Luftdruckwaffenhalle offiziell eingeweiht
  25.11.2022 •     HSV , Bezirk West , Bezirk Ost , DSB , Bezirk Süd , Bezirk Nord

Die Modernisierung der Luftdruckwaffenhalle hatte im Oktober 2021 begonnen und war bereits im Januar 2022 abgeschlossen worden. Vielfältige Veranstaltungen und Wettbewerbe hatten allerdings bislang verhindert, dass der Verband das Gebäude offiziell seiner Bestimmung übergeben konnte. Ihre erste Bewährungsprobe hat das neu installierte elektronische Zielerfassungssystem allerdings bereits im Sommer während der hessischen Landesmeisterschaften bestanden. Dabei hatten schon etliche Schützen die Gelegenheit, die Anlage ausführlich zu testen.

Zu Beginn ihrer Begrüßung erzählte Tanja Frank, die Präsidentin des Hessischen Schützenverbandes, von der Legende des Hornberger Schießens. Eigentlich hatten die Hornberger ihren Fürsten mit Salutschüssen begrüßen wollen. Als dieser dann aber endlich eintraf, hatten sie ihr Pulver aufgrund von Verwechslungen bereits aufgebraucht.

„Anders als die Hornberger Schützen haben wir unser Pulver mit der Renovierung der Halle noch nicht verschossen,“ stellte Präsidentin Frank in ihrer Rede fest. Es gäbe noch viele Ideen, die das Präsidium umsetzen möchte, und bereits jetzt würden Überlegungen angestellt, die in den 50er-Jahren errichteten Schießstände durch einen Neubau zu ersetzen. „Die Wassereimer unter der Überdachung der 25-Meter-Stände müssen endlich weg,“ forderte die Präsidentin.

Zum Abschluss dankte sie noch einmal allen, die an der Modernisierung der Luftdruckwaffenhalle und der Renovierung der Geschäftsstelle beteiligt waren. Dieser Dank richtete sich an alle beteiligten Firmen, aber auch an das Team der HSV-Geschäftsstelle und ihre Präsidiumskollegen. Denn nur durch ein gutes Team würden solche Projekte überhaupt erst durchführbar.

Als Vertreter der Stadt Frankfurt nahm Georg Kemper, leitender Magistratsdirektor des Dezernats III „Planen, Wohnen und Sport“ an der Einweihungsfeier teil. Er überbrachte die Grüße des Magistrats und von Stadtrat Mike Josef. „Wir sind sehr stolz, den Hessischen Schützenverband in Frankfurt zu haben,“ stellt er fest. Dabei sei der Beitrag der Stadt Frankfurt in Höhe von 90.000 € keineswegs ein Selbstläufer gewesen. Vor der Bewilligung sei in den verschiedenen Gremien durchaus kontrovers über die Bewilligung diskutiert worden. Dabei seien auch viele Vorurteile gegenüber dem Sportschießen zu hören gewesen. Letztlich leistet der Hessische Schützenverband mit seinem Sportzentrum einen wichtigen Beitrag zum Sportbetrieb in Frankfurt. Dies habe am Ende auch die Entscheider in den Gremien überzeugt. Er hoffte, dass die Anlage in Zukunft gerade für jüngere Schützen ein Anreiz sein wird, nach Frankfurt zu kommen und hier zu trainieren.

Im Laufe des Abends versuchte sich Georg Kemper auch mit der Luftpistole. Kirsten Steinert, die hessische Landestrainerin Pistole, wies ihn in die Handhabung des Sportgeräts ein. Nach einigen Schüssen bescheinigte sie ihm eine sehr gute Grundveranlagung. Mit seiner ruhigen Hand und etwas Training hätte er durchaus Chancen als Sportschütze.

Juliane Kuhlmann, die Präsidentin des Landessportbundes Hessen, nahm ebenfalls an der Feier teil. Sie lobte den Hessischen Schützenverband ausdrücklich dafür, so viel Geld für die Modernisierung der Schießhalle in die Hand genommen zu haben. „Sie investieren hier in die Zukunft des Sports. Und das ist gut angelegtes Geld,“ rief sie den Verantwortlichen des Schützenverbandes zu.

Ausdrücklich dankte sie auch dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt, die mit ihren Fördergeldern, die Modernisierungsmaßnehmen überhaupt erst möglich gemacht haben. Diese hätten mit ihrer großzügigen finanziellen Unterstützung ein Zeichen gesetzt. Zukunftsorientiert würde mit diesem Engagement sowohl der Breiten- als auch der Leistungssport in Frankfurt und in ganz Hessen unterstützt und gefördert.

Als dritter Gastredner grüßte der Präsident des Deutschen Schützenbundes, Hans-Heinrich von Schönfels die Anwesenden. Auch er dankte ausdrücklich den Geldgebern und gratulierte dem Hessischen Schützenverband zum neuen Schießstand.

Hans-Heinrich von Schönfels war selbst lange im Hessischen Schützenverband aktiv und leitete ihn von 2011 bis 2017 als Präsident. In einem historischen Rückblick stellte er fest, dass es im Frankfurter Schießsportzentrum bereits 2005 zunächst auf den Kleinkaliber-Ständen die ersten elektronischen Zielscheiben gab. Hier hätten unter anderem die hessischen Olympiateilnehmer Christian Reitz und Henri Junghänel trainiert. Er sei sich sicher, dass der Hessische Schützenverband auch in Zukunft solche Spitzenathleten hervorbringen wird.

Weiterhin wies er in seinem Grußwort darauf hin, dass der Hessische Schützenverband mit seinem Frankfurter Landesleistungszentrum auch Bestandteil des Bundesstützpunkt Wiesbaden/Frankfurt am Main des Deutschen Schützenbundes sei. Entsprechend freute er sich, dass die modernen Anlagen in der Frankfurter Schießsporthalle auch den Mitgliedern des Bundeskaders zugutekommen würden, was ihm die ebenfalls anwesende Leiterin des Bundesstützpunktes, Nicole Fetting gerne bestätige.

Nach den Grußworten wurde die modernisierte Schießhalle offiziell ihrer Bestimmung übergeben. HSV-Präsidentin Tanja Frank zerschnitt zusammen mit Hans-Heinrich von Schönfels, Juliane Kuhlmann und Georg Kemper ein Band, das zwischen zwei elektronischen Messrahmen gespannt war.

Im Anschluss an den offiziellen Teil der Feier gab es für die Anwesenden die Möglichkeit zum Austausch oder zur Besichtigung der Geschäftsstelle, die ebenfalls im Sommer 2022 neu renoviert worden war.

Zur Unterhaltung der Gäste lieferten sich Mitglieder des Gewehr-Landeskaders unter der Leitung der beiden Landestrainer Bill Murray und Dirk Röller einen Show-Wettkampf. Außerdem konnten sich die Gäste an zwei Mitmachstationen am Bogen und der Luftpistole versuchen.