Erster offener Trainings- und Informationstag der Hessischen Schützenjugend
26.07.2022
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HSJ
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HSV
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Vereinsinfos
Über 40 Jugendliche sowie Vertreter von rund 20 Schützenvereinen aus ganz Hessen hatten den Weg zum Trainingstag der Hessischen Schützenjugend gefunden. Für die jungen Schützen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren standen dabei die Möglichkeiten im Mittelpunkt, mit Landestrainern und Kaderathleten zu trainieren. Kirstin Steinert, Landestrainerin Pistole, und Dirk Röller, Landestrainer Gewehr, sowie mehrere Honorartrainer leiteten die Teilnehmer an. Dabei stand neben ein wenig Theorie vor allem jede Menge Praxis auf dem Programm. Das Trainerteam ging dabei soweit möglich auch ganz individuell auf die einzelnen Nachwuchsschützen ein.
Ganz besonderen Eindruck machte eine junge Luftgewehr-Schützin aus der Ukraine, die mit gerade einmal elf Jahren ganz herausragende Leistungen zeigte. Zusammen mit ihrer Mutter ist sie erst vor kurzem auf der Flucht vor dem Krieg in die Wetterau gekommen. Der Schützenverein Ober-Wöllstadt hat sie dabei unterstützt, die in diesem Alter für das Schießen notwendige Ausnahmegenehmigung zu beantragen, und bietet ihr nun die Möglichkeit, ihr Hobby auch fern der Heimat auszuüben.
Training mit Abwechslung
Um für Abwechslung zu sorgen standen neben dem Schießen auch andere praktische Trainingseinheiten, wie zum Beispiel Balanceübungen auf dem Programm. Für die Gewehrschützen gab es außerdem eine Einweisung in die Anschlagsarten des Drei-Stellungs-Kampfes. Das Trainerteam wurde dabei von mehreren Kadermitglieder unterstützt. Von ihnen gab es für die Teilnehmer wertvolle Trainings- und Wettkampftipps. Außerdem bekamen die Teilnehmer Tipps für die richtige Einstellung des Gewehrs und die Anpassung des Pistolengriffs.
Schließlich wurde noch das Scatt-System demonstriert. Dabei handelt es sich um ein Gerät, mit dem man die Bewegung des Gewehr- oder Pistolenlaufs während des Zielvorgangs auf einem Bildschirm darstellen kann. Aus den daraus gewonnenen Informationen über den Zielvorgang kann Schütze Verbesserungsmöglichkeiten ableiten.
Den Abschluss des Tages bildeten mehrere Schießspiele und freundschaftliche Wettkämpfe. Dabei traten die jugendlichen Teilnehmer zum Teil im Team mit den anwesenden Kaderschützen gegeneinander an.
Am Ende der Veranstaltung und über vier Stunden Training waren die jungen Schützinnen und Schützen erschöpft, beeindruckt und begeistert.
„Es ist toll mal auf einer so großen Anlage zu trainieren. Und von den Trainern gab es gute Tipps,“ berichtet eine junge Schützin, deren großes Ziel jetzt die Aufnahme in den Landeskader ist.
Auch die beiden Landestrainer zeigten sich zufrieden mit einer rundum gelungenen Veranstaltung. Gewehrtrainer Dirk Röller nutzte die Gelegenheit, um einige Schützen zu sichten, die möglicherweise einen Platz im Landeskader verdienen. Diese hatte er gezielt zum Trainingstag eingeladen. Und auch Pistolentrainerin Kirstin Steinert hat unter den Teilnehmern ein paar Kandidaten mit viel Potenzial entdeckt.
Informationen für die Betreuer
Für die Betreuer der Jugendlichen gab es viele Möglichkeiten zur Information und für spannende Gespräche. Hierfür sorgten mehrere Vertreter der Hessischen Schützenjugend rund um Jugendleiter Stefan Rinke und Jugendreferentin Marina May. Die Vereinsvertreter konnten sich dabei über Fragen der Jugendarbeit und Jugendbildung sowie über Förderungsmöglichkeiten informieren. Außerdem berichteten die Jugendvertreter über die aktuellen Aktivitäten der Hessischen und der Deutschen Schützenjugend.
Positive Bilanz
Als Vertreter des Deutschen Schützenbundes nahm Michel Bauer am Informationstag in Frankfurt teil. Er ist in der Wiesbadener DSB-Geschäftsstelle hauptamtlich als Projektmitarbeiter Kinder- und Jugendsport tätig und nahm die Gelegenheit war, sich die Veranstaltung vor Ort anzusehen. „Jugendarbeit ist wichtig. Und gerade jetzt nach Corona gibt es einiges aufzuholen. Deshalb ist es toll, dass die ‚Hessen‘ sich mit so einer Aktion engagieren,“ freute er sich.
Und auch Stefan Rinke, dem Jugendleiter des Hessischen Schützenverbandes und Vizepräsidenten Jugend im Deutschen Schützenverband, war die Freude über die gelungene Aktion anzumerken: „Unser erster offener Trainingstag war ein voller Erfolg. Wir hatten zwar auf viele Teilnehmer gehofft, aber nicht mit so viel Zuspruch gerechnet. Und es waren nicht nur Vereine hier, die in der Jugendarbeit ohnehin schon viel tun. Es waren auch einige dabei, die ihre Nachwuchsarbeit wieder aufleben lassen wollen.“
Rinke dankte allen Beteiligten, von den Ehrenamtlichen über die Trainer bis zu den Kaderschützen, für das gezeigte Engagement. Ohne sie wäre der Aktionstag nicht durchführbar gewesen.
Der Aktionstag fand statt in Kooperation mit der Deutschen SchützenJugend im Rahmen des Aufholprogramms 2022 und wurde unterstützt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus Mitteln des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“.