Bundesliga: Hessen-Derby in Gölzau
  06.11.2023


Gölzau im südlichen Sachsen-Anhalt war der Wettkampfort für die beiden hessischen Teams in der Nordgruppe der Luftgewehr-Bundesliga. Und tatsächlich mussten das Team Wetterau und der SV Petersberg gleich am Samstag gegeneinander antreten. Für beide Teams war es in den Begegnungen nicht ganz optimal gelaufen und so stellte sich die Frage, wer die Punkte aus dem Hessen-Derby mit nach Hause nehmen würde.

Bis etwa zur Hälfte des Wettkampfs sah es so aus, als würden die favorisierten Petersberger die Begegnung für sich entscheiden können. Lediglich auf Position eins zeichnete sich im Duell zwischen Lea Ruppel für Petersberg und der Wetterauer-Legionärin Roxana Sidi schon früh ab, dass dieser Punkt an das Team Wetterau gehen würde. Sidi hatte das Schießen mit zwei Hunderter-Serien begonnen und zeigte Ambitionen, in Gölzau wieder die 400 zu erreichen. Am Ende verpasste sie das perfekte Ergebnis nur um einen Ring. Mit dem vorletzten Schuss erreichte Sidi nur eine Neun und beendete das Match entsprechend mit 399 Ringen. Lea Ruppel erlaubte sich vier Neuner und musste das Duell mit 396:399 verloren geben.

In den übrigen Paarungen blieb es allerdings spannend. Wie gesagt hatten die Petersberger bis zur Hälfte des Wettkampfs knapp in Führung gelegen. Nach einer knappen halben Stunde hatte Schnellschützin Jana Heck auf Position vier wieder einmal als erste ihre vierzig Schuss absolviert. Sie konnte nur noch zusehen und hoffen, dass ihr Gegner Luc Dingerdissen keine Antwort auf ihre 396 Ringen haben würde. Und tatsächlich war eine Viertelsunde später klar, dass Heck dieses Duell mit 396:389 für Petersberg gewonnen hatte.
Auch Tom Barbe konnte sein Duell gegen Lina Krebs am Ende doch recht deutlich mit 396:387 für den SV Petersberg entscheiden. Auf den Positionen zwei und drei kippte derweil das Ergebnis zugunsten des Team Wetterau.
Auf Position zwei hatte die Petersbergerin Johanna Tripp mit zwei Hunderter-Serien und einem perfekten Start in die dritte Serie Ambitionen auf eine 400 gezeigt. Bei den Schüssen sieben und acht fielen für sie dann allerdings zwei Neuner. Mit zwei weiteren Neunern in der vierten Serie öffnete sie die Tür für ihren Gegner. Max Ohlenburger schoss über die gesamte Distanz sehr konstant und leistete sich nur zwei Neuner. Entsprechend ging das Duell mit 396:398 an das Team Wetterau.
Und auch auf Position drei konnte der Wetterauer Eve-Alexander Geissel seiner Gegnerin Annika Peters den Anfangsvorteil wieder abnehmen. Hier stand es am Ende 388:391. Und damit ging die Begegnung mit 2:3 knapp an das Team Wetterau. Ärgerlich für den SV Petersberg: Die Petersberger Schützen hatten mit 1972:1964 insgesamt mehr Ringe als das Team Wetterau gesammelt.

In der ersten Sonntagsbegegnung trat der Wissener SV gegen den SV Petersberg an. Und auch hier entwickelte sich ein spannender und über weite Strecken ausgeglichener Wettkampf.
Auf Position eins hatte Lea Ruppel die für Wissen antretende Norwegerin Milda-Marina Haugen als Gegnerin. Die Herbsteinerin zeigte sich aber konzentriert und leistete sich über die vierzig Schuss nur zwei Neuner. Am Ende konnte sie das Duell mit 396:398 für sich und den SV Petersberg entscheiden.
Auch auf Position zwei konnte Johanna Tripp ihr Duell gegen Tamara Zimmer für den SV Petersberg entscheiden. Hier stand es am Ende 394:398.
Auf den übrigen drei Positionen lief es für die Petersberger Schützen leider nicht so gut. In allen drei Begegnungen konnte der Wissener SV die Punkte für sich verbuchen. Die Resultate im Einzelnen:
Franziska Stahl : Annika Peters – 393:391
Sophie Scholz : Jana Heck – 397:392
Marvin Giegling : Tom Barbe – 397:391
Die Begegnung zwischen dem Wissener SV und dem SV Petersberg endete entsprechend 3:2 bei 1977:1968 Ringen.

Als letzte Begegnung mit hessischer Beteiligung stand am Sonntag noch das Match zwischen dem Team Wetterau und der SSG Kevelaer auf dem Plan.
Leider zeigte sich hier schon früh, dass der Tabellendritte vom Niederrhein die Punkte für sich verbuchen würde.
Lediglich Roxana Sidi konnte ihr Duell gegen Franziska Driessen knapp mit 397:396 gewinnen. Und auf Position fünf sah es in der Begegnung zwischen Lina Krebs und Simon Janssen kurz vor Schluss nach einer Überraschung ausgesehen. Nach einem nicht ganz optimalen Start mit 96 Ringen in der ersten Serie hatte die Rüdesheimerin nur knapp hinter ihrem Gegner gelegen. IM Anschluss lieferte sie mit drei 98er-Serien ein konstant gutes Resultat. Ihr Gegner Simon Janssen verlor in seiner dritten Serie allerdings etwas die Konzentration und patzte mit nur 95 Ringen. Hier sah es zunächst so aus, als könne Lina Krebs das Duell gewinnen oder die Chance auf ein Stechen haben. Janssen fing sich in der letzten Serie aber wieder und sicherte Kevelaer mit 390:391 denkbar knapp den Punkt.
Die Matches zwischen Eve-Alexander Geissel und Hannah Wehren (380:398) sowie Luc Dingerdissen und Alexander Thomas (391:394) gingen relativ klar an Kevelaer.
Die spannendste Paarung des Tages war aber die zwischen Max Ohlenburger und der polnischen Olympiaschützin Aneta Stankiewicz. Die Polin hatte sich zunächst mit drei 100er-Seiren auf den Weg zur perfekten Serie gemacht, während Ohlenburger in der ersten Serie eine Neun schoss. In der Folge schoss der 22-Jährige aus Idstein-Heftrich allerdings langsam und konzentriert und gab sich keine Blöße mehr. AM Ende standen 399 Ringe auf seinem Konto. Und auch die Polin leistete sich eine kleine Schwäche. Kurz vor Schluss fiel auch für sie eine Neun, so dass nach vierzig Schuss und 399:399 Ringen ein Stechen nötig wurde. Und hier stand die Entscheidung erst nach dem vierten Stechschuss fest. Hier landete Max Ohlenburger nur eine 9,7, während Aneta Stankiewicz auf eine 10,5 kam.
Am Ausgang der Begegnung änderte dies nicht mehr viel. Mit 1:4 gingen die Mannschaftspunkte nach Kevelaer.

Tabelle

Damit verbessert sich das Team Wetterau in der Tabelle um einen Platz von 11 auf 10. Punktgleich aber mit dem etwas besseren Einzelpunkteverhältnis bleibt der SV Petersberg auf Platz 9. Ebenfalls mit 2:10 Mannschaftspunkten steht der SV Gölzau auf Platz 11. Das Schluss licht bildet der weiterhin sieglose BSV Buer-Bülse.
An der Spitze der Tabelle der Nordgruppe hat sich nicht getan. Hier belegt der SV Wieckenberg weiterhin ungeschlagen Platz 1.

Zweite Bundesliga West

In der zweiten Bundesliga West der Luftgewehr-Schützen musste die einzige hessische Mannschaft, der SV Stärklos als Gastgeber an den Start. Das Match gegen die zweite Mannschaft des BSV Buer-Bülse konnten Lena Bianca Beul, Jaqueline Becker, Anna Klee, Leah Faust und Markus Braun knapp mit 3:2 für sich entscheiden. Hier gaben nur Lena Bianca Beul (gegen Sina Röder 396:397) und Markus Braun (gegen Jamie Schübbe, 383:388) ihre Punkte ab.
Damit rückt die Mannschaft des SV Stärklos in der Tabelle vom letzten Platz auf Platz 7 vor und tauscht die Plätze mit dem PSS Inden/Altdorf, der bislang noch ohne Sieg ist.

Die nächste Begegnung in der Luftgewehr Bundesliga findet am 18. November statt. Das Team Wetterau trifft dann in Gerolstein auf St. Hubertus Elsen. Und die Petersberger sind dann in Bergkamen beim SV Kamen zu Gast.
Die nächsten Begegnungen in der 2. Bundesliga West folgen erst am 3. Dezember. Der SV Stärklos wird dann in Inden/Altdorf zu Gast sein und trifft auf den BSV Holzwickede und den Gastgeber, den PSS Inden/Altdorf.

Bundesliga Bogen

Bereits am Samstag (04. November) hatten die Bogenschützen ihren ersten Bundesliga-Wettkampftag und mussten in Braunschweig antreten. Für den hessischen Vertreter, die Mannschaft des BSC Oberauroff war der Auftakt allerdings nur mäßig erfolgreich. Philipp Löhr, markus Zellmann, André Preußner und Philip Widmer errangen in den sieben Begegnungen nur einen Sieg. Gegen die Blankenfelder Bogenschützen erreichten die Hessen ein 7:3. Und gegen den SV Dauelsen war mit 5:5 zumindest ein Unentschieden drin. Die übrigen Begegnungen gingen mehr oder weniger deutlich verloren.

Damit steht der 1. UTK BSC Oberauroff in der Tabelle der Bundesliga-Nordgruppe nach dem ersten Wettkampftag mit 3:11 Punkten auf dem siebten und vorletzten Platz. Das Schlusslicht bildet der SV GutsMuths Jena, der die Hessen allerdings geschlagen hat und auf 2:12 Punkte kommt.
Auf Platz 1 steht der SV Querum mit 13:1 Punkten, gefolgt vom Sherwood BSC Herne mit 11:3 Punkten.

Der nächste Wettkampftag in der Bundesliga der Bogenschützen findet am 2. Dezember statt. Die mannschaften der 1. Bundesliga werden dann in Hamm zu Gast sein.


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