Ein neuer König und neue Referenten - Herbst-Gesamtvorstandssitzung 2023 in Bad Sooden-Allendorf
  16.10.2023


Am Wochenende des 14. und 15. Oktober traf sich der Gesamtvorstand des Hessischen Schützenverbandes zu seiner Herbst-Sitzung. Diesmal fand das Treffen im nordhessischen Bad Sooden-Allendorf sowie im Gemeindehaus im benachbarten thüringischen Wahlhausen statt.

Traditionell startete das Treffen am Samstagnachmittag mit dem Königsschießen des Gesamtvorstandes. Durchgeführt wurde das Schießen im Schützenhaus der Schützengesellschaft Bad Sooden-Allendorf. Es dauerte rund zweieinhalb Stunden und es waren über 200 Schuss notwendig, um das neue Königshaus zu ermitteln.

Mit dem Kronenritter ging es sehr schnell. Nach nur acht Schuss fiel die Krone und Christina Hedrich, die Bezirksschützenmeisterin des Bezirks 25 Vogelsberg stand als erstes Mitglied des neuen Königshauses fest.
Danach dauerte es eine knappe halbe Stunde bis nach weiteren 51 Schüssen der Apfelritter feststand. Diesen Titel wird für das kommende Jahr Ehrenmitglied Manfred Winter tragen.
Nicht ganz eine Stunde später stand dann auch der neue Zepterritter fest. Das Zepter fiel nach weiteren 62 Schuss und der TItel ging an HSV-Vizepräsident Markus Weber. 

„Ich bin stolz und freue mich sehr,“ stellte er fest. Für ihn sind Königsschießen ein wichtiger Bestandteil der Schützentradition. Vor allem das Schießen auf einen „Adler“ und die damit verbundene Geselligkeit sind für ihn etwas Besonderes. „Man braucht hier einfach auch das Quentchen Glück,“ stellte er im Anschluss fest.

Für den König brauchte es dann noch einmal etwas über eine Stunde und weitere 91 Schüsse. Zuletzt hatte der Adler schon eine starke Schräglage, wollte aber nicht fallen. Umso größer war der Jubel, als der Vogel endlich flog. Die Würde des Gesamtvorstands-Schützenkönigs sicherte sich Heinrich Schmitz, der Bezirksschützenmeister des Bezirks 16 Bad Wildungen.

„Ich bin ja schon ein paar Tage dabei und hab‘ nicht geglaubt, dass ich das Ding nochmal mache. Ich fühle mich sehr geehrt,“ freute er sich nach dem Schießen.

Die Proklamation des neuen Königshauses fand dann im Rahmen des gemütlichen Abends im Gemeindehaus im benachbarten Wahlhausen statt. Hier wurde zusätzlich auch der Sieger des Ehrenscheiben-Schießens verkündet. Dieses wurde parallel zum Königsschießen im Tunnelschießstand der Schützengilde Bad Sooden-Allendorf durchgeführt.

Ehrenmitglied Fritz Emde, der letztjährige Gewinner der Ehrenscheibe, überreichte die von ihm entworfene Ehrenscheibe an Vorjahreskönig Friedhelm Zinke, den Bezirksschützenmeister im Bezirk 12 Witzenhausen. Er hatte die etwas bessere Neun geschossen und sich die Ehrenscheibe damit knapp vor HSV-Präsidentin Tanja Frank gesichert. Geschossen wurde auf Papierscheiben, eine genaue Zehntel-Auswertung wurde nicht durchgeführt.
„Ich habe ja schon einiges gewonnen, die Ehrenscheibe hat mir in meiner Sammlung aber noch gefehlt,“ freute sich Friedhelm Zinke.

Im Rahmen des gemütlichen Abends löste Tanja Frank noch eine Wettschuld ein. Nach der Jubiläumsfeier eines Vereins, bei dem erstaunlich viele Fahnen auf der Bühne standen, hatte sie mit Friedhelm Zinke gewettet, dass beim Hessischen Schützentag in Wetzlar mindestens 35 Fahnen auf der Bühne stehen würden. Dies war leider nicht geglückt. Deshalb überreichte sie an dem Bezirksschützenmeister eine Flasche Sekt.
Natürlich will die Verbandspräsidentin weiterhin versuchen, die Anzahl der Fahnen beim Hessischen Schützentag zu erhöhen. Entsprechend schloss sie direkt im Anschluss eine gleichlautende Wette für den Schützentag 2024 ab. Diesmal allerdings mit Kampfrichterreferent Lutz Hans Schlegel.

Gesamtvorstandssitzung

Am Sonntag (15.10.) trafen sich dann die Mitglieder des Gesamtvorstandes im Gemeindehaus von Wahlhausen zur Sitzung.
Hier gab zunächst das Präsidium einen Überblick über die aktuelle Situation in den einzelnen Arbeitsbereichen. So berichtete Präsidentin Tanja Frank unter anderen über den Kontakt zum Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus und die Personalsituation in der Geschäftsstelle des Hessischen Schützenverbandes.

Thomas Scholl gab eine Zusammenfassung über seinen Besuch beim Schützentag des Westfälischen Schützenbundes, an dem er als hessischer Vertreter teilgenommen hatte. Der Vizepräsident berichtet außerdem über den Planungsstand des Jahresempfangs am 20. Januar 2024, bei dem auch das Landeskönigs- und Landesjugendkönigsschießen stattfinden wird.
Schatzmeister Thomas Stumpf fasste die aktuelle finanzielle Situation des Verbandes zusammen.

Vizepräsident Markus Weber berichtete über die letzten Entwicklungen in den Bereichen „Bleiverbot“ und „Waffenrecht“. In diesen Themenfeldern arbeitet der HSV mit den anderen Landesverbänden und dem Deutschen Schützenbund zusammen. Außerdem hält man weiterhin gute Kontakte mit dem zuständigen Referat im Hessischen Innenministerium. In Kürze wird es hier zunächst weitere Gespräche auf Referentenebene geben, auch ein Treffen mit dem hessischen Ministerpräsidenten ist in Planung.

Vizepräsident Weber berichtete außerdem über den aktuellen Arbeitsstand bei der Neufassung der Satzung und der Geschäftsordnung für die Schützenbezirke und bat die Gesamtvorstandsmitglieder um schriftliche Stellungnahme.
Aus den Bereichen Sport und Jugend berichtete Jugendreferent Stefan Rinke, der dabei auch den Abwesenden Sportleiter Otmar Martin vertrat. Dieser nahm am Wochenende an mehreren Referentensitzungen des DSB in Wiesbaden teil. Rinke berichtete unter anderem, dass es bei den Meisterschaften ab 2025 eine neue Seniorenklasse V sowie neue Damen- und Herrenklassen VI geben wird. Dafür werden im Schüler- und Jugendbereich Wettkampfklassen gestrichen. Dies sei vor allem für den Nachwuchsbereich sehr bedauerlich, spiegele aber die Entwicklung bei den Teilnehmerzahlen wider. Zusätzlich wies er darauf hin, dass die Landesmeisterschaften 2024 bereits am 25. Mai beginnen werden. Die folgenden Wettkampftage verschieben sich entsprechend nach vorne.

Wahlen und Schützentage

Nach den Berichten standen Wahlen zum Kontrollausschuss und zum Verbandsgericht auf der Tagesordnung. Alle vorgeschlagenen Kandidaten wurden dabei einstimmig gewählt. Im Kontrollausschuss gab es keine Änderungen. Diesem gehören auch für die nächste Amtszeit Dr. Thomas Eberwein, Sandra Klaner, Rainer Herrmann und Rüdiger Mertens an. Das Verbandsgericht setzt sich zukünftig wie folgt zusammen: neuer Vorsitzender ist Christian Heil, die weiteren Mitglieder sind Maik Henkes und Carmen Gieße. Zu Ersatzmitgliedern wurden Dr. Rudolf Pitzke und Margaretha Rosenbusch bestimmt.

Auch über die Veranstaltungsorte der nächsten Hessischen Schützentage wurde abgestimmt. 2026 wird der Schützentag zum 75-jährigen Jubiläum des Hessischen Schützenverbandes vom Schützenverein 1422 Usingen ausgerichtet, 2027 findet der Schützentag beim Pfeil und Bogen Club Bürstadt in Südhessen statt und 2028 veranstaltet nach 2022 erneut der Schützenverein Krofdorf-Gleiberg den Hessischen Schützentag aus.
Referenten

Als nächstes wurden zwei neue Referenten bestätigt, die zuvor vom Präsidium berufen worden waren. Neuer Bogen-Referent wurde Olaf Schwegler, der Bezirksbogenreferent im Bezirk Wetterau. Die Neubesetzung war notwendig geworden, weil die bisherige Bogenreferentin Sabrina Steffens ihren Rücktritt erklärt hatte.

Ebenfalls einstimmig wurde Christine Löw aus Lampertheim zur neuen Referentin Blasrohr berufen. Diese Berufung trägt der Tatsache Rechnung, dass der Blasrohrsport immer beliebter wird. Erst in diesem Jahr hatte der Deutsche Schützenbund die Regeln für Blasrohr in seine Sportordnung aufgenommen.

Stefan Leib kündigte an, das Amt des Referenten Laufende Scheibe zur nächsten Gesamtvorstandssitzung niederzulegen. Als Grund gab er berufliche und familiäre Gründe an. Er danke dem Präsidium, der Geschäftsstelle und Lutz Hans Schlegel für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung.

Mitgliederverwaltung ZMI

Geschäftsführer René Ullrich erklärte, warum der Umstieg auf ZMI nötig geworden war. Die bisherige Mitgliederverwaltung wies Sicherheitslücken und Probleme beim Datenschutz auf. Für die Behebung dieser Probleme hätte der Softwareentwickler rund 200.000 Euro verlangt. Ein Wechsel war daher allein aus finanziellen Gründen notwendig.

Der Geschäftsführer erklärte, dass auch der Verband von den großen Problemen beim Umstieg überrascht worden sei. Er bat bei den Gesamtvorstandsmitgliedern um Verständnis und Geduld. Man arbeite mit Hochdruck an der Lösung.

Tanja Frank dankte zum Abschluss der Diskussion noch einmal ausdrücklich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle für die Arbeit und den Einsatz im Rahmen der Umstellung der Mitgliederverwaltung auf ZMI.
Bevor sie die Gesamtvorstandssitzung beendete wies Präsidentin Tanja Frank noch auf den Termin der Herbst-Gesamtvorstandssitzung 2024 hin. Die Sitzung und natürlich das nächste Gesamtvorstands-Königsschießen findet am 12. und 13. Oktober 2024 im Schützenbezirk Bad Wildungen statt.


Ein neuer König und neue Referenten - Herbst-Gesamtvorstandssitzung 2023 in Bad Sooden-Allendorf