RWS-Jugendverbandsrunde: 14 Medaillen für Hessen
  24.07.2023 •     HSJ , HSV


Vom 21. bis 23. Juli fand im thüringischen Suhl der Endkampf der RWS-Jugendverbandsrunde 2023 statt. Nachwuchsschützinnen und -schützen aus 16 Landesverbänden hatten sich für die Wettkämpfe qualifiziert. Insgesamt traten 230 Sportlerinnen und Sportler mit Gewehr, Pistole und Recurve-Bogen auf 351 Startplätzen an.

Das Team des Hessischen Schützenverbandes gehörte neben den Mannschaften aus Bayern und Württemberg zu den drei teilnehmerstärksten Teams.

Pistole

Die hessischen Pistolenschützen konnten sich über sechs Medaillen freuen – darunter zwei Goldene.
Bei der Jugend mit der Schnellfeuerpistole gab es gleich zwei Podestplätze. Ben Spangenberg (SV Mengshausen) konnte hier mit 565 Ringen den ersten Platz erringen. Er übertraf den zweitplatzierten Lucas Struck aus Brandenburg um genau 20 Zähler. Die Bronzemedaille ging in diesem Wettbewerb ebenfalls nach Hessen. Tim Krauzpaul (SG Münster) fehlte hier mit 544 Ringen nur ein Zähler zum zweiten Platz.

Bei den Schnellfeuer-Junioren konnte sich Simon Steinmetz (Büdinger SG) für Hessen auf dem dritten Platz behaupten. Mit 522 Zähler unterlag der dem zweitplatzierten Erik Konrad Franke aus Brandenburg nur mit einem Ring. Gold ging hier an Annis Charaf aus Thüringen, der 569 Zähler erreichte.

In der Teamwertung ging Gold an das hessische Duo Tim Krauzpaul und Simon Steinmetz. Sie kamen zusammen auf 1066 Ringe. Damit lagen sie deutlich vor dem Team aus Südbaden, das 1049 Ringe sammelte und dem bayerischen Duo, das auf 1025 Ringe kam.

Auch mit der Sportpistole konnten sich die hessischen Schützen Medaillen abholen. Bei den Junioren kam Liv Borgmann (SG Hochstadt-Dörnigheim) mit 535 Ringen auf den Bronzerang. Gold ging hier an Aileen Pitschke aus Thüringen (560 Ringe) und Silber holte sich Svanja Gruschka aus Bayern (550 Ringe).

Die Jugend mit der Sportpistole ging diesmal leider leer aus. Ben Spangenberg (553 Ringe) und Tim Krauzpaul (545 Ringe) landeten auf den Plätzen fünf und sechs. Salomé Coursiere (TGS Walldorf) kam mit 503 Ringen auf Rang 18. Gold ging in diesem Wettbewerb nach Brandenburg. Lucas Struck sicherte sich mit 567 Ringen den ersten Platz vor Schützen aus der Pfalz und Berlin-Brandenburg.

In der Mannschaftswertung konnten sich das hessische Sportpistole-Team dann noch die Bronzemedaille abholen. Liv Borgmann, Salomé Coursiere, Tim Krauzpaul und Ben Spangenberg sammelten 2136 Ringe und mussten sich den Mannschaften aus Brandenburg (2151 Ringe) und Bayern (2142 Ringe) geschlagen geben.

Eine weitere Medaille sicherte sich Liv Borgmann bei den Junioren mit der Luftpiostole. Mit 366 Ringen erreichte sie den zweiten Platz vor dem ringgleichen Pfälzer Colin Wiedemann, der allerings eine schlechtere Vergleichsserie aufwies. Gold ging hier an Aileen Pitschke aus Thüringen, die 371 Ringe erreichte.

Keine Medaillen gab es für die hessischen Luftpistolen-Schüler. Die beste Platzierung erreichte Timon Schneider (SG Hüttenfeld). Er kam mit 176 Ringen auf den fünften Rang. Greta Terweiden (SSG Tell Raunheim) kam mit 169 Ringen auf Platz 13, Isabella Kraß (SV Hegelsberg Vellmar) erreichte mit 163 Ringen Platz 21 und Hendrik Reutzel (SV Büdingen) landete mit 161 Ringen auf Platz 22.
Gold ging hier an Younes Focke vom Nordwestdeutschen Schützenbund, der auf 181 Ringe kam.

Bogen

Bei den Schülern konnte sich für Hessen Till Herrmann (SV Eberstadt) mit 650 Ringen als Zweiter für die Finalrunde qualifizieren. Hier musste er sich dann aber bereits im Achtelfinale Klara Reinhardt aus Württemberg mit 4:6 geschlagen geben und belegte im Gesamtklassement den fünften Rang.

Bei der Jugend kam Estelle Moscatelli (SV Böddiger) mit 595 Ringen in der Qualifikation auf Rang sechs. Auch für sie war im Achtelfinale Schluss. Sie unterlag Lea Hutzler vom Württembergischen Schützenverband mit 6:0 und belegte am Ende den achten Rang.
Sena Simsek (BSC Wüster Forst Rüsselsheim) konnte erreichte mit 575 Ringen und dem neunten Platz der Qualifikation nicht das Finale der letzten Acht.

Bei den Junioren konnten sich zwei hessische Schützen für die Finalrunde qualifizieren. André Preußner (SV Nieder-Florstadt) erreichte in der Qualifikation mit 604 Ringen den ersten Rang. Luca Engel (SV Böddiger) kam als Fünfter der Vorrunde mit 573 Ringen in die Runde der letzten Acht. Im Achtenfinale war dann aber auch für sie Schluss. Preußner unterlag dem Bayern Johannes Lang mit 6:4 und auch Luca Engel verlor sein Match im Achtelfinale mit diesem Ergebnis gegen den Thüringer Björn Ertl. In der Schlusswertung belegte Luca Engel Platz fünf und André Preußner Platz sechs.

Gewehr

Über das Abschneiden der hessischen Gewehrschützen berichtet Landestrainer Dirk Röller:
„Ich bin stolz auf unsere Gewehrtruppe. Wir haben trotz einiger krankheitsbedingter Ausfälle sehr gut abgeschnitten. Den Auftaktwettbewerb Luftgewehr konnte unser Team mit einem guten zweiten Platz beenden. Taktgebende Akteurin aus hessischer Sicht war bei der Jugend einmal mehr Mayra Püschel vom SV Groß Bieberau, die auf ein glänzendes Resultat von 414,6 Ringen hinter der starken Johanna Kurmann aus Brandenburg kam. Auch Nele Prößer vom SV Winden gefiel mit ihrem Ergebnis von 410,3 Ringen und Rang 6 der Jugend. Die Juniorin Lenja Möller vom SV Wallenrod überzeugte hier nach einem zögerlichen Start im Weiteren durch glänzende Serien und einem Gesamtwert von 415,9 Ringen und Rang 2. Hier musste sie nur die sehr starke Württembergische Schützin Anabelle Lotter ziehen lassen, die sich mit 418,9 Ringe doch deutlich um 3 Ringe absetzen konnte. Aus den Reihen der Schüler steuerte Felix Dietz vom SV Crainfeld das Beste Ergebnis von 198,5 Ringen bei. 
Die Mannschaft besteht aus 3 Schülern, mindestens 3 Jugendschützen und maximal 3 Juniorenstartern. Je Klasse kann ein Ersatzschütze vor dem Wettkampf benannt werden. Wie schon im Vorkampf hatte ich auch hier wieder die fast optimale Besetzung gewählt. Einmal mehr überzeugt das Team durch ein konstant gutes Niveau. 
Ganz besonders erfreulich war der zunächst unerwartete, dann aber doch deutliche Sieg in der "Königsdisziplin" Kleinkaliber Dreistellungskampf. Die Hessenmannschaft steigerte ihre Vorkampfleistung aus Hannover nochmals um 7 Ringe und belegte mit 3415 Ringen und 50 Ringen Vorsprung vor der bayerischen Konkurrenz den obersten Podestplatz. Wiederum waren es nicht die starken Einzelleistungen, sondern eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung zwischen 564 und 573 Ringen, bemerkenswert, da das Team zu zwei Dritteln aus der Jugend besteht und damit sehr jung ist. Eine silberne Einzelmedaille wurde von Mayra Püschel 573 Ringen auch im KK 3x20 der Jugend erzielt.

Beim Luftgewehr Dreistellungskampf wurde deutlich, dass gegenüber der dominierenden Bayerischen Konkurrenz, die keinem der anderen Teams den Hauch einer Chance ließen, schlichtweg auch die mangelnde Wettkampfpraxis das Haupthindernis für bessere Leistung ist. Die Schüler haben dieses Jahr gerade einmal zwei Topwettkämpfe bis zum Finalwettkampf bestritten, was einfach nicht ausreichend ist. 
Ein sehr ordentliches Resultat konnte Anabell Dörsam vom SV Hassia Fürth mit 583 Ringen und Rang 6 liefern – ihr wurde lediglich das Kopfkino nach einem wilden Start mit 398 Ringen und dem möglichen Sprung über die 590er Latte zum Verhängnis. 

Alles in allem fahren wir mit weiteren wertvollen Wettkampferlebnissen und freundschaftlichen Begegnungen mit den Nachwuchsschützen aus etlichen anderen Landesverbänden nach Hause. Es war wieder ein sehr schönes Gemeinschaftserlebnis mit starkem Leistungsniveau – zurecht die wichtigste Nachwuchssichtungsmaßnahme im Deutschen Schützenbund – im kommenden Jahr hoffentlich wieder im Wettkampfformat über drei Wochenenden ausgetragen!“

Stefan Rinke, der als Vizepräsident Jugend für die Verbandsrunde verantwortlich zeichnete, freute sich am Ende der Wettkämpfe über eine gelungene Veranstaltung. Sein Dank ging an den Sponsor RWS, an den Thüringer Schützenbund und seine Helfer vor Ort und an alle Trainer und Betreuer sowie die Landesverbände für ihr Engagement in der Jugend- und Nachwuchsarbeit.

 

Alle Ergebnisse des Endkampfs der RWS-Jugendverbandsrund gibt es hier.


RWS-Jugendverbandsrunde: 14 Medaillen für Hessen