Lilian Forkert gewinnt Gold und Silber für Phil Lüttmerding – Deutsche Meisterschaft Bogen im Freien in Wiesbaden – Tag 3

  08.09.2025    HSV DSB
Am dritten Tag der Deutschen Meisterschaften beim Bogenschießen im Freien auf dem Wettkampfgelände „Kleinfeldchen“ und in der Finalarena auf dem „Bowling Green“ vor dem Kurhaus in Wiesbaden gewannen die hessischen Teilnehmer eine weitere Goldmedaille durch Lilian Forkert, sowie drei Silber- und zwei Bronzemedaillen.

Im Mittelpunkt standen die Finalwettbewerbe auf dem „Bowling Green“, wo sich in der Wiesbadener Innenstadt viele Zuschauer eingefunden hatten und für eine tolle Stimmung sorgten. „Eine gute Werbung für den Bogensport“, bescheinigte Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, der zusammen mit Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und DSB-Präsident Hans-Heinrich v. Schönfels die Wettbewerbe verfolgte. „Ein fantastisches Ambiente und ein toller Sport“, stellte Gert-Uwe Mende fest und Hans-Heinrich v. Schönfels dankte dem Oberbürgermeister und der Stadt Wiesbaden für die Möglichkeit, dass die Bogen-Nationalmannschaft zwei Mal in der Woche in einer Wiesbadener Halle die Möglichkeit hat, auf eine Entfernung von 70 Meter zu trainieren. 

Wegen der zeitgleich in Korea stattfindenden Bogen-Weltmeisterschaften fehlte ein Teil der nationalen Kaderschützen, so dass es bei den Wettbewerben mit den Recurvebogen zu einigen Überraschungen kam.

Recurvebogen

Die hessischen Medaillenhoffnungen bei den Herren ruhten auf Maximilian Weckmüller vom BSC Vellmar, der zuletzt im Jahr 2021 den Einzeltitel gewonnen hatte. Der 30-jährige Nordhesse überzeugte in der 72-Pfeile-Qualifikation auf 70 Meter Entfernung mit 655 Ringen und ging als Erster ins Finale der besten 16. Nach einem sicheren 6:2 Auftaktsieg gegen den Sinsheimer Thorsten Littig, kam für Maximilian Weckmüller das vorzeitige Aus im Viertelfinale. Trotz einer 4:2 Führung nach drei Drei-Pfeile-Sätzen unterlag er dem Wormser Joshua Junga mit 4:6 Satzpunkten. Michael Icking vom BSV Moischt hatte als zweiter Hesse die Finalrunde erreicht, scheiterte aber im Achtelfinale am Vorkampfzweiten Jakob Hetz aus Reuth glatt in drei Sätzen mit 0:6.

Besser lief es für die Ehefrau von Michael Icking. Mit 617 Ringen hatte Judith Icking in der Qualifikation den vierten Rang bei den Damen erreicht und besiegte zum Auftakt der Finalrunde Meike Räder aus Krefeld in fünf Sätzen mit 7:3 Punkten. Danach gewann die 34-Jährige vom BSV Moischt mit 6:2 Satzpunkten gegen die Münchnerin Andrea Klinger. Erst im Halbfinale erwies sich die Nationalschützin Charline Schwarz von GS Boxdorf als zu stark für die Hessin. Die 24-jährige Polizeimeisterin gehört dem Olympiakader des Deutschen Schützenbundes an und hat bereits eine olympische Bronzemedaille mit der Mannschaft gewonnen. Die Favoritin setzte sich in vier Sätzen sicher gegen Judith Icking durch und gewann danach auch das Goldfinale gegen Johanna Protze vom BSV Erlangen nach fünf Sätzen mit 6:4 Punkten. Judith Icking traf im kleinen Finale um die Bronzemedaille auf die Berlinerin Clea Reisenweber aus dem DSB-Perspektivkader. Die 21-jährige Berlinerin wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und setzte sich in vier Sätzen mit 7:1 Punkten gegen Judith Icking durch.

Markus Zellmann hatte seit 2019 vier DM-Titel gewonnen und ging als amtierender deutscher Hallenmeister in den Wettkampf der männlichen Masterklasse. Auf 60 Meter Entfernung hielt er für den BC Oberauroff nach den ersten 30 Pfeilen mit dem führenden Dirk Waltermann vom BC Hagen mit und hatte vor der zweiten 30-Pfeile-Runde nur zwei Ringe Rückstand. Doch seine Leistung von 318 Ringen konnte er nicht halten und mit 311 Ringen in der zweiten Hälfte des Wettkampfes fiel er um acht Ringe zurück und gewann wie im Vorjahr die Bronzemedaille.

Hinter der achtfachen Deutschen Meisterin Bianca Speicher aus Büschfeld gewann Susanne Häntsch in der weiblichen Masterklasse für den SV Arolsen eine Silbermedaille. In der ersten 30 Pfeile-Runde hielt die Nordhessin mit acht Ringen Rückstand auf die Führende noch Anschluss, doch in der zweiten Runde zog Bianca Speicher deutlich davon uns siegte mit 23 Ringen Vorsprung. Susanne Häntsch behauptete aber ihren sicheren zweiten Rang mit 13 Ringen Vorsprung auf die Drittplatzierte Andrea Sommer vom BSC Oppenheim.

Der Höhepunkt aus hessischer Sicht war das Juniorenfinale mit Phil Lüttmerding, der bereits fünf DM-Titel für den SV Böddiger seit 2019 gewonnen hat und dessen Freund aus der Nationalmannschaft, Lilian Forkert vom SV Sterzhausen, der im Vorjahr den deutschen Meistertitel in der Jugendklasse gewonnen hatte. „Die Beiden wohnen zusammen in einer WG und trainieren jeden Tag zusammen“, wusste Junioren-Bundestrainer Freddy Siebert über die beiden Finalisten. Der 19-jährige Phil Lüttmerding hatte in der Qualifikation nach 72 Pfeilen auf 70 Meter Entfernung den dritten Platz belegt und Lilian Forkdert kam knapp dahinter auf Rang fünf. Für Phil Lüttmerding begann die Finalrunde mit einem sicheren 6:2 Sieg über Jonas Hafenmair von der FSG Marktoberdorf, doch schon im Viertelfinale musste er sich nach einem 5:5 Remis durch den besseren Stechschuss gegen Bastian Gropp vom SV Geratal Elxleben in die nächste Runde retten. Dort war Julian Pruß von SuS Boke in drei Sätzen mit 6:0 Punkten keine ernsthafte Hürde auf dem Weg ins Goldfinale. Für Lilian Forkert war der Weg im Finale problemloser mit Siegen über den Göttinger Nils Hartleb (7:1), den Erfurter Jakob Weske (7:3) und Leon Zemella vom BSC Ibbenbüren (6:2). Das hessische Goldfinale begann Phil Lüttmerding mit einer schwachen Vier und auch in der zweiten Drei-Pfeile-Passe traf der Nordhesse zwei Mal nur in die Fünf. Die Schwäche von Phil Lüttmerding nutzte Lilian Forkert aus und gewann das überraschend einseitige Duell in drei Sätzen mit 6:0 Punkten. „Ich hatte mich auf ein härteres Match eingestellt“, meinte Lilian Forkert nach seinem Sieg und freute sich darüber, dass ihm wie im Vorjahr ein guter Saisonabschluss gelungen war. Phil Lüttmerding haderte dagegen mit seiner Leistung: „Ich wollte mehr, das Ziel war auf Gold gesetzt. Aber das Leben geht weiter.“ Neben dem Gewinn der Goldmedaille wurde Lilian Forkert von Junioren-Bundestrainer Freddy Siebert mit der Überreichung eines neuen in Deutschlandfarben gestalteten Bogen-Mittelstück überrascht.

Herren

1. David Strodick (Boke) – 629 / 6:2 / 6:4 / 6:4 / 6:5
2. Leonas Witte (Hamm) – 634 / 6:2 / 6:2 / 6:2 / 5:6
3. Jakob Hetz (Reuth) – 638 / 6:0 / 6:0 / 2:6 / 6:5
5. Maximilian Weckmüller – (Vellmar) – 655 / 6:2 / 4:6
9. Michael Icking (Moischt) – 613 / 0:6
19. Lukas Reißer (Eberstadt) – 607
22. Alexander Dreichner (Frankfurt) – 602
25. Tobias Marx (Groß-Gerau) – 599
41. Nils Kolde (Moischt) – 575


Damen

1. Charline Schwarz (Boxdorf) – 651 / 6:0 / 6:0 / 7:1 / 6:4
2. Johanna Protze (Erlangen) – 611 / 6:2 / 6:5 / 6:5 / 4:6
3. Clea Reisenweber (Berlin) – 650 / 6:0 / 6:4 / 5:6 / 7:1
4. Judith Icking (Moischt) – 617 / 7:3 / 6:2 / 1:7 / 1:7
17. Sophie Wollenhaupt (Groß-Gerau) – 575
24. Carina Sauerwald (Kriftel) – 547

Master männlich

1. Dirk Waltermann (Hagen) – 637
2. Holger Rohrbeck (Goslar) – 629
3. Markus Zellmann (Oberauroff) – 629
13. Stefan Breitfelder (Meerholz) – 609
14. Uwe Grafmans (Böddiger) – 608
18. Ronald Schmidt (Schöneck) – 603
31. Adolf Mohr (Oberauroff) – 594
33. Jan Heimbeck (Arolsen) – 589 – 
54. Nestor Couyoumtzoglou (Oberauroff) – 243

Master weiblich

1. Bianca Speicher (Büschfeld) – 621
2. Susanne Häntsch (Arolsen) – 598
3. Andrea Sommer (Oppenheim) – 585

Junioren männlich

1. Lilian Forkert (Sterzhausen) – 627 / 7:1 / 7:3 / 6:2 / 6:0
2. Phil Lüttmerding (Böddiger) – 636 / 6:2 / 6:5 / 6:0 / 0:6
3. Leon Zemella (Ibbenbüren) – 647 / 6:0 / 6:5 / 2:6 / 6:0

Junioren weiblich

1. Lisa Lucks –  (Berlin) – 618 / - / 6:0 / 7:1 / 6:0
2. Rebekka Gleich (Blankenfelde) – 597 / - / 7:1 / 6:4 / 0:6
3. Mathilda Werner – (Berlin) – 587 / 7:1 / 6:0 / 1:7 / 6:5

Blankbogen

Nach seinem Sieg im Jahr 2021 stand Timo Durchdewald zum dritten Mal als Bronzemedaillengewinner auf dem Siegerpodest. Hinter Jan Stollberg aus Glindow, dem ein Titelhattrick in der Blankbogen-Herrenklasse gelang, schaffte der Nieder-Florstädter mit einer Steigerung im zweiten 30-Pfeile-Durchgang den dritten Rang. Bei Ringgleichheit mit dem Niedersachsen Christoph Eberl verpasste Timo Durchdewald den Vizemeistertitel denkbar knapp. Den holte sich Bianca Klotzsche vom SV Dauernheim in der weiblichen Blankbogen-Masterklasse. Die amtierende Deutsche Meisterin im Hallenbogenschießen verbesserte sich von Rang drei im Vorjahr auf den zweiten Rang hinter der überlegenen Bianka Laprée vom SV Ihringen..

Herren

1. Jan Stollberg (Glindow) – 627
2. Christoph Eberl (Dannenberg) – 616
3. Timo Durchdewald (Nieder-Florstadt) – 616

Damen

1. Diana Wiesner (Ulm) – 603
2. Jennifer Lieb (Mülheim) – 590
3. Silke Schultrich (Eppenrod) – 566
10. Silya Wörn (Frankfurt) – 513
15. Katrin Stange-Hebel (Korbach) – 429

Master männlich

1. Markus Möhring (Bargteheide) – 632
2. Michael Weber (Wyhl) – 617
3. Thomas Leidhold (Michelfeld) – 608
10. René Kießling (Homburg) – 585
16. Klaus Gerlings (Götzenhain) – 571 – 

Master weiblich

1. Bianka Laprée (Ihringen) – 602
2. Bianca Klotzsche (Dauernheim) – 574
3. Kerstin Bodenstein-Broghammer (Müllheim) – 566 – 

Senioren

1. Hans-Jakob Schneider (Altenahr) – 575
2. Thomas Biedert (Worms-Pfeddersheim) – 573
3. Günther Reif (Feucht) – 564
7. Jürgen Blum (Okriftel) – 542

Jugend

1. Manuel Balzer (Köln) – 622
2. Maximilian Bülow (Seedorf) – 563
3. Moritz Nohren (Detmold Klüt) – 558
6. Lars Fleissner (Nieder-Florstadt) – 522

Schüler A männlich

1. Damian Mund (Spaden) – 595
2. Constantin Kelm (Handorf) – 583
3. Jonas Wagner (Schwerin) – 583

Schüler A weiblich

1. Charlotte Paziener (Wuppertal) – 573
2. Chloé Ludovicy (Orscholz) – 569
3. Celine Rink (Eppenrod) – 565
 

Mehr Bilder vom dritten Wettkampftag der Deutschen Meisterschaft Bogen im Freien 2025 in Wiesbaden gibt es hier!

Werner Wabnitz

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