Deutsche Meisterschaften in München Teil 2 - aktualisierte Version
  12.10.2021 •     DSB


Vierter Titel - Kris Großheim vollendet den "Grand Slam"

 

Mit dem Gewinn von zwei Gold- und drei Silbermedaillen hatten die hessischen Teilnehmer einen erfolgreichen Start in den zweiten Teil der Deutschen Meisterschaften auf der Olympiaschießanlage Garching-Hochbrück bei München. Am ersten der vier Wettkampftage vom 30. September bis 3. Oktober 2021 unterstrichen die Aktiven der Disziplin „Laufende Scheibe“, dass sie Medaillengaranten für den Hessischen Schützenverband sind. Kris Großheim holte für TuS Schwanheim die erste hessische Einzel-Goldmedaille beim 50-Meter-Wettbewerb in der Disziplin „Laufende Scheibe“. Beim Langsamlauf unterstrich der Schwanheimer seine Klasse mit drei 99er Serien.

Mit 297 von 300 möglichen Ringen setzte sich Kris Großheim nach der ersten Wettkampfhälfte bereits um neun Ringe von Titelverteidigerin Daniela Vogelbacher vom SV Großenlüder ab. Mit 289 Ringen bei den 30 Schüssen im Schnelllauf brachte er seinen Titelgewinn überlegen mit 24 Ringen Vorsprung ins Ziel. Daniela Vogelbacher konnte sich neben dem zweiten Platz im Einzel über die erfolgreiche Titelverteidigung und Mannschafts- Goldmedaille zusammen mit Christoph Vogelbacher und Matthias Otterbein für den SV Großenlüder freuen.

Wie vor zwei Jahren erreichte Bernd Becker für den SV Gönnern bei den Wettbewerben für Schützen mit Behinderung die Silbermedaille in der Disziplin „Kleinkalibergewehr Liegend“. In einer denkbar knappen Entscheidung wurde der Hesse bei Ringgleichheit von dem Etzhorner Tim Focken auf den zweiten Platz verdrängt. Bis zur letzten Zehn-Schuss-Serie führte Bernd Becker noch mit 0,6 Ringen Vorsprung, die er dann mit 102,9 gegenüber 103,5 Ringen von Tim Focken einbüßte und so mit dem Vizemeistertitel zufrieden sein musste.

Im Jahr 2019 in der Herrenklasse III noch auf Rang 28 zahlte sich der altersbedingte Wechsel von Stefan Bauer in die Herrenklasse IV mit dem Gewinn der Silbermedaille in der Disziplin „Freie Pistole 50 Meter“ aus. Hinter dem überlegenen Bayer Josef Wegscheider von den Singoldschützen Großaitingen verdiente sich Stefan Bauer für den SV Hüttengesäß den Vizemeistertitel mit gleichmäßigen Zehn-Schuss-Serien bei dem 60-Schuss-Wettbewerb.

Die zweite Goldmedaille für Kris Großheim

Am zweiten Tag der Titelkämpfe auf der Olympiaschießanlage in Garching- Hochbrück holte Kris Großheim im Wettbewerb „Laufende Scheibe Mix“ auf 50 Meter Entfernung seine zweite Goldmedaille. Nach 40 Schüssen hatte der 22-jährige Frankfurter seine Konkurrenten deklassiert und siegte mit 14 Ringen Vorsprung auf den ehemaligen Olympiasieger von 1992, Michael Jakosits vom SV Rielingshausen. Unter großem Beifall beendete Kris Großheim den Wettkampf mit einer optimalen 100er Serie mit den letzten zehn Schüssen. „Meine Schüsse waren technisch einwandfrei. Ich bin zurzeit sehr gut in Form und auch die Munition hat gut funktioniert. So konnte ich bei etwas unsauberen Schüssen auch gute Zehner schießen“, erklärte er seinen überlegenen Titelgewinn. „International kommt man mit 393 Ringen in die Medaillenränge.“ Daniela Vogelbacher hatte mit Serien zwischen

90 und 93 Ringen keine Chance, ihren 2019 gewonnenen Titel im Mix-Wettbewerb zu verteidigen. Die Nationalschützin vom SV Großenlüder kam nur auf den sechsten Rang, konnte sich aber über die Mannschafts-Silbermedaille zusammen mit Ehemann Christoph Vogelbacher und Matthias Otterbein freuen.

Ein kompletter Medaillensatz für hessische Nachwuchstalente

Eine unerwartete Goldmedaille für die Wiesbadener SG gewannen die Brüder Paul und Lukasz Gorka zusammen mit Lisa-Marie Schinzel im 50-Meter Pistolenwettbewerb der Junioren. Das WSG-Trio ging als einziges Team an den Start und holte sich damit den Deutschen Meistertitel. Zudem gewann Paul Gorka die Bronzemedaille im Einzel bei den Junioren I. Noch besser lief es für Martin Lexa vom SV Nieder-Florstadt, dessen gleichmäßige Ringleistungen bei den 60 Wertungsschüssen mit der Silbermedaille belohnt wurden. Die hessische Erfolgsbilanz bei den Nachwuchstalenten im 50-Meter Pistolenschießen rundete der Usinger Philip Stephan mit dem Gewinn der Bronzemedaille ab.

Erster Titelgewinn für Peter Schmitz mit dem Revolver 44 Magnum

„Das war ein ganz anderer Wettkampf, denn es wurde erstmals auf elektronischen Standanlagen geschossen“, sagte Peter Schmitz nach seinem Sieg im 25-Meter- Wettbewerb mit dem Revolver 44 Magnum in der Herrenklasse III. „Das Ergebnis ist total mies“, so der 52-Jährige, dessen beste DM-Platzierung bisher ein fünfter Rang war. „So habe ich meinen ersten DM-Titel gewonnen.“ Nach den ersten 20 Schüssen mit Fünf-Schuss-Serien in 150 Sekunden lag Peter Schmitz mit 186 Ringen nur auf dem achten Rang. In der zweiten Wettkampfhälfte steigerte sich der beste Hesse in dieser Disziplin auf 196 von 200 möglichen Ringen bei den Fünf-Schuss-Serien in 20 Sekunden. Damit überflügelte er die vor ihm liegende Konkurrenz und holte sich mit einem Ring Vorsprung auf den Pforzheimer Emil Treuer den Einzeltitel.

Vor zwei Jahren auf Rang 17 überraschte Florian Sandten von der KKSV Lich in der Herrenklasse I mit dem Gewinn der Silbermedaille. Die Goldmedaille holte sich der für den Mülheimer SV startende Groß-Umstädter Jens Hillerich, der zudem zusammen mit Bert Oberteis und Markus Bartram erfolgreich den Mannschaftstitel für die Rheinländer verteidigte.

Bronzemedaille für Bernd Becker auf 100 Meter Entfernung

Beim zweiten Wettbewerb der Sportschützen mit Handicap holte sich Bernd Becker vom SV Gönnern seine zweite Medaille. Nach der Silbermedaille im Liegendschießen gewann er die Bronzemedaille im 100-Meter-Wettbewerb mit dem Kleinkalibergewehr. In der Schadensklasse SH2/AB2 mit Hilfsmittel erzielte Bernd Becker 297 von 300 möglichen Ringe und verpasste die Goldmedaille damit nur um einen Ring. Neben Medaillengewinner Bernd Becker gelangen mit Wolfgang Mock vom SSV Großenhausen und Ilse Siebert vom SV Büblingshausen zwei gute Platzierungen auf den Rängen fünf und sechs.

Glanzleistung im Stehendschießen sichert Tom Barbe zweites DM-Gold

Nach seinem Sieg mit dem Luftgewehr gewann Tom Barbe vom Sportschützen- Team Wetterau-Friedberg im Wettbewerb „Kleinkaliber-Dreistellung 3x20“ seine

zweite Einzel-Goldmedaille in der Juniorenklasse. Dabei begann der 60-Schuss- Wettbewerb auf 50 Meter Entfernung für den Goddelsheimer mit einer Ringleistung im Kniendschießen (184), nach der nicht an einen Medaillengewinn zu denken gewesen wäre. Tom Barbe wechselte nach den 20 Schüssen im Kniendanschlag auf Rang 12 zum Liegendschießen. Mit 194 Ringen konnte er sich im Teilnehmerfeld der 25 Junioren leicht verbessern, doch vor dem abschließenden Stehendschießen waren die Medaillenränge noch weit entfernt. In der Schlussphase des Wettkampfes steigerte sich Tom Barbe auf 97 und 98 Ringe im Stehendschießen und rollte damit die Konkurrenz von hinten auf. Keiner seiner Konkurrenten kam annähernd an diese Ringleistung heran, mit der er sich den DM-Titel sicherte und auf den Zweitplatzierten Bayer Jonas Szabo sogar noch einen Vier-Ringe-Vorsprung hatte.

Vor Tom Barbe hatte Dennis Welsch für die SG Diana Eibelhausen in der Herrenklasse I eine Bronzemedaille gewonnen. Nach einem mäßigen Auftakt mit 94 Ringen im Kniendschießen schoss der 25-jährige Eschenburger drei optimale 100er Serien. Der zweiten 100er Serie im Kniendanschlag folgten optimale 200 Ringe bei den 20 Liegendschüssen. Das abschließende Stehendschießen begann Dennis Welsch mit starken 98 Ringen und jetzt war sogar der DM-Titel greifbar. In der zweiten 10-Schuss-Serie reichte es nur zu 95 Ringen und die Konkurrenten nutzten ihre Chance, um den Hessen um einen Ring beziehungsweise zwei Ringe auf den dritten Platz zu verweisen.

Kris Großheim holt nervenstark die dritte Goldmedaille

Nach seinen beiden Siegen in den 50-Meter Wettbewerben setzte Kris Großheim seine Erfolgsserie bei den Laufende-Scheibe-Entscheidungen fort. Zum Auftakt des 10-Meter-Wettkampfes gelangen dem 22-Jährigen mit den ersten zehn Schüssen optimale 100 Ringe. Zwei weitere 95er Serien sicherten ihm nach dem Langsamlauf mit 290 Ringen einen scheinbar komfortablen Vorsprung auf die Zweitplatzierten Tobias Schönsteiner und Daniela Vogelbacher. „Vielleicht habe ich das Mittagsloch mitgenommen und war im Schnelllauf vielleicht nicht mehr voll konzentriert“, erklärte Kris Großheim seine mäßigen Serien (91,92 und 93 Ringe) in der zweiten Wettkampfhälfte, die dem Württemberger Tobias Schönsteiner noch eine unerwartete Siegchance eröffneten. „Er hat exzellent aufgeholt. Mit einem sehr guten Schnelllauf sind elf Ringe Vorsprung schnell weg“, zollte Kris Großheim seinem Konkurrenten vom SV Unterböhringen seine Anerkennung. Als dem Hessen zwei Achter mit dem 28. und 29. Schuss unterliefen, witterte Schönsteiner seine Siegchance und Kris Großheim wusste: „Jetzt muss ich mit dem letzten Schuss eine Zehn schießen.“ Nervenstark schoss er die Zehn und damit musste ein Shoot-Off um den Titel mit dem ringgleichen Württemberger entscheiden. Mit 19:18 Ringen nach zwei Stechschüssen ging Kris Großheim als Sieger vom Stand und freute sich über seinen dritten DM-Titel innerhalb von drei Tagen. „566 Ringe waren nicht perfekt, aber ich hatte mir so viele Ringe erhofft.“ Ein großes Lob für ihren Schützling hatten die Trainer Helmut Krause und Stephan Gessner für Kris Großheim: „Das war eine super Leistung, er dominiert das Feld und hat den Wechsel von der Juniorenklasse zu den Erwachsenen sofort geschafft.“ Die beiden Disziplin-Trainer zeigten sich nach drei Wettkampftagen mit den gewonnenen Medaillen voll zufrieden. „Auf 10 Meter hätten es mehr Ringe sein können.“

Neben seinem Einzelsieg verteidigte Kris Großheim die Mannschafts-Goldmedaille für TuS Schwanheim zusammen mit den Eheleuten Christoph und Daniela

Vogelbacher, die aber mit ihren Ringleistungen nicht zufrieden waren. „Es war schwer und viel zu wackelig. Trotz des dritten Platzes im Einzel bin ich nicht zufrieden“, meinte Daniela Vogelbacher, die wie Ehemann Christoph das Fehlen von Wettkämpfen während der Corona-Pandemie bedauerte. „Seit eineinhalb Jahren hatten wir keine Wettkämpfe, die haben mir gefehlt“ sagte Christoph Vogelbacher, der zudem einen Fehlschuss wegstecken musste. „Nach diesem Fehler ging nichts mehr.“ So blieb Christoph Vogelbacher mehr als 30 Ringe unter seiner Leistung aus dem Jahr 2019, als er die Bronzemedaille im Einzel gewann.

Silbermedaille für das Laufende Scheibe-Juniorenteam

Die hessischen Junioren konnten in den Laufenden Scheibe-Wettbewerbe nicht an die Erfolge des Jahres 2019 anknüpfen. Ohne den ins Erwachsenen-Lager gewechselten Kris Großheim reichte es nur zu einer Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb. Madeline Schneider, Anastasia Gelhorn und Marco Schmitt wurden für den SV Großenlüder von der bayerischen Konkurrenz aus Kronach um 39 Ringe übertroffen.

Kris Großheim vollendet den „Grand Slam“

Mit dem Gewinn der vierten Einzel-Goldmedaille vollendete Kris Großheim am vierten Wettkampftag der Laufende Scheibe-Wettbewerbe den „Grand Slam“. „Mein Ziel waren sechs Medaillen. Ich bin mehr als zufrieden“, sagte Kris Großheim nach seinem Sieg im Mix-Wettbewerb auf 10 Meter Entfernung zum Abschluss der Titelkämpfe. Dabei sah es zunächst nach 10 Schüssen so aus, als könnte Titelverteidiger Tobias Schönsteinger vom SV Unterböhringen seinen Sieg aus dem Jahr 2019 wiederholen. Mit 94 Ringen ging der Württemberger in Führung, während Kris Großheim bei den ersten zehn Schüssen nur auf 89 Ringe kam. Doch bei den nächsten 10-Schuss-Serien drehte der Hesse den Wettkampf zu seinen Gunsten. Mit 98 und 97 Ringen zog er den Konkurrenten unwiderstehlich davon und brachte mit 379 Ringen seinen vierten DM-Sieg in Folge ins Ziel. Tobias Schönsteiner beendete seine 40 Schuss-Serie mit mäßigen 83 Ringen und davon profitierte Christoph Vogelbacher, der nach Rang vier vor zwei Jahren mit einer 91er Schlussserie sich noch den Vizemeistertitel holte.

Kris Großheim hatte mit seiner Leistung den größten Anteil daran, dass er zusammen mit Christoph und Daniela Vogelbacher den Mannschaftstitel für TuS Schwanheim verteidigte. Das Schwanheimer Trio verwies das Team vom SV Wolmirstedt aus Sachsen-Anhalt mit 71 Ringen Vorsprung klar auf den zweiten Platz.

Die Schwanheimer Medaillenversammlung vervollständigte Daniela Vogelbacher, die wie 2019 bei den Frauen die Bronzemedaille gewann.

Mika Peter gewinnt seine dritte Goldmedaille

Nach seinen beiden Siegen im ersten Teil der Deutschen Meisterschaften in Garching-Hochbrück gewann Mika Peter vom SV Großenritte vier Wochen später seine dritte Goldmedaille im Wettbewerb „Luftgewehr-Dreistellung“ der Jugendklasse. Den 60-Schuss-Wettkampf auf 10 Meter Entfernung begann Mika Peter mit 195 Ringen bei 20 Schüssen im Kniendanschlag. Vom fünften Rang wechselte der junge Hesse in den Liegendanschlag und absolvierte 20 optimale

Schüsse. Mit 200 von 200 möglichen Ringen verbesserte er sich auf den dritten Platz und dann ließ er seinen vor ihm liegenden Konkurrenten, dem Niedersachsen Alexander Karl und dem Württemberger Moritz Paul Gelbing, im abschließenden Stehendschießen keine Chance. Mit einer weiteren 100er Serie übernahm er die Führung, die er mit einer 97er Schlussserie weiter ausbaute und nach 60 Schüssen mit sechs Ringen Vorsprung und einer glänzenden Gesamtringzahl (592) den Titel gewann.

Die starken bayerischen Teams von RWS Franken verhinderten einen hessischen Mannschaftserfolg in der Jugendklasse beim Luftgewehr-Dreistellungskampf. Hinter den beiden Franken-Teams belegten Lisa-Marie Wolf, Lina Krebs und Hans-Laurin v. Schönfels den dritten Platz für den SV Lanzenhain vor den ringgleichen Haßlocher Tellschützen. Katrin Grabowski holte für die Haßlocher mit starken 594 Ringen die Bronzemedaille im Einzel, die sie zusammen mit Lilly Stach und Alissa Rizzo im Teamwettbewerb denkbar knapp verpasste.

Bronzemedaille zum Abschluss für Sarah Zill

Mit dem Gewinn der Bronzemedaille beendete Sarah Zill vom SV Erdbach die Titelkämpfe in Garching-Hochbrück beim Wettbewerb „Kleinkaliber-Dreistellung 3x20“ bei den Juniorinnen. Nach 193 Ringen im Kniendanschlag, 196 Ringen im Liegendschießen und 190 Ringen im abschließenden Stehendschießen erreichte Sarah Zill eine Gesamtringzahl von 579 mit drei Ringen Rückstand zum Gewinn der Goldmedaille.


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