Goldmedaillen für Phil Lüttmerding und Michael Henschel
  11.09.2022 •     HSV , Vereinsinfos , DSB


Deutsche Meisterschaften Bogenschießen in Wiesbaden – Zweiter Tag

Am zweiten Tag der Deutschen Meisterschaften im Bogenschießen gingen auf dem Sportplatz „Kleinfeldchen“ in Wiesbaden weitere 22 hessische Aktive an die Schießlinie. Zudem fielen in der Finalarena auf dem „Bowling Green“ vor dem Kurhaus die Einzelentscheidungen mit dem Compoundbogen bei den Herren und Damen, sowie in der Recurvebogen-Jugendklasse.

Mit zwei Goldmedaillen durch Phil Lüttmerding vom SV Böddiger mit dem Recurvebogen und Michael Henschel vom BC Babenhausen mit dem Blankbogen, sowie zwei Silbermedaillen durch Carolin Landesfeind (SV Böddiger) und Frank Plitt (Kassel) und drei Bronzemedaillen (Timo Durchdewald, Hannes Matthias und Kristin Schönbach) waren die Hessen bei den Medaillenentscheidungen sehr erfolgreich.

„Einfach super“ lief es für Phil Lüttmerding

Ein Höhepunkt in der Finalarena auf dem Bowling Green war die erfolgreiche Titelverteidigung von Phil Lüttmerding mit dem Recurvebogen in der Jugendklasse. Der Siegeszug des 16-jährigen Nordhessen vom SV Böddiger begann mit einem überlegenen Sieg in der Qualifikation (676 Ringe), bevor er mit einem glatten 6:0 Dreisatzerfolg über Philipp Kunzmann vom BSC Schörnberg in die Finalrunde startete. Fünf Drei-Pfeile-Sätze brauchte Phil Lüttmerding anschließend im Viertelfinale, um gegen den Berliner Vincent Barme mit 7:3 Satzpunkten zu gewinnen. In drei Sätzen setzte sich der junge Hesse anschließend im Halbfinale gegen den Freiburger Fredrik Roether mit 6:0 durch und er hatte damit das Goldfinale auf dem „Bowling Green“ erreicht. Auf den Zuschauerrängen der Finalarene begrüßten zahlreiche Zuschauer die Finalisten und Phil Lüttmerding erfüllte die hessischen Medaillenhoffnungen. In drei Sätzen besiegte er Knut Jacubczik vom VFL Tremsbüttel mit 6:0 und freute sich im anschließenden Interview, dass er nun entspannt nach Hause fahren kann. „Einfach super“ hatte er seine Leistung zusammengefasst, mit der er seinen Einzeltitel in der Jugendklasse erfolgreich verteidigte. „Im nächsten Jahr will ich bei der Junioren-Weltmeisterschaft gewinnen und langfristig ist Olympia mein Ziel“, kündigte er selbstbewusst seine Zielsetzungen für die nächsten Jahre an.

Nach den Finals der Recurvebogen-Jugendlichen standen die Aktiven mit dem Compoundbogen im Blickpunkt. Zunächst kam es zu einem „kleinen“ hessischen Finale zwischen Dorith Landesfeind vom SV Böddiger und der Offenbacherin Kristin Schönbach um die Bronzemedaille.

Kristin Schönbach siegt im kleinen Finale gegen Dorith Landesfeind

Die erfahrene Dorith Landesfeind hatte in der Qualifikation mit 668 Ringen und Rang vier überzeugt. Mit einem 133:130 Sieg startete die 59-jährige ehemalige Nationalschützin gegen Jaqueline Hansen vom Hammers SC in die Finalrunde. Eine Leistungssteigerung im Viertelfinale wurde mit einem 140:139 Erfolg gegen Katharina Kutscher vom TSV Jahn Freising belohnt, bevor sie das „Familienduell“ gegen ihre Tochter Carolin Landesfeind klar mit 135:144 Ringen verlor und damit ins Bronzefinale einzog. Dort wartete Kristin Schönbach, die in der Qualifikation mit 664 ringen den sechsten Rang belegt hatte. Die Offenbacherin besiegte in der Finalrunde zunächst Abigail Meyer (139:135) und die Pforzheimerin Diana Sinola (138:136). Zu stark für Kristin Schönbach war dann Katharina Raab von den Oberallgäuer Gauschützen. Im Halbfinale unterlag die Offenbacherin deutlich mit 133:141 Ringen der Titelverteidigerin, konnte sich im anschließenden Bronzefinale aber wieder steigern. Mit 137:127 Ringen ließ sie Dorith Landesfeind keine Siegchance und schaffte damit den Sprung auf das Siegerpodest.

Carolin Landesfeind verpasst um einen Ring den Sieg

Im Vorjahr hatte Carolin Landesfeind die Medaillenrunde auf dem Bowling Green durch eine Niederlage im Viertelfinale knapp verpasst. Diesmal hatte die 35-Jährige vom SV Böddiger keine Probleme, um ins Goldfinale einzuziehen. Mit 692 Ringen gewann sie die Qualifikation und zog mit einer makellosen Finalrunde ins Goldfinale ein. Nach einem 143:134 Sieg über Jennifer Walter vom SV Weil im Schönbach, dem 143:137 Sieg über Katharina Landrock von Treff Schimborn und dem deutlichen 144:135 Erfolg gegen ihre Mutter Dorith stand sie im Finale gegen Katharina Raab. Die Titelverteidigerin aus Bayern hatte zu Beginn leichte Vorteile und führte bis zum 12. der 15 Finalpfeile mit zwei Ringen Vorsprung. Carolin Landesfeind kämpfte mit den letzten drei Pfeilen um ihre Chance, traf drei Mal die Zehn und musste auf einen Patzer ihrer Gegnerin hoffen. Doch Katharina Raab behielt die Nerven und verteidigte knapp mit 140:139 Ringen ihren im Vorjahr an gleicher Stelle gewonnenen Deutschen Meistertitel.

Michael Henschel mit Bestleistung zur Goldmedaille

Vier Stunden vorher hatte auf dem Sportgelände „Kleinfeldchen“ der 48-jährige Michael Henschel vom BC Babenhausen den Deutschen Meistertitel mit dem Blankbogen bei den Herren gewonnen. Mit 629 Ringen nach 72 Pfeilen auf 50 Meter Entfernung hatte er sich mit einemdeutlichen 16-Ringe-Vorsprung auf den Niedersachsen Kai Meyer durchgesetzt. „Der Titel war mein Ziel. Es war trocken geblieben und so hatte ich keine Probleme. 629 Ringe waren meine bisher beste Turnierleistung, aber es geht noch mehr“, erzählte Michael Henschel nach seinem Sieg und ergänzte, dass er nach dem Gewinn des Hessenmeistertitels in Korbach seinen Anschlag etwas umgestellt hatte und er auch versuchte, etwas langsamer seine Pfeile zu schießen. Neben Michael Henschel schaffte mit Timo Durchdewald vom SV Nieder-Florstadt ein weiterer Hesse mit Rang drei den Sprung auf das Siegerpodest. „Ich freue mich sehr“, sagte der 45-Jährige, trotz der verpassten Titelverteidigung. Nach der ersten Wettkampfhälfte lag Timo Durchdewald mit 314 ringen noch gleichauf mit Michael Henschel und die Zuschauer konnten ein spannendes Titelduell verfolgen, dass mit den letzten sechs Pfeilen unerwartet endete. „Mit der letzten Passé traf ich nur 37 Ringe, da fehlten mindestens 15 Ringe“, stellte Timo Durchdewald fest, der damit auf den dritten Rang zurückfiel. „Ich hatte zwei Wochen zuvor Pech, dass die Wurfarme meines Bogens gebrochen sind. So musste ich auf das Material meiner Frau zurückgreifen.“ Der Nieder-Florstädter konzentrierte sich zuletzt mehr und mehr auf die Arbeit als Trainer und hat damit das eigene Training vernachlässigt. „Ich trainiere andere und schieße deshalb selbst nicht mehr so viel.“

Den Titelverteidiger der Blankbogen-Masterklasse, den Bayer Wilhelm Dillinger vom TSV Kirchdorf am Inn, brachte Frank Plitt aus Kassel an den Rand einer Niederlage. Nach den ersten 36 Pfeilen mit 303 Ringen auf dem vierten Platz steigerte sich der 53-jährige Nordhesse in der zweiten Runde auf glänzende 319 Ringe. „Das lief besser als erwartet, denn mein Training war nicht stabil“, sagte er nach dem Wettkampf, bei dem er mit nur einem Ring Rückstand auf Wilhelm Dillinger den Vizemeistertitel gewann. Damit knüpfte er an den Gewinn der Silbermedaille im Jahr 2021 an gleicher Stelle an und schaffte zum dritten Mal in Folge den Sprung auf das Siegerpodest.

Das gute Abschneiden der hessischen Blankbogenschützen rundete Hannes Matthias von den Bogenschützen Oberursel mit dem Gewinn der Bronzemedaille in der Jugendklasse ab.

Die Erstplatzierten und die hessischen Platzierungen im Überblick:

Recurvebogen

Mannschaft Erwachsene

1. BSC BB Berlin                                                                1966

2. BSC BB Berlin II                                                             1889

3. BSC Karlsruhe                                                                1862

7. SV Moischt                                                                      1825

 

Jugend männlich

1. Phil Lüttmerding (Böddiger)                                         676     6          7          6          6

2. Knut Jacubczik (Tremsbüttel)                                      640     6          6          6          0

3. Leon Zemella (Ibbenbüren)                                         620     6          6          2          6

18. Lilian Forkert (Sterzhausen)                                      587

 

Jugend weiblich

1. Ann-Kathrin Bader (Bruchmühlbach)                           594     6          6          6          7

2. Lisa Lucks (Berlin)                                                       605     6          6          7          3

3. Paulina Middendorff (Hamm)                                       586     7          7          2          6

6. Nele Harbusch (Böddiger)                                           584     7          3

22. Linda Durchdewald (Nieder-Florstadt)                       541

29. Laura Engel (Böddiger)                                              506

 

Compoundbogen

Herren

1. Christian Engelhard (Bowteam)                                  683     145     141     144     146

2. Sebastian Siemandel (Oberdachstetten)                    696     144     146     146     141

3. Leon Hollas (Dresden)                                                704     144     143     142     144

5. Florian Grafmans (Böddiger)                                       701     145     145

17. Björn Bullinger (Offenbach)                                       681

20. Pascal Schmidt (Gießen)                                          678

30. Sören Reyer (Böddiger)                                            662

39. René Fey (Kassel)                                                    648

 

Damen

1. Katharina Raab (Oberallgäu)                                       678     143     144     141     140

2. Carolin Landesfeind (Böddiger)                                    692     143     143     144     139

3. Kristin Schönbach (Offenbach)                                    664     139     138     133     137

4. Dorith Landesfeind (Böddiger)                                     668     133     140     135     127

 

Blankbogen

Herren

1. Michael Henschel (Babenhausen)                                                     629

2. Kai Meyer (Hänigsen)                                                                        613

3. Timo Durchdewald (Nieder-Florstadt)                                                610

9. Andreas Lambion (Arolsen)                                                               580

13. Michael Gaber (Frankfurt)                                                                561

16. Patrick Jestädt (Arolsen)                                                                  540

21. Christian Hartnagel (Bürstadt)                                                          497

 

Damen

1. Diana Wiesner (Ulm)                                                                          597

2. Isabell Bärwolf (Ostramondra)                                                            594

3. Stephanie Felk (Kadeltshofen)                                                           575

9. Bianca Klotzsche (Dauernheim)                                                         549

  1. Tina Dietz (Frankfurt)                                                                         530

Master

1. Wilhelm Dillinger (Kirchdorf)                                                                623

2. Frank Plitt (Kassel)                                                                              622

3. Johannes Stoiber (Bruckmühl)                                                            599

12. Christian Bach (Gießen)                                                                    581

26. Ralf Füllkrug (Gießen)                                                                       561

32. Marc Klotzsche (Dauernheim)                                                           545

 

Jugend

1. Paul Güntzler (Ostramondra)                                                               564

2. Sara Wilke Gonjar (Ebersbach)                                                           521

3. Hannes Matthias (Oberursel)                                                                511


Goldmedaillen für Phil Lüttmerding und Michael Henschel