Hessens Schnellfeuerschützen räumen ab – Deutsche Meisterschaften Sportschießen 2025 – Tag 4

  25.08.2025    HSV DSB
34 Entscheidungen in sechs Disziplinen standen am vierten Wettkampftag der Deutschen Meisterschaften Sportschießen 2025 auf der Olympia-Schießanlage in Garching-Hochbrück auf dem Programm. Auf das Konto des hessischen Teams gingen dabei drei Goldmedaillen, fünf Silbermedaillen und drei Bronzemedaillen. Vor allem die Schnellfeuerschützen sorgten für einen größeren Anteil bei dieser Ausbeute.

Kleinkalibergewehr Liegendkampf

Die ersten Medaillen des Tages sicherten sich die Schützinnen mit dem Kleinkalibergewehr, die zum Liegendkampf über 60 Schuss antraten. Enya Püschel von der SG Groß-Bieberau gewann bei den Juniorinnen I ihre zweite Einzelmedaille bei diesen Deutschen Meisterschaften. Mit 623,1 Ringen erreichte sie den dritten Platz in einer relativ starken Konkurrenz und konnte sich über die Bronzemedaille freuen. Gold ging an Franziska Straßer (Bayern, 625,3), Silber gewann Hannah Wehren (Rheinland, 623,1).

Ebenfalls über eine zweite Einzelmedaille konnte sich Sarah Flach freuen. Die Schützin vom SV Petersberg kam im Liegendkampf auf 619,0 Ringe. Dies war der zweite Platz und wurde mit der Silbermedaille belohnt. Gold ging an Ida Webersberger (Bayern, 620,9), Bronze an Sarah Geiger (Bayern, 616,8).

In der Mannschaftswertung konnte sich das Team des SV Petersberg die Silbermedaille sichern. Sarah Flach, Leonie Götz und Lenja Charlene Möller sammelten insgesamt 1852,6 Ringe. Gold ging an das Team der St. Seb. Schützenbruderschaft Gering (Rheinland), das mit 1859,6 Ringen einen neuen Deutschen Rekord aufstellte. Den alten Rekord von 1854,2 Ringen übertrafen die Rheinländerinnen um 5,4 Zähler. Bronze sicherte sich die Mannschaft des SSG Gau Landshut (Bayern) mit 1848,6 Ringen.

Bei den Damen I verpasste Lea Ruppel im Liegendkampf als beste hessische Teilnehmerin nur knapp eine Medaille. Die Schützin vom SV Lanzenhain lag am Ende mit 621,1 Ringen 1,7 Zähler hinter dem Bronzerang.

Schnellfeuerpistole

Den größten Anteil an der hessischen Medaillenausbeute lieferten die Schnellfeuerschützen. In dieser Disziplin haben hessische Schützen bereits seit einigen Jahren immer wieder herausragende Leistungen abgeliefert. Bei diesen Deutschen Meisterschaften sammelten die Schnellfeuerschützen fünf Einzelmedaillen, davon zwei in Gold, und drei Mannschaftsmedaillen, darunter eine goldene.

Bei den Herren I konnte sich Oliver Geis in einem packenden Finale den Meistertitel erkämpfen. Er hatte sich mit 590 Ringen im Vorkampf bereits als Erster für das Finale der besten sechs qualifiziert. Dort startete er mit einer Vierer-Serie und meldete entsprechend Ansprüche auf den Titel an. Ebenso Ambitionen auf den ersten Platz zeigte aber auch Fabian Otto, der in der ersten Serie sogar fünf Treffer landete.

Überraschend schnell schied dagegen Christian Reitz nach nur 20 Finalschüssen aus der Endrunde aus. Er konnte zwar noch ein Shoot-Off gegen Florian Peter erzwingen, musste sich dann aber dem jüngeren Konkurrenten geschlagen geben. Allerdings konnte auch Olympiateilnehmer Florian Peter nicht viel länger im Finale bestehen. Er schied auf Position fünf aus.

Nach 30 Schuss kam es zu einem Shoot-Off um die Medaillenränge. Oliver Geis hatte sich zu diesem Zeitpunkt mit 22 Treffern bereits einen Medaillenrang gesichert. Hinter ihm standen allerdings Fabian Otto, Emanuel Müller und Markus Lehner punktgleich mit 21 Treffern auf Rang zwei. Im Shoot-Off legte Lehner dann mit drei Treffern vor, die Müller mit vier Treffern konterte. Auch Otto gelangen vier Treffer, womit Markus Lehner nur der undankbare vierte Platz blieb.

Und auch unter den letzten drei blieb es weiter spannend. Geis, der ohnehin mit einem Punkt vorne lag, landete in der siebten Serie noch einmal vier Treffer. Emanuel Müller kam nur auf drei, Otto schaffte hingegen ebenfalls vier. Damit schied Müller aus und es war klar, dass Gold und Silber nach Hessen gehen. Die Verteilung war aber noch keine ausgemachte Sache. In der letzten Serie vergab Oliver Geis drei Punkte und gab Fabian Otto die Chance auf den Sieg. Doch dieser schaffte es mit drei Treffern lediglich, mit Geis auf 28 Treffer gleichzuziehen. Die Entscheidung fiel also wiederum in einem Shoot-Off.
In der ersten Serie zeigten beide Schützen Nervenstärke und lieferten vier Treffer. In der somit nötigen zweiten Stech-Serie lieferte Oliver Geis perfekte fünf Treffer, Fabian Otto kam nur auf drei, konnte sich dann aber doch sehr über die Silbermedaille freuen.

Mit ihren Leistungen konnten sich die vier hessischen Finalisten auch jeweils über Mannschaftsmedaillen freuen. Für den SV Kriftel kamen Christian Reitz, Oliver Geis und Aaron Sauter, der das Finale als Siebter knapp verpasst hatte, auf 1742 Ringe und konnten den Mannschaftspokal mit nach Hause nehmen. Silber ging an das Team des SV Klein-Welzheim in der Besetzung Felix Luca Hollfoth, Florian Peter und Fabian Otto. Sie sammelten 1727 Ringe. Die Bronzemedaille sicherte sich die Mannschaft des FV Schießsportzentrum Suhl mit 1696 Ringen.

Kaum weniger spannend als bei den Herren verlief das Schnellfeuer-Finale bei den Junioren I. Hier hatte sich mit Colin Moritz Hilk nur ein Hesse für das Finale qualifiziert. Hilk, der für die SG Mengshausen antrat, war mit 551 Ringen als Sechster in die Runde der besten Sechs eingezogen. Im Finale zeigte er aber direkt seine Fähigkeiten und eröffnete mit einer perfekten Fünferserie. Auch wenn in der Folge sogar drei Serien für ihn mit nur einem Treffer endeten, konnte er dennoch den Kontakt zur Spitze halten und hatte nach 30 Schuss bereits eine Medaille sicher. In der Folge zwang er Fiete Kühn aus Brandenburg in ein Shoot-Off um den zweiten Platz, das er mit etwas Glück für sich entscheiden konnte. In der letzten Serie musste er dann allerdings Philipp Liebrecht aus Niedersachsen mit 23 zu 20 Treffern den Vortritt lassen. Über den überraschenden Erfolg freute er sich dennoch sichtlich.

Auch bei den Junioren I gab es noch eine Mannschaftsmedaille. Colin Moritz Hilk, Ben Spangenberg und Simon Steinmetz landeten mit 1579 Ringen hinter den Mannschaften der Schützengilde Frankfurt (Oder) (Brandenburg, 1651) und des FV SSZ Suhl (Thüringen, 1647) auf dem Bronzerang.

Bei den Junioren II zeigte Tinus Buckler von der SG Neu-Isenburg sein Können mit der Schnellfeuerpistole. Der Nachwuchsschütze sammelte 546 Ringe und gewann damit die Bronzemedaille. Er lag damit nur einen Ring hinter dem zweitplatzierten Bayern Felix Schedel, der auf 547 Ringe kam. Die Goldmedaille bei den Schnellfeuer-Junioren II ging an Max Malsch aus Thüringen.

Auch bei den Herren III gab es eine Medaille zu feiern. Genadi Lisoconi, der für sein Heimatland Moldawien bereits zweimal an Olympischen Spielen teilgenommen und in den vergangenen drei Jahren jeweils Hessenmeister in seiner Altersklasse geworden ist, sicherte sich den Titel des Deutschen Meisters 2025 bei den Herren III. Lisoconi konnte sich von Anfang an einen deutlichen Vorsprung vor der Konkurrenz aufbauen und diesen auch bis zum Ende des Wettbewerbs halten. Am Ende standen für ihn 564 Ringe und die Goldmedaille. Silber ging an Torsten Berlet (Thüringen, 558), Bronze an Olaf Haspel (Brandenburg, 557).

Doppeltrap

Auch die Flintenschützen traten am vierten Wettkampftag wieder an und trugen ihre Wettbewerbe im Doppeltrap aus. Für die hessischen Sportler fielen dabei leider keine Medaillen ab. Am dichtesten an einer Medaille war Martin Pfundstein vom KKSV Rüddingshausen bei den Herren III. Nach 150 Scheiben stand er mit 114 Treffern punktgleich mit Peter Vaßen aus dem Rheinland. Entsprechend mussten die beiden in ein Shoot-Off um den dritten Platz. Vaßen traf dabei zweimal, Pfundstein schaffte nur einen Treffer und musste sich mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben.

⇒ Impressionen vom dritten Wettkampftag gibt es hier!

Lutz Berger

Kalender

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