DKMS-Spenderregistrierung
29.04.2024
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Vereinsinfos
Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder,
ausnahmsweise hat dieser Artikel einmal nichts mit unserem Sport zu tun. Denn es geht um ein Thema, welches uns alle betrifft oder betreffen kann. Dem ein oder anderen ist der Begriff Knochenmarkspende wahrscheinlich über die Werbung der DKMS (Deutsche Knochenmarkspende) ein Begriff. Einige von euch haben sich vielleicht sogar dort bereits als Spender registriert.
Ich schreibe diese Zeilen, da es mich persönlich Ende letzten Jahres getroffen hat. Die DKMS hatte mich unverhofft angerufen und mir mitgeteilt, dass ich als Spender für einen an Leukämie erkrankten Patienten in Frage käme, wenn ich denn wollte. Was für eine Frage, natürlich wollte ich das! Ich hatte mich vor vielen Jahren bereits als Spender registriert aber anscheinend war ich bislang nicht kompatibel genug. Diesmal gab es aber tatsächlich einen genetischen Zwilling von mir. Und da ich aus dem eigenen Umfeld weiß, wie furchtbar eine Krebserkrankung egal welcher Art ist, musste ich nicht lange überlegen.
Nach vielen Voruntersuchungen, Tests und Aufklärungsgesprächen stand der Moment der Spende bevor. Es war kurz vor Weihnachten, passender konnte der Zeitpunkt nicht gewählt werden für ein großes Weihnachtsgeschenk. Eine Knochenmarkspende im engeren Sinne ist es gar nicht mehr. Vielmehr sind es die Stammzellen, die benötigt werden. Die sind zwar im Knochenmark, können aber über das Blut ganz einfach „herausgefiltert“ werden. Die Entnahme kann zwar lange dauern – bei mir knapp 4 Stunden – die Prozedur ist aber wirklich nicht schlimm. Es ist wie bei der Blutentnahme, nur dass das Blut von einem Arm über den „Filter“ wieder am anderen Arm in den Körper geleitet wird.
Hat man die ganzen Geschichten von Krebserkrankungen, Chemotherapie etc. schon gehört und weiß, wieviel Qualen ein Patient durchleben muss, um es am Ende vielleicht doch nicht zu schaffen, so erkennt man, dass diese Form der Therapie wirklich „einfach“ ist. Denn mit den gewonnenen Stammzellen wird das Blut des Patienten „neu gestartet“. Im besten Fall schlägt die Therapie dann sofort an und der Patient ist geheilt. Ich beschreibe das sehr laienhaft, denn dahinter steckt natürlich viel mehr. Aber ich versuche euch das so bildlich wie möglich darzustellen um euch zu sagen, wie einfach es ist, hier Gutes zu tun.
Mich haben die Eindrücke und Gedanken an das Erlebte sehr bewegt. Von dem Moment der Registrierung bis zur Spende ist es für einen selber wirklich keine große Sache; ich habe das zwischen Kartoffeln und Soße gemacht. Für den anderen kann es die letzte Chance sein.
Deswegen ist es mir persönlich ein Anliegen, im Sinne der DKMS ein wenig die Werbetrommel zu rühren. Da die Hessischen Meisterschaften im Landesleistungszentrum bald wieder anstehen, werden wir zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz einen Aktionsstand der DKMS aufstellen. Dort könnt ihr euch als potentielle Spender registrieren lassen oder euch einfach nur informieren. Natürlich ist das ganze freiwillig aber je mehr sich beteiligen, desto besser. Denn in dem Moment, in dem man selber betroffen ist, klammert man sich an die Hoffnung, dass es jemanden in der Welt gibt, der einem hierdurch die Chance auf ein zweites Leben geben kann.
Daher freue ich mich auf eure Unterstützung. Wie sehen uns auf der Landesmeisterschaft.
Euer Schatzmeister
Thomas Stumpf
Ein Hinweis zur Registrierung!
Um sich als Spender registrieren zu können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Alter zwischen 17 und 55 Jahren
- Wohnsitz in Deutschland
- Kein starkes Übergewicht (BMI muss unter 40 liegen)
- Keine schweren Erkrankungen (beispielsweise Herz-Kreislauf-, Lungen-, Nieren- oder Krebserkrankung, Infektion mit HIV, Stoffwechselstörung)