stand der 5:0 Favoritensieg für die SSG Kevelaer fest, nachdem die Nordrhein-Westfalen vorzeitig als Meister der Nordliga feststanden.

Einen Tag später trafen die Petersberger auf den punktgleichen SV Wieckenberg und hatten mit einem Sieg die Chance, sich wie vor zwei Jahren auf den siebten Rang im Endklassement zu verbessern. Die Niedersachsen aus dem Landkreis Celle erwischten einen guten Start und führten schnell in drei der fünf Einzelbegegnungen. Für Petersberg war Jana Heck ins Team zurückgekehrt, die Michael Döllinger ersetzte. Zudem erhielt Annika Peters ihre dritte Einsatzchance in dieser Saison, doch die 23-Jährige hatte auf Position fünf mit 372:391 Ringen gegen Claire-Luisa Ruschel keine Siegchance und konnte den 0:1 Rückstand nicht verhindern. Die Stadtteilmannschaft aus Fulda hatte sich gesteigert und konnte bis zur 35. Minute die Begegnung ausgeglichen gestalten können. Die Entscheidung fiel danach auf den ersten drei Mannschaftspositionen, nachdem Tom Barbe auf der Spitzenposition mit 396:398 Ringen gegen die Schweizerin Chiara Leone verloren hatte und Jana Heck gegen Tina Lehrich mit 392:398 Ringen unterlag. Nachdem auch Johanna Tripp auf Position zwei mit 394:396 Ringen gegen Robin Zissel verloren hatte, war es Mona Heck, die mit 391:390 Ringen knapp gegen Melissa Ruschel den einzigen Petersberger Punkt zum 1:4 Endstand holte.

Coronavirus erwischt Schützen Ladekop und Mengshausen kann hoffen

Nachdem der Einspruch der SGi Mengshausen gegen die Wertung der kampflos verlorenen Begegnungen des Dezember-Wettkampftages von der Ligaleitung des Deutschen Schützenbundes abgelehnt wurde, hatten die Osthessen am letzten Wettkampfwochenende in der Großsporthalle von Wissen in Rheinland-Pfalz noch eine Chance, um dem drohenden Abstieg zu entgehen. Auf dem Wettkampfprogramm stand die Begegnung mit dem ebenfalls noch punktlosen Team des SV Ladekop. Die Ortsteilmannschaft aus dem niedersächsischen Landkreis Stadt hatte aber vor dem Wettkampf mitgeteilt, dass mehrere Teammitglieder an Covid-19 erkrankt sind und weitere Infektionen innerhalb der Mannschaft nicht ausgeschlossen werden können. Dadurch beschloss die Teamleitung des Aufsteigers, keine Mannschaft für das Saisonfinale aufzustellen und die Punkte kampflos abzugeben. Davon profitierte auch die SGi Mengshausen, dessen Team mit 5:0 als kampfloser Sieger gewertet wurde und im Endklassement auf Rang elf die Chance hat, den Klassenerhalt in der Aufstiegsrelegation am 30. Januar 2022 in Hannover zu schaffen.

Vor dem kampflosen Sieg gegen Ladekop hatte die SGi Mengshausen am Tag zuvor gegen die SB Freiheit mit 0:5 die erwartete Niederlage hinnehmen müssen, die sich in den Zwischenständen der fünf Einzelbegegnungen früh abzeichnete. Nach 25 Minuten stand es bereits 0:1, als Daniela Schäfer mit 386:397 Ringen gegen Lisa Müller verloren hatte. Ein gutes Comeback im Team der Osthessen gelang Fabian Mangold, der auf Position vier auf die Nationalschützin Jolyn Beer traf. Mit 392 Ringen gelang dem 22-jährigen Hessen ein gutes Ergebnis, dass aber nicht reichte, um die Olympiasechste von Tokio zu gefährden. Die 27-Jährige aus Hannover erhöhte mit 398 Ringen auf 2:0 für die Stadtteilmannschaft aus Osterode im Harz. Auch auf den übrigen Positionen hatte Mengshausen durch Nadine Gudert (393:399 gegen Jeanette Hegg Duestadt), Laura Schulz (391:396 gegen Michaela Müller-Thöle) und Janina Kister (386:393 gegen Jana Meinheit) keine Siegchance.

Luftgewehr - 1. Bundesliga Nord:

Buer-Bülse  -  Ladekop5-0
Mengshausen  -Freiheit0-5
Wissen  -Braunschweig  3-2
Wieckenberg  -Gölzau3-2
Kevelaer   -Petersberg   5-0
Elsen  -Kamen4-1
Braunschweig   -Freiheit1-4
Ladekop  -Mengshausen0-5
Wissen     -Buer-Bülse   1-4
Kamen  -Kevelaer0-5
Petersberg  -Wieckenberg1-4
Elsen  -Gölzau4-1

Luftgewehr - 1. Bundesliga Nord:

1.SSG Kevelaer   48:7  20:2
2. SB Freiheit       43:1218:4
3.Wissener SV 38:1718:4
4.ST Hubertus Elsen        37:1818:4
5.BSV Buer-Bülse           34:2116:6
6.SV Wieckenberg          32:23   12:10
7.SV Gölzau                   25:3010:12
8.SV Petersberg25:308:14
9.Braunschweiger SG      23:32   6:16
10. SV Kamen                   15:404:18
11.SG Mengshausen          8:472:20
12.SV Ladekop     2:530:22

Team Wetterau visiert Erstligaaufstieg an, SV Erdbach steigt ab

Zwei Jahre nach dem Aufstieg in die zweite Bundesliga West hat das Team Wetterau Friedberg die Chance, in die erste Liga aufzusteigen. Den Meistertitel sicherte sich die Mannschaft von Teamchef Ralf Winter beim Saisonabschluss im Frankfurter Landesleistungszentrum des Hessischen Schützenverbandes mit einem glatten 5:0 Sieg über den SV Erdbach. Den siebten Sieg in Folge leitete Natascha Hiltrop ein, die auf Position vier im Wetterauer Team mit 395 Ringen gegen Lena Bianca Beul (391) ihre beste Saisonleistung zeigte. Die Paralympics-Goldmedaillengewinnerin beendete damit ihre Pause von zwei Wettkämpfen und ist zuversichtlich, dass sie mit der Mannschaft in die erste Liga aufsteigen kann. „Ich will in der Liga mein Bestes geben“, sagte Julian Justus, der bei seinem dritten Saisonwettkampf mit 398:397 Ringen gegen die starke Merle Baucke auf 2:0 für das Team Wetterau erhöhte. „Ich wurde ganz schön von meiner Gegnerin unter Druck gesetzt“, meinte der 33-jährige ehemalige Nationalschütze, der bei einem Aufstieg mit dem Team Wetterau nach fünf Jahren wieder in die erste Liga zurückkehren wird. „Mit Hubertus Elsen bin ich drei Mal Bundesligameister geworden“, erinnerte sich Julian Justus an seine erfolgreichen Erstligazeiten zurück. Der 21-jährige Max Ohlenburger, Mitglied im Perspektivkader des Deutschen Schützenbundes, punktete auf Position die für das Team Wetterau mit 397:391 Ringen gegen Fabienne Plaum und Luc Dingerdißen gefiel auf Position fünf mit 392 Ringen. Seine chancenlose Gegnerin Anna Maria Enders (319) war kurzfristig im Erdbacher Team für die zuletzt eingesetzten Melina Gwiazdowski und Michelle Figge eingesprungen. Den glanzvollen Sieg für das Team Wetterau rundete Roxana Sidi auf der Spitzenposition mit 399:386 Ringen gegen Anne Schäfer ab. Nur einmal beim 37. Schuss, verfehlte die 29-jährige Rumänin mit einer 9,9 die Zehn und beendete die Saison nach sieben Einsätzen mit einem Durchschnittsresultat von 398,9 Ringen. Zur Freude von Teamchef Ralf Winter hat die Junioren-Europameisterin von 2011 sich als großartige Verstärkung für die Mannschaft erwiesen. „Der Kontakt mit ihr entstand über Peter Sidi, der für seine Ehefrau eine Mannschaft in Deutschland gesucht hat“, erzählte Ralf Winter über die Nummer eins des Wetterauer Teams, dass das Saisonfinale in der Topbesetzung bestritt, nachdem im Verlauf der sieben Begegnungen insgesamt elf Aktive eingesetzt wurden. „Unser Ziel ist der Aufstieg, um dann die erste Liga zu halten“, umriss Ralf Winter die Ziele der Mannschaft. Auf Initiative des 53-jähigen Butzbachers war das Team Wetterau vor zehn Jahren als ein Förderverein für Nachwuchs-Sportschützen gegründet wurden. „Dann kam Natascha Hiltrop zu uns, um Wettkampfpraxis in Rundenwettkämpfen zu sammeln.“ Eine weitere Verstärkung kam aus Baunatal mit Franziska Justus (ehemals Möndel), der dann auch Ehemann Julian nach dem Ende seiner internationalen Sportschützenkarriere folgte. Ralf Winter, der selbst in den 1980er Jahren ein erfolgreicher Pistolenschütze und von 1986 bis 1989 Landesjugendsprecher des Hessischen Schützenverbandes war, ist in der Inklusionsförderung ebenso tätig, wie in seinem Beruf als Marketingmanager in über zehn europäischen Ländern für den finnischen Munitionshersteller Lapua.

Während das Team Wetterau in die erste Liga blickt, muss sich Mitaufsteiger SV Erdbach mit dem Abstieg in die Hessenliga abfinden. Wie im Jahr 2017 verpassten die Mittelhessen aus dem Lahn-Dill-Kreis den Klassenerhalt bei Punktgleichheit mit zwei weiteren Teams aufgrund der zu wenig erzielten Einzelpunkte denkbar knapp. Gegen den zweiten Abstieg aus der zweiten Liga stemmte sich im Erdbacher Team besonders Merle Baucke, die auf der Spitzenposition gegen Julian Justus in einem hochklassigen Duell sich zur persönlichen Saisonbestleistung steigerte und sich nur knapp um einen Ring geschlagen geben musste. Ebenfalls ihre beste Saisonleistung zeigte Lana Bianca Beul, deren 391 Ringe aber ebenso nicht zu einem Punktgewinn reichten, wie bei Fabienne Plaum. Nicht an ihre zuletzt starken Leistungen konnte Anne Schäfer anknüpfen, die sich zuletzt auf 396 Ringe steigerte, aber im Spitzenduell mit Roxana Sidi früh die Überlegenheit der Rumänin anerkennen musste und am Ende mit 386 Ringen klar geschlagen wurde.

Luftgewehr - 2. Bundesliga West:

Team Wetterau -Erdbach   5-0
Emsdetten-Buer-Bülse II      1-4
Kevelaer II -Inden/Altdorf    2-3
Elsen II -Hilgert4-1

Die Abschlusstabelle:

1.Team Wetterau25:1014:0
2.ST Hubertus Elsen II                26:912:2
3.PSS Inden/Altdorf      19:1619:4
4.Buer-Bülse II18:178:6
5.SSG Kevelaer II           16:196:8
6.TuS Hilgert      14:212:12
7.SF Emsdetten12:232:12
8.SV Erdbach      10:252:12

 


Petersberg auf Rang acht, Mengshausen hofft auf die Relegation