Luftgewehr-Bundesliga: Ein Rekord und zwei Niederlagen
Wetterau gegen Kevelaer
Auch wenn die Mannschaft der SSG Kevelaer in dieser Saison bereits zwei Begegnungen verloren geben musste, war von vornherein klar, dass die Nordrhein-Westfalen im Match gegen Wetterau die haushohen Favoriten sein würden. Mit den DSB-Kaderschützinnen Anna und Franka Janßen sowie Hannah Wehren, dem ehemaligen Nationalschützen Alexander Thomas und der polnischen Olympiateilnehmerin Aneta Stankiewicz verfügt Kevelaer über ein extrem hochklassiges Team mit viel Erfahrung.
Am Anfang der Begegnung sah es eine Zeit lang so aus, als könnten die Hessen, die mit der Rumänin Roxana Didi, Max Ohlenburger, Emma Pohlmann, Lina Krebs und Kathrin Winter antraten, Kevelaer Paroli bieten. So stand es bei den Paarungen Roxana Sidi gegen Anna Janßen (100:100), Max Ohlenburger gegen Aneta Stankiewicz (99:99) und Kathrin Winter gegen Hannah Wehren (98:98) nach den ersten zehn Schuss jeweils nach einem ausgeglichenen Wettkampf aus. Emma Pohlmann und Lina Krebs lagen nach dem ersten Set nur jeweils zwei Ringe hinter ihren Gegnern.
Die Wetterauer kämpften auch weiterhin um jeden Ring und zeigten hervorragende Leistungen. Roxana Sidi konnte gegen Anna Janßen fast bis zum Schluss mithalten, leistete sich aber im letzten 10er-Set zwei Neuner und musste das Duell gegen ihre nahezu perfekt schießende Gegnerin mit 397:399 (100:100 – 99:99 – 100:100 – 98:100) verloren geben.
Ähnlich knapp endete das Match zwischen Max Ohlenburger und Aneta Stankiewicz. Die beiden Athleten schenkten sich nichts und mit etwas Glück hatte die Polin beim Endstand von 396:398 (99:99 – 99:100 – 98:100 – 100:99) das bessere Ende für sich.
Emma Pohlmann trat gegen Alexander Thomas an und zeigte lediglich im letzten Satz eine kleine Schwäche. Dreimal traf sie hier nur die Neun und musste die Begegnung gegen ihren konstant schießenden Gegner mit 394:398 (98:100 – 99:98 – 100:100 – 97:100) verloren geben.
Lina Krebs fand nach einer leichten Schwäche im ersten Set wieder gut in den Wettkampf und lieferte eine fehlerfreie zweite 10-Schuss-Serie ab. Dies half ihr gegen die treffsichere Franka Janßen allerdings nicht, die sich in diesem Duell mit 391:398 (96:98 – 100:100 – 98:100 – 97:100) den Sieg sicherte.
Kathrin Winter verlor ihre Begegnung gegen Hannah Wehren im dritten Set. Während sich die Sportschützin aus Kevelaer 100 Ringe sicherte, ließ die Hessin vier Ringe liegen und das Match endete 389:395 (98:98 – 98:98 – 96:100 – 97:99).
Petersberg gegen Hubertus Elsen
Der SV Petersberg trat an diesem Wochenende ersatzgeschwächt an und musste beim Match gegen Hubertus Elsen auf seine beiden stärksten Schützinnen verzichten. Vinita Bhardwaj stand an diesem Wochenende nicht zur Verfügung und Neuzugang Lea Ruppel hatte aus gesundheitlichen Gründen ihre Teilnehme absagen müssen. Für die beiden rückten Annika Peters und Mona Heck nach.
Dies ist allerdings nicht die einzige Erklärung für die 0:5-Niederlage der Petersberger, denn das Team aus Elsen lieferte eine hochklassige Gesamtleistung ab. Unglaubliche 1993 von 2000 möglichen Ringen sammelten die nordrhein-westfälischen Sportschützen und stellten damit einen neuen Bundesliga-Rekord auf! Hier hätten die bislang ungeschlagenen Petersberger vermutlich auch in ihrer Top-Besetzung Schwierigkeiten gehabt.
Zu den einzelnen Begegnungen: WM-Debütant Tom Barbe musste gegen die erfahrene DSB-Kaderschützin Denise Palberg an den Start. Und lange sah es so aus, als könnte der Goddelsheimer seine Gegnerin schlagen oder sie zumindest in ein Stechen zwingen. Am Ende konnte sich die 25-jährige Polizeikommissarin aber mit 397:398 (99:100 – 10:98 – 99:100 – 99:100) und damit mit einem Ringe Vorsprung knapp durchsetzen.
Johanna Tripp musste gegen Elsens ungarischen Legionär Istvan Peni an den Start. Der Ungar lieferte dabei eine perfekte Leistung ab und hatte am Ende 400 Ringe auf der Tafel stehen. Dass die Petersbergerin mit 397 Ringen ebenfalls hervorragend schoss, wurde dabei fast schon zur Nebensache.
Jana Heck bekam es mit Linnea Schnerr zu tun, die atemberaubende 399 Ringe ablieferte. Mit dem letzten Schuss traf die Westfälin „nur“ eine 9,8 und verpasste damit die Leistung ihres Teamkollegen. Jana Heck war hier mit 392 Ringen ohne Chance (98:100 – 99:100 – 97:100 – 98:99).
Ähnlich erging es den beiden Nachrückerinnen. Mona Heck kam gegen Nadine Hochgeschurz auf 388:397 (98:100 – 95:98 – 99:99 – 96:100), und Annika Peters musste sich dem ebenfalls stark schießenden Bastian Blos mit 395:399 Ringen (97:99 – 99:100 – 99:100 – 100:100) geschlagen geben.
Aufgrund der ersten Saisonniederlage will die Petersberger Trainerin Anja Heck aber keinen Frust aufkommen lassen. „Das wir nicht einfach ins Finale durchmarschieren war uns klar, aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Die Leistungen haben gestimmt, in zwei Wochen rechne ich mit Pluspunkten bei uns,“ sagte sie. Besonders hervorheben wollte sie dabei noch die Leistung von Annika Peters, die in ihrem ersten Saisonwettkampf gleich 395 Ringe hinlegte. Und das, obwohl sie erst am Morgen des Wettkampftages erfahren hat, dass sie antreten musste.
Der SV Petersberg rutscht damit in der Tabelle der Nordgruppe der ersten Luftgewehr-Bundesliga auf Platz drei ab. Das Team bleibt aber mit 8:2 Mannschaftspunkten punktgleich mit dem Führenden, der Schützenbruderschaft Freiheit und Hubertus Elsen. Diese nehmen aufgrund der besseren Einzelpunktverhältnisse die vorderen Plätze ein.
Das Team Wetterau bleibt mit einem Sieg und vier Niederlagen auf Platz zehn vor Braunschweig und Inden/Altdorf.
Die nächsten Wettbewerbe in der Luftgewehr-Bundesliga stehen am 26. und 27 November an. Für die hessischen Teams geht es dann in den Harz. Das Team Wetterau tritt gegen Tabellen-Schlusslicht Inden/Altdorf an den Start und für den Sv Petersberg geht es gegen Braunschweig.