HSV-Gesamtvorstand trifft sich in Walldorf

  14.10.2022    Verband HSV Vereinsinfos
Am 1. und 2. Oktober traf sich der Gesamtvorstand des Hessischen Schützenverbandes zu seiner diesjährigen Herbstsitzung. Bei diesem Treffen wird traditionell auch der Schützenkönig des Gesamtvorstandes ermittelt. Gastgeber ist jeweils der Verein des amtierenden Schützenkönigs. Bei der letztjährigen Herbstsitzung wurde Dr. Bernd Arno Nikolaus, der Bezirksschützenmeister des Schützenbezirks 36 Rhein-Main-Modau, zum Schützenkönig gekürt. Entsprechend trafen sich die Teilnehmer bei seinem Heimatverein im Schützenhaus der Schützenabteilung der Turngesellschaft Walldorf.

Königsschießen

Am frühen Samstagnachmittag kamen die Vorstandsmitglieder zunächst zum Königsschießen zusammen. Und zur großen Überraschung aller Anwesenden stand nach nur zwei Minuten und vier Schuss der Apfelritter fest. HSV-Vorderlader-Referent Norbert Baumann sicherte sich den Titel.

Danach dauerte es 26 Minuten und 32 Schuss, bis der Träger des Titels Zepterritter feststand. Alexander Degen, der stellvertretende Sportleiter des Hessischen Schützenverbandes brachte das Zepter zu Fall. Nach weiteren 14 Minuten und 17 Schuss hatte sich dann Klaus-Jürgen Hensel, der Bezirksschützenmeister des Bezirks Marburg, den Titel des Kronenritters gesichert.
Erwartungsgemäß dauerte es dann etwas länger, bis auch der Adler fiel und der neue Schützenkönig feststand. Etliche Teilnehmer schienen keine Lust auf die Ausrichtung des nächsten Königsschießens zu haben und der ein oder andere mussten sich den Vorwurf anhören, das Ziel absichtlich verfehlt zu haben.

So dauerte es fast eine Stunde und 83 Schuss, bis man dem neuen Schützenkönig des Gesamtvorstandes gratulieren konnte. Friedhelm Zinke, Bezirksschützenmeister des Bezirks Witzenhausen brachte den Adler zu Fall und so wird im nächsten Jahr die Herbst-Gesamtvorstandssitzung und das Königsschießen in Hessisch Lichtenau stattfinden.

Die zeitgleich ausgeschossene Ehrenscheibe sicherte sich in diesem Jahr Ehrenmitglied Fritz Emde, der eine herausragende 10,7 schoss.

Gesamtvorstandssitzung

Am Sonntagvormittag fand dann im Spiegelsaal des Sportzentrums der TGS Walldorf die Gesamtvorstandssitzung statt. Neben dem Präsidium und dem Bezirksschützenmeistern fanden sich dazu auch etliche Referenten und mehrere Ehrenmitglieder des Hessischen Schützenverbandes ein.

Präsidentin Tanja Frank blickte in ihrem Bericht auf ein erfolgreiches Halbjahr zurück. Unter anderem freute sie sich über die erfolgreiche Durchführung der Hessischen Meisterschaften, die nach Corona ohne Einschränkungen stattfinden konnten. Außerdem dankte sie den Anwesenden für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen dreieinhalb Jahren. Auch wenn die Corona-Pandemie die Umsetzung einiger Ideen zum Teil ausgebremst habe, hätte man doch viel bewegen können. Deshalb habe sie sich auch dazu entschlossen, auf dem nächsten Hessischen Schützentag, der im kommenden März in Wetzlar stattfindet, für eine zweite Amtszeit als Präsidentin des Hessischen Schützenverbandes zu kandidieren. Dieser Ankündigung schlossen sich dann auch die übrigen Präsidiumsmitglieder an, so dass in Wetzlar fast das gesamte Präsidium zur Wiederwahl bereitstehen wird. Lediglich Schatzmeister Friedhelm Wollenhaupt kündigte an, nach zwölf Jahren im Amt nicht noch einmal antreten zu wollen.

Tanja Frank berichtete außerdem aus dem Deutschen Schützenbund. Aus dem Umfeld des DSB waren in letzter Zeit Gerüchte über eine Strukturreform des Verbandes und Beitragserhöhungen zu hören gewesen. Hierzu stellte die HSV-Präsidentin allerdings fest, dass es zu beiden Themen bislang keine konkreten Informationen gibt. Das Präsidium wird die Bezirke und die Vereine selbstverständlich informieren, sobald es aus dem DSB belastbare Aussagen dazu gibt.

Vizepräsident Thomas Scholl stellte in seinem Bericht unter anderem die Neufassung der Ausschreibung für das Landeskönigsschießen vor. Ab dem kommenden Jahr wird auch Para-Sportlern die Teilnahme am Königsschießen ermöglicht. Es wird dann erlaubt sein, die in der Sportordnung vorgesehenen Hilfsmittel zu benutzen. Besonderen Applaus erhielt er für die Ankündigung, dass beim Königsschießen zukünftig auch Schießkleidung getragen werden darf.

Sportleiter Otmar Martin berichtete, dass für das Sportjahr 2023 Lichtschießen und Blasrohrschießen in die Sportordnung aufgenommen wurden. Der Hessische Schützenverband wird in den beiden Disziplinen allerdings noch keine Meisterschaften ausrichten. Den Bezirken und Vereinen ist es natürlich freigestellt, in ihren Bereichen entsprechende Wettkämpfe durchzuführen.

Nachdem bereits feststand, dass der Hessische Schützentag 2023 in Wetzlar stattfinden wird, wurde festgelegt, dass der Schützentag im darauffolgenden Jahr in Berndorf, im Schützenbezirk 15 Waldecker Land stattfinden wird. Bezirksschützenmeister Tyche Feddersen freute sich sehr über den Beschluss und lud die Anwesenden herzlich zum Schützentag 2024 ins Waldecker Land ein.

Großen Raum auf der Gesamtvorstandssitzung nahm die Neufassung der Ehrungsordnung ein. Nach Ansicht des Ehrungsausschusses war eine Neustrukturierung und Ergänzung dringend nötig geworden. Grund dafür war in erster Linie eine bessere und einfachere Ehrung der unteren Ebenen. Außerdem wollte man es möglich machen, geleistete Jahre bei einem Wechsel der Ehrungsebene mitzunehmen. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört aber die Aufnahme der Tätigkeit der lizensierten Wettkampfrichter in die Ehrungsordnung. Diese können jetzt nach mindestens vierjähriger Tätigkeit für ihr Engagement geehrt werden.
Die Versammlung nahm die neue Ehrungsordnung einstimmig an.

Geschäftsführer René Ullrich berichtete dann über die Gespräche mit dem Bogensportverband Hessen. Dieser hat die Aufnahme in den Landessportbund Hessen beantragt. Da sich die Tätigkeitsfelder von Hessischem Schützenverband und Bogensportverband überschneiden hat der HSV sich zeitnah um einen Austausch mit den Bogensportlern bemüht. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden. Dabei wurden vor allem Möglichkeiten für eine zukünftige Kooperation ausgelotet. Die Gespräche mit dem Bogensportverband sollen zunächst weitergeführt werden. Wenn alle bestehenden Fragen geklärt sind, wird das Präsidium dem Gesamtvorstand die Ergebnisse und eine Empfehlung zur Entscheidung vorlegen.

Jugendleiter Stefan Rinke berichtete in seinem Beitrag von der Nachwuchskampagne „Jugend trifft!“ des Deutschen Schützenbundes. Diese soll für eine nachhaltige Förderung des Schützennachwuchs sorgen. Besonders freute er sich über die Unterstützung durch die Carl Walther GmbH, die jedem Landesverband ein Luftgewehr stiftet. Dieses ist allerdings ausdrücklich nicht für den Landeskader gedacht. Vielmehr soll damit die Jugendarbeit eines Vereins unterstützt werden, der sich gemessen zum Beispiel an sportlichen Leistungen oder jugendlichem Mitgliederzuwachs besonders hervorgetan hat.

Zum Ende der Versammlung bedankte sich Präsidentin Tanja Frank bei den Teilnehmern für den produktiven und harmonischen Verlauf der Sitzung und freute sich auf ein Wiedersehen spätestens beim Hessischen Schützentag im kommenden März.
 

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