Sören Korn und Leonie Mollet siegen in den Finals
Von einem Meldefehler und der darauffolgenden Disqualifikation der Titelverteidiger vom SV Falke Dasbach profitierten die Raunheimer Tellschützen, die nach 2017 zum zweiten Mal den Mannschaftstitel mit der Luftpistole bei den Herren gewannen. Da Favoriten vom SV Kriftel um den Olympiafünften Christian Reitz erst zu den Deutschen Meisterschaften ins Geschehen eingreifen, reichten den Raunheimern Felix Altmüller, Dirk Ruiken und Christoph Schneider 1087 Ringe zum Gewinn des Mannschaftstitels.
„Es war ein gutes Finale und ich bin zufrieden mit meinem Debüt“, sagte Sören Korn nach seinem Sieg im Herrenfinale. Der 21-jährige aus Hanau-Steinheim ging erstmals bei den Herren im Rahmen einer Wettkampfgemeinschaft für den SV Gut Ziel Gensungen an den Start und entschied auf Anhieb den 40-Schuss-Vorkampf mit 376 Ringen vor dem Dasbacher Jörg Bommersheim (374) für sich. Im anschließenden Finale erwies sich der erfahrene Andreas Fix vom SV Kriftel als sein stärkster Konkurrent, der um seinen zweiten Titelgewinn nach 2017 kämpfte. Nach den ersten zehn Finalschüssen hatten sich Sören Korn (99,0 Ringe) und Andreas Fix (98,4) bereits deutlich von den übrigen sechs Konkurrenten abgesetzt. In der Eliminationsrunde schieden Fabian Lotter (SV Momberg) als Achter, René Theiß von Tell Groß-Zimmern auf Rang sieben und Jörg Bommersheim als Sechster vorzeitig aus. Den Kampf um die Medaillenplätze verpassten auch Stefan Morawitz (SV Künzell) und Fabian Müller (SV Gensungen) und belegten die Ränge fünf und vier im Endklassement. Ein knapper 0,4 Ringe-Vorsprung sicherte Christoph Klug vom SV Nieder Erlenbach die Bronzemedaille, bevor die Entscheidung im Titelkampf fiel. „In der Bundesliga schieße ich für die SSG Dynamit Fürth und das hat mir geholfen, mit Druck umzugehen“, so Sören Korn, der mit den letzten beiden Schüssen, 10,0 und 10,6, sich den Hessenmeistertitel sicherte. Andreas Fix, ebenfalls mit viel Erstligaerfahrung beim SV Kriftel ausgestattet, konnte gegen die starke Schlussphase von Sören Korn nicht mithalten, freute sich aber über den Vizemeistertitel, nachdem er im Jahr 2019 auf Rang vier die Medaillenränge verpasst hatte.
In der Herrenklasse II (41 bis 50 Jahre) setzte sich Kai Schlegel vom SC Windecken mit einem Ring Vorsprung vor drei ringgleichen Konkurrenten durch. Aufgrund der besseren Schlussserien belegten Lev Berner vom SV Hegelsberg-Vellmar und Dirk Ruiken von Tell Raunheim die Medaillenplätze vor dem Viertplatzierten Steffen Bißdorf aus Eltville.
Das zweite Luftpistole-Finale des Wochenendes im Frankfurter Landesleistungszentrum gewann Leonie Mollet vom SV Klein-Welzheim. Von den hohen Temperaturen in der Finalhalle suchte auch die 19-Jährige Abkühlung mit einem nassen Handtuch und kühlen Getränken. „Der Vorkampf war grausam, doch das Ergebnis war für diese Hitze okay. Im Finale habe ich mich noch einmal alles gegeben.“ Der Weg zu ihrem ersten Einzeltitel bei den Juniorinnen begann mit 354 Ringen auf Rang zwei hinter der Groß-Umstädterin Marie Himmelheber, die sich mit 362 Ringen als Erste für das Finale qualifiziert hatte. Nach den ersten zehn Finalschüssen hatten sich Leonie Mollet (94,6 Ringe), Marie Himmelheber (93,0) und die Raunheimerin Sophie Kaufmann (92,5) bereits deutlich von den übrigen Konkurrentinnen abgesetzt. Saskia Ernst (SV Klein-Welzheim) mit 176,3 Ringen im Finale, Annika Hoffmann von der SG Münster (155,4), Janina Lemaire (Tell Raunheim) mit 134,4 Ringen, Lisa-Marie Schinzel von der Büdinger SG (113,6) und Natascha Vaupel vom SV Vollmarshausen (80,8) waren in der Eliminationsrunde vorzeitig ausgeschieden.
Bis zum 16. Finalschuss hatte Sophie Kaufmann in der Eliminationsrunde sogar noch gute Siegchancen, doch dann unterliefen der Raunheimerin zwei schwache Schüsse (7,4 und 7,9) durch die sie auf den dritten Platz zurückfiel und letztlich die Bronzemedaille gewann. Die Entscheidung um den Sieg konnte spannender nicht sein, denn vor den letzten beiden Schüssen führte Leonie Mollet nur mit 0,5 Ringen Vorsprung auf Marie Himmelheber. Den möglichen Titelgewinn im Visier verpatzte die Groß-Umstädterin aber die letzten beiden Schüsse, während Leonie Mollett mit zwei guten Treffern (beide 10,1 Ringe) im Endklassement einen komfortablen Vorsprung von 7,6 Ringen hatte. „Ich hatte schon einige Einsätze in der zweiten Bundesliga, das war für das Finale sehr hilfreich.“
Die Erstplatzierten im Überblick:
Luftpistole 10 Meter
Herren I
1. Tell Raunheim 1087
2. SV Hettenhausen 1082
3. PSG Groß-Gerau 1073
1. Sören Korn (Gensungen) 235,6 (376)
2. Andreas Fix (Kriftel) 231,7 (370)
3. Christoph Klug (Nieder Erlenbach) 208,2 (369)
Herren II
1. Kai Schlegel (Windecken) 370
2. Lev Berner (Hegelsberg-Vellmar) 369
3. Dirk Ruiken (Raunheim) 369
Juniorinnen I
1. Büdinger SG 929
1. Leonie Mollet (Klein-Welzheim) 224,8 (354)
2. Marie Himmelheber (Groß-Umstadt) 217,2 (362)
3. Sophie Kaufmann (Raunheim) 197,4 (341)
Juniorinnen II
1. Nina Kristin Kraft (Nieder-Florstadt) 360
2. Ann-Kathrin Bahrmann (Klein-Welzheim) 356
3. Maya Burbach (Klein-Welzheim) 328
Jugend
1. SV Nieder-Florstadt 996
2. Büdinger SG 962
Einzel männlich
1. Konstantin Herlert (Münster) 356
2. Tim Krauzpaul (Münster) 352
3. Nuri Rais (Büdingen) 339
Einzel weiblich
1. Hannah Langenbach (Büdingen) 347
2. Sophie Schenk (Steinfischbach) 337
3. Marie Zobel (Nieder-Florstadt) 325