Hessische Trümpfe stechen – Drei Goldmedaillen am zweiten Tag
06.03.2022
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HSV
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DSB
Nach dem erfolgreichen Auftakt durch die Compoundbogenschützen legten am zweiten Wettkampftag der Deutschen Hallenbogenmeisterschaften in Berlin die hessischen Aktiven mit dem Blank- und Recurvebogen nach. Mit den Blankbogenschützen Frank Plitt und Timo Durchdewald sowie Phil Lüttmerding, dem Nachwuchstalent mit dem olympischen Recurvebogen stachen alle drei hessischen Trümpfe im ersten Durchgang des zweiten Tages.
Frank Plitt übertrifft seine Zielsetzung
„Ich habe mein Ziel, 530 Ringe plus, erreicht und damit meine Trainingsleistungen abgerufen“, fasste Frank Plitt seinen Auftritt mit dem Blankbogen in der Masterklasse zusammen. Der 52-Jährige aus Kassel dominierte von Beginn an den Wettkampf und hatte nach der Hälfte des 60-Pfeile-Wettkampfes mit 270 Ringen bereits einen komfortablen 12-Ringe-Vorsprung auf die Nächstplatzierten. Im zweiten Durchgang bestätigte er seine Leistung und brachte den Ringvorsprung sicher zum Titelgewinn ins Ziel. „Wir hatten eine super Stimmung an der Scheibe und in der Halle. Die Organisation hat gut funktioniert“, rundete er zufrieden die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften ab.
Starker zweiter Durchgang sichert Timo Durchdewald die Goldmedaille
Mit den ungewöhnlichen Lichtverhältnissen in der Halle vor einer Anzeigentafel hatte zunächst Timo Durchdewald zu kämpfen. „Ich musste ständig das geänderte Licht ausgleichen. Da war mein Kopf am kreisen“, erzählte der 44-jährige Friedberger, der seit 2016 mit dem Bogensport begonnen hat und sich damit nach dem Wechsel zum SV Nieder-Florstadt viel damit auseinandergesetzt hat. „Die Erkenntnis zum Schießen mit dem Blankbogen hat eine Weile gedauert“, so Timo Durchdewald, der sich im zweiten Durchgang deutlich steigern konnte. „Da war es besser, aber ich bin nicht zufrieden. Ich bin unter meinen Möglichkeiten geblieben.“ Noch bei den Bezirksmeisterschaften hatte er 551 Ringe erzielt und davon träumen können, bei den Deutschen Meisterschaften die Goldmedaille zu gewinnen. In Berlin reichten ihm dann auch 534 Ringe und ein sicherer Zwölf-Ringe-Vorsprung auf die Konkurrenten zum Gewinn des Deutschen Meistertitels.
Bianca Klotzsche gewinnt die Bronzemedaille
Den erfolgreichen Auftritt der hessischen Blankbogenschützen rundete Bianca Klotzsche vom SV Dauernheim mit dem Gewinn der Bronzemedaille ab. In der Damenklasse verteidigte sie ihren Platz auf dem Siegerpodest vor zwei in der Schlussphase aufholenden Konkurrentinnen.
Phil Lüttmerding setzt seine Trainingsleistungen um
Die dritte hessische Goldmedaille des zweiten Tages in Berlin holte der 15-jährige Phil Lüttmerding vom SV Böddiger. „Das hat er super gemacht. Er hat gelernt, die Trainingsergebnisse im Wettkampf zu schießen. Respekt!“, stellte Landestrainer Holger Hertkorn fest, der den jungen Nordhessen in seiner Altersklasse auch bei internationalen Auftritten vorne sieht. „Mein Ziel waren 580 Ringe, das hat mit 582 geklappt und es hat Spaß gemacht, hier zu schießen“, freute sich Phil Lüttmerding, dessen Ziel in dieser Saison die Teilnahme an den Europameisterschaften, aber auch der Gewinn des Deutschen Meistertitels im Freien ist. Dafür trainiert er drei- bis vier Mal in der Woche im heimischen Bogenschießzentrum des Vaters. Eric Lüttmerding verfolgte gespannt die Leistungen seines Sohnes und war am Ende „total zufrieden“. Einen Tag nach seinem eigenen Wettkampf schränkte er aber auch ein: „Zuschauen ist anstrengender als selbst zu schießen.“
Annika Paul zieht ins Viertelfinale ein
Im zweiten Durchgang des zweiten Wettkampftages standen die Aktiven mit dem olympischen Recurvebogen im Blickpunkt, die nach dem 60 Pfeile-Vorkampf auf 18 Meter Entfernung eine Finalrunde der besten 16 bestritten. Höhepunkt war die Medaillenentscheidung in der Finalarena, die live im Onlinesender Sportdeutschland TV übertragen und von Andreas Lorenz fachkundig kommentiert wurde. Zudem sorgte Moderator Michael Spannaus für viel Stimmung unter den zahlreichen Zuschauern, die am Samstagabend die Entscheidungen verfolgten.
Bei der Medaillenvergabe in der Herren- und Damenklasse spielten die hessischen Recurvebogenschützen keine Rolle mehr und die DM-Titel gingen durch Rabea Moschner nach Soest in Westfalen und Felix Wieser ins bayerische Tacherting.
Als einzige hessische Recurvebogenschützin hatte Annika Paul vom SV Arolsen mit Rang acht im Vorkampf das Finale der besten 16 bei den Frauen erreicht. Im Achtelfinale traf sie auf Rrezarta Mustafaj von der HSG Würzburg, die sie in vier Drei-Pfeile-Sätzen mit 6:2 Punkten sicher besiegte. In der zweiten Runde im Viertelfinale erwartete die Nordhessin mit der Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Charline Schwarz von den Feuchter Bogenschützen eine unlösbare Aufgabe. Mit 27 und 28 Ringen konnte Annika Paul im ersten und dritten Satz zwar gut mithalten, doch nach drei Sätzen war die Begegnung mit 6:0 für die Favoritin klar entschieden.
Knapp verpasst hatte Veronika Brabetz vom SV Eberstadt den Einzug ins Finale. Bei Ringgleichheit mit Michelle Kupfer vom BSC Bergkamen unterlag sie im Shoot-Off beim Kampf um den 16. Platz.
Gute Platzierungen für Linda Durchdewald und Andre Preußner
Außenseiterchancen im Medaillenkampf wurden mit dem Recurvebogen Linda Durchdewald in der Jugendklasse und Andre Preußner bei den Junioren, beide vom SV Nieder-Florstadt, eingeräumt.
Linda Durchdewald lag zunächst mit 267 Ringen im ersten Durchgang nur auf dem neunten Rang, steigerte sich dann aber in der zweiten Runde auf 272 Ringe. Damit kam sie bis auf acht Ringe an die Medaillenränge heran und belegte einen guten fünften Platz im Endklassement.
Andre Preußner absolvierte beide Durchgänge mit soliden 277 Ringen und kam damit auf den siebten Rang bei 16 Ringen Rückstand zu den Medaillenrängen.
Die Ergebnisse:
Recurvebogen
Herren
1. BSC BB Berlin 1717
2. TuS Grün-Weiss Holten 1689
3. Hammer SC 1679
1. Felix Wieser (Tacherting) 594 7:1 7:1 7:1 6:2
2. Florian Unruh (Fockbek) 586 6:4 6:0 7:1 2:6
3. Christoph Breitbach (Berlin) 583 7:3 6:4 1:7 6:5
22. Philipp Löhr (Ober-Roden) 558
33. Timo Helmke (Bürstadt) 555
38. Jeremy Achenbach (Weidenhausen)549
40. Markus Linge (Kassel) 548
41. Jan-Frederik Siebert (Schlangenbad)547
58. Michael Meinecke (Moischt) 534
59. Burkhard Gauding (Zierenberg) 533
Damen
1. Rabea Moschner (Soest) 568 6:0 6:0 6:4 6:5
2. Charline Schwarz (Feucht) 581 6:0 6:0 6:2 5:6
3. Johanna Heinzel (Querum) 557 6:5 6:5 4:6 7:3
8. Annika Paul (Arolsen) 546 6:2 0:6
17. Veronika Brabetz (Eberstadt) 527
Junioren
1. Max Weisenburger (Rastatt) 581
2. Björn Ertl (Obermaßfeld) 575
3. Mathias Kramer (Werlte) 570
7. André Preußner (Nieder-Florstadt) 554
15. Florian Kwiatkowski (Arolsen) 530
16. Jonas Wolfrom (Homburg) 529
Juniorinnen
1. Elina Idensen (Berlin) 576
2. Svenja Herrmann (Göttingen) 554
3. Johanna Klinger (München) 553
Jugend männlich
1. Phil Lüttmerding (Böddiger) 582
2. Johannes Lang (Rehau) 575
3. Tim Schiffers (Düren) 559
Jugend weiblich
1. Paulina Middendorff (Hamm) 552
2. Finja Marie Hermann (Laupheim) 549
3. Yasmin Raber (Bergkrug) 547
5. Linda Durchdewald (Nieder-Florstadt) 539
Blankbogen
Herren
1. BS Nürtingen 1463
2. BSV Hänigsen 1409
1. Timo Durchdewald (Nieder-Florstadt) 534
2. Volker Brosen (Geldern-Walbeck) 522
3. Timo Heydasch (Remscheid) 519
10. Andrej Klassen (Bürstadt) 492
14. Sebastian Marchevka (Nieder-Florstadt) 470
20. Michael Gaber (Frankfurt) 453
Damen
1. Stefanie Lotzing (Nienhagen) 524
2. Cathrin Terlutter (Altheim-Thalheim) 515
3. Bianca Klotzsche (Dauernheim) 505
Master männlich
1. Frank Plitt (Kassel) 540
2. Armin Raab (Gechingen) 529
3. Holger Schräer (Stöckte) 521
12. Ralf Füllkrug (Gießen) 501
18. Teo Löwe (Treysa) 485
26. Marc Klotzsche (Dauernheim) 456
29. Wilhelm Busch (Meinhard) 433
30. Sascha Alberty (Wehen) 427
Master weiblich
1. Ulrike von der Decken (Göttingen) 521
2. Ulrike Koini (Altenkirchen) 500
3. Susann Samper (Eltingshausen) 500
6. Sylvia Wendling (Treysa) 475
15. Anja Birkenfeld (Kassel) 457
17. Monika Pietsch (Sand) 437
Jugend
1. Sara Wilke Gonjar (Ebersbach) 439
2. Paul Hülße (Kettig) 437
3. Luzie Rebhan (Isarwinkel) 435
5. Anton Böshenz (Erzhausen) 415