DM Feldbogen in Müllenborn: Der schwerste Parcours, den ich je geschossen habe
  25.07.2023 •     HSV , DSB


Erstmals wurden die Deutschen Meisterschaften der Feldbogenschützen auf den Parcours des SSC Müllenborn, einem Schützenverein im Gerolsteiner Stadtteil des Landkreises Vulkaneifel ausgetragen. Das Wettkampfgelände oberhalb des Vereinsheims mit 24 Scheiben in bekannten und unbekannten Entfernungen verlangte den 226 Teilnehmern viel Kondition, Konzentration und immer wieder Klettereinlagen ab.

„Es war der schwerste Parcours, den ich je geschossen habe. Das war Feldbogensport von allerhöchstem Niveau“, sagte Jens Asbach nach seinem siebenstündigen Wettkampf, den er mit dem achten Titelgewinn seit 2012 in der Compoundbogen-Masterklasse beendete. Der 56-jährige vom BSC Nidderau traf bei seiner erfolgreichen Titelverteidigung auf den mehrfachen IFAA-Europameister Dirk Stuckmann von Freischütz Lemgo. Nach dessen Sieg im Hallenbogenschießen wurde ein spannendes Duell mit dem ehemaligen Mannschafts-Weltmeister aus Hessen erwartet, der danach von „einem super Wettkampf“ sprach. „Es war richtig schwer und den Titel zu verteidigen war mein Ziel.“ Nach 72 Pfeilen hatte Jens Asbach neun Ringe Vorsprung auf seinen westfälischen Herausforderer. Mit Abstand zu den beiden Führenden kam der in den Jahren 2019 und 2021 siegreiche Bernd Deters von SuS Schwichteler nicht über den dritten Platz hinaus.

Der Sieg von Jens Asbach war das herausragende Ergebnis für die hessischen Teilnehmer, die mit insgesamt drei Medaillen im Vergleich der Landesverbände bei den 15 Entscheidungen den fünften Platz belegten. Dominiert wurden die Wettbewerbe in drei Disziplinen von den bayerischen Aktiven, die jeweils sechs Gold-, Silber- und Bronzemedaillen gewannen.

Für eine positive hessische Überraschung sorgte Leonie Dana Dorfner vom BC Pfeil Treysa, die in der Compoundbogen-Jugendklasse mit nur neun Ringen Rückstand auf den siegreichen Westfalen Gideon Jurcz die Silbermedaille gewann. 

Den hessischen Medaillensatz rundete Markus Zellmann mit einer Bronzemedaille für den BC Oberauroff ab. Im Vorjahr hatte er für den SV Kleinostheim den Titel in der Recurve-Masterklasse gewonnen und nach dem Wechsel zum hessischen BC Oberauroff gelang ihm erneut der Sprung auf das Siegerpodest. Der von 2011 bis 2018 achtmal siegreiche Adolf Mohr von der SG Kirberg kam auf dem schwierigen Parcours nicht über den sechsten Rang hinaus.

Den anspruchsvollen Bedingungen mussten die beiden Eberstädter Pascal Forster und Lars Werner Tribut zollen. „Es ging sehr viel bergauf und es war sehr anstrengend“, fasste der 38-jährige Pascal Forster seinen Wettkampf zusammen. In der Recurvebogen-Herrenklasse hatte der ehemalige Nationalschütze in den Jahren 2012 und 2013 zwei Mal den Titel gewonnen, doch diesmal reichte es nur zum 14. Rang. „Ich hatte Schulterprobleme und konnte nur wenig trainieren. Die Teilnahme hat dennoch Spaß gemacht.“
Der 24-jährige Lars Werner aus Langen startete bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft für den SV Eberstadt. „Ich habe hier viel Lehrgeld bezahlt, aber auch viele Erfahrungen mitgenommen“, so sein Fazit. Ähnlich erging es Andreas Elmar Keck und Jonas Wolfrom von der Homburger SG. „Das war herausfordernd, im hessischen Babenhausen ist der Parcours flach. Hier sind Schießwinkel nach oben oder unten von 40 Grad.“ Für den 18-jährigen Jonas Wolfrom aus Friedrichsdorf war es die erste DM-Teilnahme bei den Herren, nachdem keine Juniorenklasse ausgeschrieben worden war.

Eine mögliche vierte hessische Medaille verpasste Zoe Beckert vom SV Mauloff in der Blankbogen-Jugendklasse mit einem Ring Rückstand auf Rang drei nur denkbar knapp.

 

Die Ergebnisse im Überblick

Recurvebogen

Herren

1. Jakob Hetz (Reuth) – 338
2. Jens Meier (Karlsruhe) – 321
3. Michael Gradl (Magstadt) – 312
14. Pascal Forster (Eberstadt) – 293
22. Andreas Elmar Keck (Homburg) – 249
24. Jonas Wolfrom (Homburg) – 244
25. Lars Werner (Eberstadt) – 240

Damen

1. Bianca Speicher (Büschfeld) – 314
2. Daniela Klesmann (Nürtingen) – 293
3. Andrea Lorenz (Altenkirchen) – 274

Master

1. André Grawinkel (Herne) – 332
2. Guido Höfer (München) – 318
3. Markus Zellmann (Oberauroff) – 309
6. Adolf Mohr (Oberauroff) – 297
21. Ralf Kayser (Walldorf) – 155

Jugend

1. Frida Janke (Berlin) – 310
2. Rebecca Beck (Natternberg) – 308
3. Michel Scholer (Göttingen) – 304

Schüler

1. Johanna Rueß (Kadeltshofen) – 303
2. Julian Weise (Ismaning) – 298
3. Max Rauchenberger (Sulzbach-Rosenberg) – 292

Compoundbogen

Herren

1. Henning Lüpkemann (Loccum) – 396
2. Yannick Schütz (Müllenborn) – 396
3. Manuel Nutto (Wyhl) – 393
16. Pascal Schmidt (Gießen) – 366
18. Lars Dorfner (Treysa) – 360

Damen

1. Alexandra Stadler (Natternberg) – 392
2. Julia Böhnke (Meßkirch) – 390
3. Katharina Landrock (Schimborn) – 372    

Master

1. Jens Asbach (Nidderau) – 395
2. Dirk Stuckmann (Lemgo) – 386
3. Bernd Deters (Schwichteler) – 375
15. Ingo Zumbroich (Rüsselsheim) – 355
22. Bernd Daniel (Nidderau) – 340
25. Hans-Jürgen Eich (Babenhausen) – 324
27. Volker Pense (Eberstadt) – 280

Jugend

1. Gideon Jurc (Dorsten) – 370
2. Leonie Dana Dorfner (Treysa)  -361
3. Lea Rebhan (Isarwinkel) – 347

Schüler

1. Luisa Sagenschnier (Westerhausen) – 320
2. Laurin Dorn (Schimborn) – 306
3. Justus Listmann (Wiepenkathen) – 302

Blankbogen

Herren

1. Kai Meyer (Hänigsen) – 284
2. Eric Sill (Mülheim) – 281
3. Steffen Koczelnik (Mülheim) – 272

Damen

1. Christine Schäfer (Passau) – 279
2. Diana Wiesner (Ulm) – 271
3. Stephanie Felk (Kadeltshofen) – 267
10. Melanie Beckert (Mauloff) – 199

Master

1. Michael Meyer (Wirsberg) – 327
2. Jens Siebert (Delmenhorst) – 288
3. Richard Klesmann (Nürtingen) – 285
11. René Kießling (Homburg) – 259
38. Hans Wagner (Mauloff) – 191

Jugend

1. Nicolas Ryll (Helstorf) – 242
2. Philipp Kunz (Waldaschaff) – 238
3. Leonhart Beetz (Pfaffenhausen) – 235
4. Zoe Beckert (Mauloff) – 234

Schüler

1. Paula Imminger (Kadeltshofen) – 227
2. Maike Hoffmann (Wirsberg) – 201
3. Johann Seidl (Kadeltshofen) – 200


DM Feldbogen in Müllenborn: Der schwerste Parcours, den ich je geschossen habe