Gold für Karin Schade und Annabella Hettmer - Deutsche Meisterschaften Sportschießen 2024 – Tag 2
  25.08.2024 •     HSJ , HSV , DSB


Unglaubliche 39 Entscheidungen standen am zweiten Wettkampftag auf dem Programm der Deutschen Meisterschaften Sportschießen 2024. Unter anderem wurden Deutsche Meisterinnen und Meister mit der Sportpistole, im Drei-Stellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr, dem Luftgewehr und der Luftpistole ermittelt.

Für das hessische Team gab es am zweiten Wettkampftag insgesamt 18 Medaillen, darunter drei goldene.

 

Alle Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften Sportschießen 2024 gibt es hier.

 

Sportpistole

Insgesamt vier Medaillen steuerten die hessischen Sportpistolen-Schützinnen am zweiten Wettkampftag zur Medaillensammlung bei. Eine goldene war leider nicht dabei, dafür aber drei silberne und eine bronzene.

Bei den Damen I hatten sich drei Hessinnen für das Finale qualifiziert. Kim Richter (SV Kriftel) auf Platz sieben, Svenja Berge (SV Kriftel) auf Platz fünf und Cora Dörr (SV Klein-Welzheim) auf Rang zwei. Zur Konkurrenz gehörten unter anderem so erfahrene und erfolgreiche Schützinnen wie Sandra Reitz, Monika Karsch und Carina Wimer.

Im Finale verlor Kim Richter ab der dritten Serie den Anschluss zu den führenden und schied nach drei weiteren fünfer Serien als Sechste aus. Cora Dörr hingegen konnte sich aus einer anfänglichen Schwächephase befreien und arbeitete sich ab Serie fünf in die Spitzengruppe vor. Svenja Berge konnte sich zunächst etwas absetzen und beendete die fünfte Serie sogar mit einem knappen Vorsprung von vier Treffern. Doch Monika Karsch konnte sich wieder herankämpfen und sicherte sich mit einer perfekten Fünfer-Serie und insgesamt 33 Treffern den Sieg. Silber ging an Svenja Berge, die auf 28 Treffer kam. Cora Dörr konnte sich auf dem Bronzerang behaupten.

Svenja Berge zeigte sich nach dem Wettkampf zufrieden mit ihrem Ergebnis. „Ich habe schon dafür gekämpft, dass es mehr als nur die Silbermedaille wird. Aber es ist doch ein versöhnliches Ende für eine lange und anstrengende Saison,“ stellte sie nach dem Wettkampf fest.

Weitere hessische Platzierungen:
13. Tabea Ocker (SV Klein-Welzheim) – 561
15. Yvonne Marggraf (TGS Walldorf) – 557
23. Sarah Günther (SV Klein-Welzheim) – 545
34. Maria Haas ((SV Neukirchen) – 531
37. Angelika Schottenhammer (SV Klein-Welzheim) – 527
38. Nadine Groh (SV Dietkirchen) – 522
39. Isabella Oberheim (SV Kriftel) –517
42. Victoria Hohmann (SV Sulzbach-Taunus) – 477

Bei den Damen III konnte sich Andrea Hollfoth ebenfalls die Silbermedaille sichern. Hier war nur Doreen Müller aus Berlin besser. Sie kam auf 563 Punkte, während Andrea Hollfoth „nur“ 558 Zähler erreichte. Der dritte Rang ging an Astrid Au aus dem Rheinland, die auf 556 Punkte kam.

Eigentlich hatte sich HSV-Landespistolentrainerin und Vorjahressiegerin Kirstin Steinert vorgenommen, ihren Vorjahres-Titel mit der Sportpistole zu verteidigen. Nach einem Unfall am Tag vor den Wettbewerben, musste sie ihre Teilnahme ebenso absagen, wie die erkrankte Doreen Vennekamp bei den Damen I.

Weitere hessische Platzierungen:
8. Natalia Ganceva (SV Diana Ockstadt) – 545
18. Petra Fritzel (PSV GW Frankfurt) – 527

Die vierte Medaille für die hessischen Sportpistolenschützinnen ist eine Mannschaftsmedaille. Sie ging an das Team des SV Klein-Welzheim mit Cora Dörr, Sarah Günther und Tabea Ocker, die zusammen auf 1682 Ringe kamen. Sie mussten sich nur dem Team der HSG Regensburg mit 1708 Ringen geschlagen geben.

Im Sportpistolen-Wettbewerb der Juniorinnen II gab es einige Verwirrungen. Die spätere Siegerin Svenja Gruschka aus Bayern war während des Wettkampfs zunächst wegen eines vermeintlichen Sicherheitsverstoßes gemahnt worden. Die Beschwerde eines anderen Teams sorgte dann nach dem Wettbewerb zunächst für die Disqualifikation der Schützin. Hierdurch wäre ein Stechen um den dritten Platz notwendig geworden, an dem auch Liv Borgmann vom hessischen SV Usingen hätte teilnehmen müssen. Dann „fand“ man allerdings eine weitere Schützin, die zunächst in einer falschen Wettkampfklasse einsortiert worden war. Diese hatte ein Top-3-Ergebnis, wodurch das Stechen um die Medaille unnötig wurde. Inzwischen hatte auch die disqualifizierte Siegerin Einspruch gegen ihren Ausschluss eingelegt. Diesem wurde stattgegeben, so dass sie ihre ursprüngliche Platzierung an der Spitze des Feldes beibehalten und mit der Goldmedaille nach Hause gehen konnte. Für die hessische Teilnehmerin Liv Borgmann blieb am Ende Platz sechs.

Kleinkalibergewehr 3 Positionen

Im 3-Positionen-Wettbewerb mit dem Kleinkalibergewehr der Juniorinnen I konnten ich zwei hessische Schützinnen für das Finale qualifizieren. Annalena Mildeberger, die für den SV Steindorf antrat hatte die Qualifikation mit 583 Ringen auf Platz drei beendet. Katharina Mentzel – ebenfalls SV Steindorf – war mit 581 als Viertplatzierte dabei. Der Start in den Wettbewerb war für sie etwas holprig verlaufen und sie stellte fest: „Ich habe heute Morgen nicht damit gerechnet, überhaupt ins Finale zu kommen.“

Im Finale übernahm sie nach der ersten Wertungsserie sogar die Führung des Feldes. Diese musste sie aber schnell an die überragend schießende Franziska Straßer aus Bayern abgeben, die im Verlauf des Finales kurzzeitig mit über fünf Ringen führte und den Wettbewerb am Ende auch für sich entschied. Der Rest des Feldes lag eng zusammen und die Abstände bewegten sich im Zehntel-Bereich. Katarina Mentzel behielt die allerdings die Nerven und setzte sich auch erfolgreich gegen die Angriffe von Hannah Wehren aus dem Rheinland zur Wehr. Am Ende wurde sie mit der Silbermedaille belohnt. Annalena Mildeberger konnte ebenfalls gut mithalten, musste sich aber mit einem Rückstand von 0,6 Zählern mit Rang fünf zufriedengeben.

Weitere hessische Platzierungen:
9. Nora-Lee Hofmann Badea (SV Steindorf) – 575
11. Katrin Grabowski (SV Steindorf) – 574
16.  Lina Krebs (SF Hattenheim) – 571
25. Finja Schönhals (SV Wallenrod) – 565
28. Saskia Bauer (SV Eisenbach) – 562 
29. Lisa-Marie Wolf (SV Crainfeld) – 560
34. Lilly Stach (SV Steindorf) –  57

Bei den Juniorinnen II konnte sich Lenja Charlene Möller vom SV Stärklos die Silbermedaille erkämpfen. Mit 579 Ringen lag sie nur einen Zähler hinter der Siegerin Alyssa Ott (Bayern) und acht Zähler unter dem aktuellen deutschen Rekord. Der Bronzerang ging an Elisabeth Elisee (Sachsen-Anhalt), die 578 Ringe erreichte. Wie eng dieser Wettkampf war, zeigt sich auch daran, dass die Schützinnen auf den Plätzen vier und fünf ebenfalls 578 Ringe erreichten und die Platzierungen nur aufgrund der Abschlussserien zustande kamen.

Weitere hessische Platzierungen:
5. Enya Püschel (SV Stärklos) – 578
8. Sarah Flach (SV Crainfeld) – 576
11. Mayra Püschel (SV Lanzenhain) – 575 
12. Leonie Götz (SV Stärklos) – 575
24. Maja Ruppel (SV Lanzenhain) – 568
27. Marie Papstein (SV Steindorf) – 567
56. Anna AaliyaKlee (TSV Obergeis) – 550
60. Nele Prößer (SV Lanzenhain) – 546
67. Hannah Dietz (SV Wallenrod) – 539
70. Mira Dülger (SV Niederrodenbach) – 534

In der Mannschaftswertung KK 3 Positionen Juniorinnen I gingen gleich Gold und Silber an hessische Vereine. Leonie Götz, Lenja Charlene Möller und Enya Püschel vom SV Stärklos siegten mit auf 1732 Ringen. Nur zwei Ringe dahinter ging Silber an Katrin Grabowski, Nora-Lee Hofmann Badea und Katharina Mentzel. Bronze sicherten sich das Team der Rot-Weiß-Schützen-Franken aus Bayern mit 1727 Zählern.

Im Wettbewerb der männlichen Junioren I gelang Mika Peter vom SV Lanzenhain in der Qualifikation zunächst ein Paukenschlag. Mit 585 Ringen stellte er den aktuellen Deutschen Rekord in der Disziplin KK 3 Positionen ein. Damit ließ er seine Konkurrenz fünf Ringe hinter sich und schaffte es als Erstplatzierter ins Finale. Leider landeten dort einige Schüsse nicht in der erhofften zehn, so dass er am Ende nur den fünften Rang erreichte. Gold ging hier an Florian Beer (Bayern), Silber an Moritz Gelbing (Südbaden) und Bronze an Marius Petter (ebenfalls Südbaden).

Weitere hessische Platzierungen:
10. Hans-Laurin von Schönfels (SV Lanzenhain) – 560
11. Luzien Wünsche (SV Lanzenhain) – 560
14. Florian Reschke (SV Eitra) – 558
23. Jonas Neidhart (SV Steindorf) – 549
37. Paul Ernst (SV Dietkirchen) – 518

In der Mannschaftswertung konnte der SV Lanzenhain mit dem Team Mika Peter, Hans-Laurin von Schönfels und Luzien Wünsche mit 1705 Ringen die Bronzemedaille erringen. Gold ging hier an den SV Oberschopfheim (Südbaden, 1726 Ringe), Silber an die SG Altenhagen (Niedersachsen, 1723 Ringe).

Bei den männlichen Junioren II musste sich Jan-Marvin Glowatz (SV Dietkirchen) mit dem undankbaren vierten Rang zufriedengeben. Mit 569 Ringen fehlte ihm lediglich ein Zähler auf den Bronzerang.

Weitere hessische Platzierungen:
14. Lukas Seibicke (SV EitraI – 554
25. Noah Schnegelsberg (SV Dietkirchen) – 543
27. Philip Deiseroth (SV Eitra) – 542

Bei den Herren IV konnte Routinier Walter Massing seiner umfangreichen Sammlung eine weitere Bronzemedaille hinzufügen. Der Schützen von der SG Büttelborn kam auf 557 Ringe und musste sich nur Peter Follmann (Saarland, 565 Ringe) und Martin Hildenbrand (Baden, 565 Ringe) geschlagen geben.

Luftgewehr

Bei den Herren I konnte sich Max Ohlenburger vom SV Goddelsheim mit 628,4 Ringen als Drittplatzierter für das Luftgewehr-Finale qualifizieren. Dort konnte er zunächst gut mit der Konkurrenz mithalten. Am Ende schied er jedoch auf dem fünften Platz aus. Gold und Silber gingen an die Bayern Maximilian Ulbrich und Maximilian Dallinger, Bronze sicherte sich Max Braun aus Baden.

Weitere hessische Platzierungen:
28. Dennis Welsch (SV Goddelsheim) – 619,6
35. TomBarbe (SV Goddelsheim) – 618,1
75. Daniel Knoth (SV Steinbach) – 612,2
80. Michel Krebs (SV Assmannshausen) – 611,8
86. Michael Kräling (SV Goddelsheim) – 610,9
96. Dominik Stader (SV Diana Aumenau) – 607,9 
97. Sebastian Weber (SV Diana Aumenau) – 607,9
122. Maurice Fuchs (SV Diana Aumenau) – 563,9

In der Mannschaftswertung des Klasse Herren I kam das Team des SV Goddelsheim nur auf den vierten Rang. Tom Barbe, Dennis Welsch und Max Ohlenburger erreichten 1866,1 Ringe und lagen damit hinter zwei Teams aus Bayern und einem aus Baden. Es siegte die Mannschaft der FSG DER Bund Allach mit 1887,9 Ringen.

Über die Goldmedaille konnte sich Karin Schade vom SV Meckbach freuen. Sie gewann ihre zweite Medaille bei den Deutschen Meisterschaften 2024 mit 623,4 Ringen in der Wettkampfklasse Damen II mit dem Luftgewehr. Sie verwies damit die beiden bayerischen Schützinnen Barbara Bleicher (617,9) und Sandra Reimann (616,2) auf die Plätze. Die zweite hessische Starterin, Patricia Seipel vom SC Windecken erreichte 612,3 Ringe und musste sich mit dem siebten Platz zufriedengeben.

Luftpistole

Bei den Luftpistolen Herren III konnte sich Jens Block vom SV Falke Dasbach die Bronzemedaille sichern. Er kam punktgleich mit dem Viertplatzierten auf 376 Ringe und siegte aufgrund der besseren Schlussserie. Gold ging hier an Holger Haile (Württemberg) mit 381 Ringen, Silber an Torsten Dworzak (Berlin) mit 378 Ringen.

Weitere hessische Platzierungen:
8. Andreas Heß (Seligenstädter SPS) – 374
11. Matthias Schwender (SV Falke Dasbach) –373
14. Panagiotis Tzallas (SSG Ettingshausen Seenbachtal) – 371
25. Dirk Röller (SV Diana Aumenau) – 366
28. Patrick Veidt (SV Wilhelmsdorf) –365
31. Eric Ceglowski (SV Falke Dasbach) – 364

In der Mannschaftswertung der Herren III mit der Luftpistole konnte sich der SV Falke Dasbach außerdem den zweiten Rang sichern. Jens Block, Eric Ceglowski und Matthias Schwender kamen auf 1113 Ringe. Damit lagen sie nur sechs Ringe hinter den Siegern vom Schützenverein Altheim/Waldhausen (Württemberg).

Skeet

An den ersten beiden Tagen stehen bei den Deutschen Meisterschaften in München traditionell die Skeet-Wettbewerbe auf dem Programm, die auf der Wurfscheiben-Anlage der Olympia-Schießanlage im Garching-Hochbrück ausgetragen werden.

Im Skeet Wettbewerb der Junioren II kam Vladislav Poddubskyi vom WTC Wiesbaden mit 113 Treffern nur auf den vierten Rang. Er setzte sich in einem Shoot-Off gegen den punktgleichen Thüringer Magnus Erdmann durch. Die Medaillen gingen an drei Schützen aus Westfahlen: Gold holte sich Valentin Woestmeyer (119 Treffer), Silber nach einem Shoot-Off Maximilian Seibel (117 Treffer) und Bronze ging an Raphael Hapke (117 Treffer).

Bei den Juniorinnen I gingen Gold und Bronze an zwei Schützinnen des WTC Wiesbaden. Annabella Hettmer (Qualifikation: 113 Treffer) konnte das Finale mit 49 Treffern gewinnen. Bronze ging an Luise MIddel (Qualifikation 113 Treffer), die im Finale 39 Scheiben traf. Die Silbermedaille ging mit 48 Treffern im Finale an Emilie Bundan (Westfahlen) die in der Qualifikation mit 119 Treffern noch einen neuen deutschen Rekord aufgestellt hatte.

Bei den Herren II erreichte Hicham Abou Khodr vom WTC Wiesbaden mit 117 getroffenen Scheiben den Silberrang. Besser war hier nur der Westfahle Thorsten Hapke, der zwei Scheiben mehr traf und insgesamt auf 119 Treffer kam. Bronze ging an den bayerischen Flintenschützen Moritz Tüllmann der 116 Scheiben abschoss.

Bei den Herren IV konnte sich Hans-Michael Rinker vom WTC Wiesbaden die Bronzemedaille sichern. Er erreichte 112 Treffer und konnte sich in einem Shoot-Off gegen den punktgleichen Bayern Andreas Macher durchsetzen. Gold ging hier an Eiko Harms vom Nordwestdeutschen Schützenbund mit 114 Treffern. Silber holte sich Karl-Heinz Helmes aus Westfahlen mit 113 getroffenen Scheiben.

Im Mannschaftswettbewerb der Damen konnte sich das Team des WTC Wiesbaden die Bronzemedaille sichern. Zhaniya Aidarkhanova, Annabella Hettmer und Hannah Middel kamen zusammen auf 317 Treffer. Besser waren nur die Teams des SSC Schale (Westfahlen, 350 Treffer) und der SGi Frankfurt/Oder (Brandenburg, 3128 Treffer).
 

Weitere Bilder folgen in Kürze!


Karin Schade (Mitte) siegte bei den Damen II mit dem Luftgewehr vor Barbara Bleicher (links) und Sandra Reimann (rechts). (Foto: Lutz Berger)