Goldmedaillen für Lea Ruppel und Karin Schade
  29.08.2022 •     HSV , Vereinsinfos , DSB


Deutsche Meisterschaften auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück bei München – Dritter Tag

Am dritten Tag der Deutschen Meisterschaften auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück bei München erhöhte sich die Erfolgsbilanz der hessischen Sportschützen um zwei Gold-, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen.

Bestleistung im Vorkampf und ein verdienter Sieg im Finale

Die erste hessische Goldmedaille des dritten Tages holte Lea Ruppel mit dem Luftgewehr in der weiblichen Juniorenklasse. Im Vorjahr noch auf Rang elf und nicht im Finale steigerte sich die 19-Jährige Juniorennationalschützin in der Qualifikation um zehn Ringe auf 628,8 und ging als Erstplatzierte ins Finale der besten Acht. „Im Vorkampf war es meine Bestleistung“, sagte Lea Ruppel, die ins anschließende Finale gut startete. Mit 102,2 Ringen nach den ersten zehn Schüssen lag sie bei Beginn der Eliminationsrunde auf Rang drei, knapp hinter Anna-Marie Beutler aus Südbaden und der Württembergerin Nele Stark. Eine 9,6 mit dem zweiten Schuss zum Auftakt der Elimination warfen die für den SV Herbstein startende Hessin auf den fünften Rang zurück, doch ein mögliches vorzeitiges Aus verhinderte sie mit einer Serie sieben Zehner in Folge. Danach hatte sie sich unter dem Applaus des begeisterten Publikums in der Finalhalle an die Spitze der verbliebenen fünf Finalistinnen gesetzt. Spannend wurde es noch einmal, als Lea Ruppel mit 9,6 und 9,8 zwei Mal die Zehn verfehlte, doch ihre Konkurrentinnen konnten die Chancen nicht nutzen, um die mit 1,4 Ringe führende Hessin zu verkürzen. Eine 10,7 mit dem vorletzten Finalschuss erhöhten den Vorsprung von Lea Ruppel auf 2,3 Ringe gegenüber Anna-Marie Beutler, die nur eine 9,6 getroffen hatte. „Einige Schüsse waren wackelig, mit diesem Sieg habe ich nicht gerechnet“, sagte sie kurz nach ihrem Finalsieg im Interview mit dem Moderator des Deutschen Schützenbundes. Wenig später sprach die Polizeikommissar Anwärterin, die in einer Sportfördergruppe optimale Trainingsbedingungen hat, von einem verdienten Sieg und einem wichtigen Titelgewinn mit dem sie sich aus der Juniorenklasse verabschiedete. „Das war cool, jetzt bin ich guter Dinge für den Wechsel zu den Erwachsenen.“ Zu ihren Zielen gehört die Qualifikation für die Damen-Nationalmannschaft und besonders auf den Wechsel aus der Hessenliga vom SV Lanzenhain zum Erstligisten SV Petersberg in die Luftgewehr-Bundesliga. Dessen Trainerin Anja Heck verfolgte auf den Zuschauerrängen begeistert den Sieg von Lea Ruppel. „Sie ist unser Neuzugang und wird das Team verstärken.“

Zweite Goldmedaille für Karin Schade und ein Rückblick auf ihre Karriere

Kurz nach dem Sieg von Lea Ruppel konnte im Lager des Hessischen Schützenverbandes der zweite Titelgewinn des dritten Wettkampftages gefeiert werden. Karin Schade hatte im Kleinkaliberwettbewerb „3x20“ in der Damenklasse II ihren zweiten DM-Titel innerhalb von zwei Tagen gewonnen. Mit 192 Ringen im Kniendschießen, 198 Ringe im Liegendanschlag und 190 Ringe im abschließenden Stehendschießen hatte die 43-Jährige vom SV Meckbach ihre Dauerkonkurrentin in der Damenklasse II, die Norddeutsche Ulrike Budde vom SV Glück auf Middels, um zehn Ringe auf den zweiten Platz verwiesen. Dahinter sicherte sich Patricia Seipel mit 567 Ringen für die PSG Darmstadt eine Bronzemedaille.

„Schießen ist meine Freizeit. Es hat für mich immer Bestand. Da ist mein Freundeskreis und ich habe wunderbare Zeiten erlebt. Ich freue mich auf jede Deutsche Meisterschaft.“ Im Gespräch blickte Karin Schade auf ihre lange erfolgreiche Schützenkarriere zurück, die im jugendlichen Alter von zehn Jahren bei ihrem Heimatverein SV Meckbach begann. „Es war damals der größte Verein bei Bad Hersfeld. Mit einer Freundin bin ich ins Schützenhaus gegangen, habe ganz passabel geschossen, doch es hat mich zunächst nicht begeistert.“ Ihr drei Jahre jüngere Bruder war dann verantwortlich dafür, dass sie in den Schießsport zurückkehrte. „Er hatte auch mit dem Schießen begonnen und war besser wie ich, das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen.“ Mit 13 Jahren bestritt sie ihre erste Kreismeisterschaft und bald darauf folgte die erste DM-Teilnahme in der Jugendklasse. „Da bin ich Vorletzte geworden.“ Doch der Ehrgeiz in der jungen Hessin war geweckt und mit der 1990er Jahre gewann sie mit dem Luftgewehr (396 Ringe) ihre erste Deutsche Meisterschaft. „Danach bin ich in den Landeskader zum damaligen Trainer Bernd Hartstein gekommen. Er hat mir das meiste beigebracht.“ Unter DSB-Nachwuchstrainer Walter Schumann bestritt sie in Tallin (Estland) ihre erste Europameisterschaft, bevor sie in den Jahren 1998/1999 ihre erfolgreichste Zeit hatte. „Vier Weltmeister- und acht Europameistertitel“, zählte sie auf und erinnerte sich auch an die Enttäuschung, als sie die Olympiateilnahme in Sydney 2000 knapp verpasst hatte. Bald stand die berufliche Entwicklung mit einem Wirtschaftsrecht-Studium im Vordergrund, nachdem sie noch eine erfolgreiche Zeit in der Luftgewehr-Bundesliga mit den Teams von ABC Münster und SV Affalterbach hatte. „Heute ist das Schießen für mich anstrengender geworden, aber ich freue mich auf jeden Wettkampf. Im Verein bin ich Jugendleiterin und trainiere den Nachwuchs, über dessen Erfolge ich mich sehr freuen kann.“

Zwei Silbermedaillen für Mika Peter

Zwei hessische Silbermedaillen gingen am dritten Wettkampftag auf das Konto von Mika Peter. Am frühen Morgen begann er seinen ersten Start in der Disziplin „Kleinkaliber-Liegendkampf“ auf 50 Meter Entfernung. Mit einer glänzenden Auftaktserie von 104,2 Ringen setzte er sich an die Spitze des 63-köpfigen Teilnehmerfeldes in der Juniorenklasse II. Im weiteren Verlauf der 60 Wertungsschüsse entwickelte sich ein spannender Zweikampf mit Marius Jean-Luc Petter von der SG Geislinger, den der Württemberger durch eine starke Schlussserie (104,4 Ringe) für sich entschied. Mika Peter erreichte für den SV Großenritte den zweiten Platz und ging vier Stunden später zu seinem zweiten Start mit dem Luftgewehr für die Darmstädter Polizeisportschützen in den Stand. Wieder begann er mit guten 103 Ringen bei den ersten zehn Schüssen und wieder entwickelte sich ein Titelzweikampf mit einem Württemberger Nachwuchsschützen. Moritz Paul Glebing vom SV Hattenhofen setzte sich nach 60 Schüssen auf zehn Meter Entfernung mit 3,2 Ringen Vorsprung durch und Mika Peter stand erneut als Zweiter auf dem Siegerpodest. Gemeinsam mit Luzien Wünsche und Hans-Laurin v. Schönfels verpasste Mika Peter im Mannschaftswettbewerb auf Rang vier mit 0,8 Ringen Rückstand knapp die Medaillenränge.

Dmitrij Wolf im Trap-Finale knapp um eine Scheibe auf Rang zwei

Zum Auftakt der Flintenwettbewerbe auf dem Wurftaubenstand der

Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück konnten die Aktiven des WTC Wiesbaden in der Disziplin „Trap“ zwei Medaillen gewinnen.

Bei den Herren zeigte Dmitrij Wolf eine starke Leistung mit 116 von 125 Scheiben im Vorkampf. Damit zog der Wiesbadener als Zweiter der Herrenklasse I ins Finale der besten Sechs ein. In einem spannenden Finalverlauf gab sich Dmitrij Wolf mit 45 Treffern nur um eine Scheibe dem siegreichen Karl Barthel aus Frankfurt/Oder geschlagen. Mit seiner glänzenden Leistung und dem Vizemeistertitel hatte Dmitrij Wolf den größten Anteil an der Mannschafts-Bronzemedaille, die er zusammen mit Hermann Mironow und Alexey Klassin für den WTC Wiesbaden gewann.

Die Erstplatzierten des zweiten Wettkampftages mit den hessischen Platzierungen:

Luftgewehr 10 Meter

Junioren I

1. SG Heepen                                                1848,9

2. SV Oberteuringen                                      1831,7

3. RWS Franken                                            1831,2

4. PSS Darmstadt                                          1830,4

11. Team Wetterau                                        1789,8

13. SV Dietkirchen                                         1780,2

 

1. Nils Friedmann (Oberteuringen)                  623,3 / 247,9

2. Benedikt Mockenhaupt (Wissen)                 626,8 / 247,4

3. Justus Ott (Franken)                                    616,2 / 224,5

16. Paul Engel (Ernsthausen)                          609,1

21. Mika Engel (Ernsthausen)                         606,6

26. Michel Krebs (Team Wetterau)                  603,8

35. Bastian Wehr (Ober Breidenbach)             601,0

47. Arne Schwieder (Winden)                          597,1

51. Eve-Alexander Busch (Team Wetterau)     595,2

 

Junioren II

1. Moritz Paul Gelbing (Hattenhofen)               619,2

2. Mika Peter (Darmstadt)                                616,0

3. Lukas Stockmayer (Oberdiendorf)               614,4

8. Luzien Wünsche (Darmstadt)                       609,5

9. Moritz Hörnig (Dietkirchen)                          609,0

16. Hans-Laurin v. Schönfels (Darmstadt)       604,9

29. Paul Engel ((Dietkirchen)                           599,7

52. Patrick Vorstandslechner (Team Wetterau)590,8

63. Jakob Jöckel (Meiches)                             587,1

71. Philipp Kissel (Lampertheim)                     584,2

80. Nick Frank (Dietkirchen)                            571,5

 

Juniorinnen I

1. SSG Kevelaer                                            1874,0

2. SV Bramstedt                                             1864,3

3. SSV Mönninghausen                                  1863,1

4. SV Herbstein                                              1860,8

8. Team Wetterau                                           1849,8

12. Tell Haßloch                                             1845,5

21. SV Wallenrod                                            1821,4

 

1. Lea Ruppel (Herbstein)                               628,8 / 246,6

2. Anna-Marie Beutler (Heitersheim)               623,0 / 244,7

3. Nele Stark (Güglingen)                                623,1 / 223,7

12. Sarah Zill (Herbstein)                                 619,7

19. Emma Pohlmann (Team Wetterau)           615,1

29. Lisa Zahradnik (Wehrheim)                       611,9

33. Zoe Hofmann (Kirberg)                              611,2

41. Milena Schneider (Römersberg)                609,4

48. Ella Würdisch (Windecken)                        607,1

53. Anna Beck (Fürth)                                      605,3

63. Julia Luft (Wallenrod)                                 604,2

64. Sandrine Arnoul (Mörfelden)                      604,1

73. Luisa Mehling (Germerode)                       599,5

 

Juniorinnen II

1. Julia Haß (Bramstedt)                                  625,5

2. Linnea Kristin Schnerr (Mönninghausen)     625,3

3. Hannah Wehren (Kevelaer)                          625,2

6. Nora-Lee Hofmann Badea (Team Wetterau)621,5

12. Katharina Mentzel (Team Wetterau)           618,9

15. Annalena Mildeberger (Haßloch)                618,8

22. Lilly Stach (Haßloch)                                   615,4

27. Lisa-Marie Wolf (Lanzenhain)                     614,0

29. Katrin Grabowski (Team Wetterau)             613,2

32. Antonia Ziegler (Herbstein)                         612,3

34. Alissa Rizzo (Haßloch)                                611,3

40. Johanna Christ (Wallenrod)                        610,5

43. Lina Krebs (Lanzenhain)                             609,8

44. Sina Hofbauer (Mensfelden)                       609,7

51. Finja Schönhals (Wallenrod)                       606,7

60. Tabea Schmenger (Lampertheim)               604,3

                                                                                  

SH2/AB2 mit Hilfsmittel

1. Patrick Schmitt (Schweinfurt)                       422,0

2. Sebastian Schmidt (Schnabelwald)              417,8

3. Bernhard Stania (Holthausen)                      416,7

22. Felix Wessinghage (Petersberg)                409,6

36. Wolfgang Mock (Großenhausen)               403,9

41. Martina Frömel (Mensfelden)                     399,2

 

SH1/AB1 männlich ohne Hilfsmittel

1. Albin Zirk (Salzhausen)                               411,3

2. Kevin Zimmermann (Wissen)                      409,5

3. Stefan Kneile (Bissingen/Teck)                    398,2

SH1/AB1 weiblich ohne Hilfsmittel

1. Sanna Weber (Badenhausen)                     400,8

2. Andrea Zimmermann (Fettehenne)              396,5

3. Sybille Loose (Estedt)                                 386,5

5. Marie-Jeanne Bauer (Ober-Wöllstadt)         366,7

 

Kleinkalibergewehr 3x20 50 Meter

Damen I

1. SSG Kevelaer                                            1765

2. SB Freiheit                                                 1751

3. SC Tell Schmalbroich                                 1749

7. SV Erdbach                                                1732

 

1. Anna Janßen (Kevelaer)                             592

2. Jolyn Beer (Freiheit)                                   589

3. Melissa Ruschel (Kevelaer)                        588

16. Merle Baucke (Erdbach)                           579

20. Lena Beul (Erdbach)                                 578

28. Fabienne Plaum (Erdbach)                       575

30. Leah Faust (Petersberg)                           573

54. Anne Schäfer (Erdbach)                           563

60. Alicia Munier ((Großenhausen)                 560

 

Damen II

1. Karin Schade (Meckbach)                           580

2. Ulrike Budde (Middels)                                570

3. Patricia Seipel (Darmstadt)                         567

 

Kleinkaliber Liegendkampf 50 Meter

Herren I

1. SV Neidlingen                                          1873,3

2. SSC Bruchmühlen                                   1868,3

3. SSG Dynamit Fürth                                  1867,0

7. Team Wetterau                                         1860,4

9. SV Steinbach                                           1857,1

 

1. Max Braun (Neidlingen)                              627,9

2. David Koenders (Allach)                             627,1

3. Maximilian Dallinger (Allach)                       626,0

10. Dennis Welsch (Steinbach)                       623,2

17. Max Ohlenburger (Team Wetterau)           621,3

19. Luc Dingerdißen (Team Wetterau)            620,4

25. Tom Barbe (Team Wetterau)                     618,7

26. Lukas Fischer (Steinbach)                        618,3

39. Erik Hess (Eschbach)                                616,1

45. Alexander Röller ((Steinbach)                    615,6

 

Herren II

1. André Böhme (Bruchmühlen)                      625,6

2. Christian Dreßel (Fürth)                              625,2

3. Henning Karl (Freiheit)                                625,2

15. Peter Neumann (Erdbach)                        616,7

18.  Heiko Baier (Stärklos)                              614,7

 

Junioren I

1. RWS Franken                                            1848,7

2. BSV Holzwickede                                       1843,0

3. SV Birkenhard                                            1829,3

5. SV Großenritte                                           1821,9

 

1. Justus Ott (Franken)                                   623,1

2. Benedikt Mockenhaupt (Inden/Altdorf)        620,6

3. Stephan Siegmund (Inden/Altdorf)              619,1

24. Eve-Alexander Busch (Steindorf)              605,6

27. Sven Kläden (Dieburg)                              603,2

48. Michel Krebs (Steindorf)                           595,5

55. Mika Engel (Ernsthausen)                        592,7

64. Ludwig Büttner (Bad Vilbel)                      575,1

 

Junioren II

1. Marius Jean-Luc Petter (Geislingen)          618,6

2. Mika Peter (Großenritte)                             616,1

3. Dominik Feher (Franken)                            615,3

10. Hans-Laurin v. Schönfels (Großenritte)    606,0

24. Luzien Wünsche (Großenritte)                  599,8

41. Alexander Mann (Bieber)                          590,5

59. Paul Ernst (Dietkirchen)                            579,1

 

Flinte Trap

Herren I

1. WTC Niedersachsen                                   339

2. SGI Frankfurt/Oder                                      335

3. WTC Wiesbaden                                         328

 

1. Karl Barthel (Frankfurt/Oder)                      116 / 46

2. Dmitrij Wolf (Wiesbaden)                            116 / 45

3. Stefan Rüttgeroth (Niedersachsen)            115 / 34

18. Hermann Mironow (Wiesbaden)               107

22. Alexey Klassin (Wiesbaden)                     105


Goldmedaillen für Lea Ruppel und Karin Schade