Luftgewehr-Bundesliga: Kleine Rest-Chance für Petersberg
  12.12.2022 •     HSV , DSB


Nur ein Sieg gelang den hessischen Teams am vergangenen Wochenende (10 und 11. Dezember 2022). Der SV Petersberg konnte sich gegen Gölzau durchsetzen und wahrte sich damit eine kleine Chance, auf das Bundesligafinale.

Das Team Wetterau musste hingegen zwei Niederlagen hinnehmen und geht als Neunter der Nordgruppe in die Weihnachtspause.

 

SV Petersberg

Zumindest einen Sieg hatte die Petersberger Trainerin Anja Heck für das Wettkampfwochenende als Zielvorgabe ausgegeben. Und diese wurde auch erfüllt. Für die Mannschaft ging es diesmal nach Braunschweig, wo die Hessen am Samstag vom Tabellenzweiten BSV Buer-Bülse empfangen wurden. Dort lieferten sich die beiden Mannschaften sich ein ausgeglichenes Match, das schließlich mit einem Unterschied von nur 3 Ringen (1973:1970) mit 3:2 an die Gelsenkirchener ging.

Auf der ersten Position traf der für Buer-Bülse schießende slowakische Olympiateilnehmer und Weltranglisten-Sechster Patrik Jany auf Tom Barbe. Jany schoss seinen ersten Wettkampf in dieser Bundesliga-Saison und dem Petersberger Vereinsvorsitzenden Frank Urspruch war mit Blick auf diese Besetzung klar: „Der Provinz-Bonus ist weg, es fährt mittlerweile jeder unserer Gegner seine stärkste Truppe auf, da sind keine Ersatzleute dabei.“

Leider ließ der ansonsten hochklassig schießende Tom Barbe gleich in der ersten Serie zwei Ringe liegen, die ihm am Ende zum Gleichstand fehlten. Er musste sich mit 399:397 (100:98 - 100:100 - 100:100 - 99:99) geschlagen geben.

Auf Position drei trat die für Buer-Bülse schießende Lisa Tüchter gegen Lea Ruppel an. Die beiden Schützinnen schenkten sich nichts und am Ende war es die Hessin, die mit einer Neun zu viel das Nachsehen hatte. Lisa Tüchter sicherte den Punkt für Buer-Bülse mit einem knappen 397:396 (99:99 - 100:98 - 99:100 - 99:99). Der Petersberger Teamsprecher Michael Döllinger sagte im Anschluss an die begegnung: "Das waren vier 9,9er, die aber nunmal als "9" zählen, auf genau dem gleichen Fleck. Mit einem Hauch Glück hätten das 398 oder auch 400 sein können. Aber es hat einfach nicht sollen sein - und dann verliert Lea mit einem einzigen Ring. Wie sie das aber immer wegsteckt und in ihrem Bundesliga-Premierenjahr konstant gut schießt, ist echt klasse."

Anna Beck trat in dieser Saison erst zum zweiten Mal für Petersberg an. Auf Position vier bekam sie es mit der sehr schnell schießenden Leila Hoffmann zu tun. Diese beendete ihre vierzig Schuss bereits nach knapp 25 Minuten und konnte sich dann zurücklehnen. Anna Beck hatte mit kleinen technischen Problemen an ihrem Sportgerät zu kämpfen. Ihr fehlten am Ende drei Ringe und so ging das Duell mit 388:385 (94:95 - 99:97 - 98:97 - 97:96) an Buer-Bülse.

Über einen Punkt für Petersberg konnte sich auf Position fünf Jana Heck freuen. Sie schlug ihre Gegnerin Henny-Karen Reitz mit 392:395 (97:97 - 99:99 - 98:99 - 98:100).

Zu diesem Zeitpunkt hatte Buer-Bülse also bereits klar gewonnen und das Stechen auf Position zwei war nur noch Statistik. In einem hochklassigen Schießen kamen die Bülsenerin Jesie Kaps und die Petersbergerin Johanna Tripp auf ein 397:397 (100:99 - 99:98 - 99:100 - 99:100). Am Ende brauchte es vier Stechschüsse um eine Siegerin zu ermitteln. Beim vierten Schuss, bei dem dann auch das Zehntelergebnis zählte, fiel die Entscheidung dann mit 10,7 zu 10,8 für Johanna Tripp und Petersberg.

 

Einen über weite Strecken ausgeglichenen Wettkampf lieferten sich der SV Gölzau und der SV Petersberg am Sonntag. Das relativ deutliche Endergebnis vom 1:4 für Petersberg täuscht dabei etwas drüber hinweg, dass die Begegnung in zumindest drei Duellen offen verlief und knapp ausging.

In der Begegnung zwischen Charleen Bänisch und Lea Ruppel zeigte sich recht schnell, dass die Gölzauerin hier wenige Chance haben würde. Lea Ruppel startete mit zwei 100er Serien, während Bänisch hier bereits acht Ringe liegen ließ. Daran änderte auch eine kleine Konzentrationsschwäche der Hessin in der dritten Serie nichts, in der Ruppel gleich drei Neuner verkraften musste. Am Ende standen in dieser Begegnung 386:396 Ringe (97:100 - 95:100 - 98: - 96:99) und ein Punkt für Petersberg.

Ebenfalls deutlich endete das Duell auf Position vier zwischen Weronika Bartnik und Anna Beck. Die für Petersberg schießenden Beck geriet bereits in der ersten Serie mit vier Ringen in Rückstand. Diesen konnte sie gegen die konstant gut schießende Bartnik nicht mehr aufholen. Dabei fiel auch nicht mehr ins Gewicht, dass ihr der letzte Schuss mit einer 8,0 vollkommen daneben ging. Das Duell endete mit 394:385 Ringen (98:94 - 90:97 - 98:98 - 98:96).

Die übrigen drei Duelle waren hingegen sehr ausgeglichen. Der Petersberger Tom Barbe bekam es dabei auf Position eins mit dem Polen und Olympia-Achten Tomasz Bartnik zu tun. Hier lief es lange unentschieden mit jeweils drei 99er-Serien für beide Schützen. In der vierten Serie scheint Bartnik aber die Konzentration zu verlieren und verfehlt die zehn gleich vier Mal. Tom Barbe hingegen schaffte eine perfekte Serie und gewinnt am Ende mit 393:397 (99:99 - 99:99 - 99:99 - 96:100).
Auf Position zwei bekam es Johanna Tripp mit der Gölzauerin Annika Neumann zu tun. Und auch diese Schützinnen schenkten sich nichts. Die erste Serie konnte Neumann mit einem Ring Vorsprung für sich entscheiden, die zweite Serie wiederum ging mit einem Ring an Johanna Tripp. Die dritte Serie endete mit 100 Ringen für beide Schützinnen unentschieden und so musste die dritte Serie die Entscheidung bringen. Diese fiel dann buchstäblich mit dem letzten Schuss. Während Johanna Tripp eine weitere 100er-Serie ablieferte, schoss Annika Neumann mit dem vierzigsten Schuss eine 9,6. Das Ergebnis lautete am Ende 395:396 (99:98 - 97:98 - 100:100 - 99:100) für Johanna Tripp und den SV Petersberg.

Zeitlich ein Fernduell lieferten sich auf Position fünf Lena Cramer für Gölzau und Jana Heck für Petersberg. Jana Heck hatte ihr Programm nach knapp 28 Minuten als erste Teilnehmerin im Feld mit sehr guten 394 Ringen beendet. Danach konnte sie nur noch zuschauen und ihre Mannschaftskollegen anfeuern. Lange sah es hier nach einem Stechen aus. Aber in der letzten Serie leistete sich die Gölzauerin ganze fünf Neuner und vergab damit jede Chance auf einen Sieg in diesem Duell. Am Ende lautete das Ergebnis 392:394 (99:100 - 100:97 - 98:98 - 95:99) für Jana Heck.

Damit war die Vorgabe von Trainerin Anja Heck, zumindest einen Sieg einzufahren, erfüllt. Damit geht das Team des SV Petersberg als Sechster der Nordgruppe in die Weihnachtspause. Mit 12:6 Mannschaftspunkten sind die Hessen damit punktgleich mit dem SV Wieckenberg auf Platz fünf und der SSG Kevelaer auf Platz vier. Aber auch die Plätze zwei und drei mit Freiheit und Buer-Bülse sind mit 14:4 Punkten nicht weit entfernt.

Mit Blick auf die beiden letzten Vorrunden-Begegnungen gegen Wissen und das Team Wetterau im Januar sagte Anja Heck: „Falls die Top vier noch einmal schwächeln wollen wir auf jeden Fall zur Stelle sein, dafür müssen wir jedoch unsere Hausaufgaben machen.“

Team Wetterau

Für das Team Wetterau ging es an diesem Wochenende nach Bergkamen, wo am Samstag als erster Gegener der Wissener SV wartete. Den Rheinland-Pfälzern hatten die Hessen leider wenig entgegenzusetzen und das Match endete nach einer Dreiviertelstunde 4:1. Dabei waren die Ergebnisse auf den ersten drei Positionen durchaus knapp. Das Duell zwischen der Dänin Anna Nielsen, die für Wissen antrat, und der Roxana Sidi endete 398:396 (99:98 - 100:99 - 99:99 - 100:100). Eine kleine Konzentrationsschwäche in der ersten Serie kostete die Rumänin dabei den Sieg.

Auf Position zwei schenkten sich der Wissener Benedikt Mockenhaupt und Max Ohlenburger nichts. Nach einem 396:396 (98:98 - 100:99 - 98:99 - 100:100) kam es zum Stechen, bei dem der Hesse mit einer 9,8 dem Wissener, der eine 10,5 schoss, den Vortritt lassen musste.

Auf Position drei erkämpfte sich Luc Dingerdissen gegen Franziska Stahl den einzigen Punkt für das Team Wetterau. Dabei hatte die Wissenerin das Duell mit einer 97er-Serie bereits denkbar schlecht eröffnet. Luc Dingerdissen schoss hingegen sehr konstant und sicherte sich am Ende mit 395:396 den Sieg mit einem Ring Vorsprung.

Auf den Positionen vier und fünf zeigte sich allerdings die Schwäche des Team Wetterau. Kathrin Winter war in dieser Saison bisher erst einmal für das Team Wetterau im Einsatz gewesen und konnte sich gegen Sabrina Michelmann nicht durchsetzen. Das Duell endete 394:390 (97:97 - 99:98 - 99:98 - 99:97).
In der fünften Paarung traf der Wissener Kevin Zimmermann auf den Hessen Eve-Alexander Geißel. Für den Wetterauer war es der erste Bundesliga-Einsatz. Am Ende stand es hier 391:376 (97:90 - 97:94 - 99:96 - 98:96).

Das Team Wetterau musste sich am Sonntag dem Tabellenersten, dem Schießsportverein St. Hubertus Elsen stellen. Ein harter Brocken den die Hessen leider knapp nicht knacken konnten. Am Ende ging die Begegnung mit 3:2 an die Mannschaft aus Paderborn.

Nahezu perfekt präsentierte sich die Wetterauer Legionärin Roxana Sidi, die gegen Denise Palberg antreten musste. Die beiden Spitzenschützinnen schossen lange im Gleichschritt. Die Rumänin leistet sich im Verlauf des Wettbewerbs nur eine 9 und schoss damit einen Ring mehr als ihre Gegnerin. Am Ende trennten sich die beiden Duellantinnen mit 398:399 (100:100 - 100:100 - 99:100 - 99:99).

Auch Max Ohlenburger blieben diesmal die 400 Ringe verwehrt. Gegen Linnea Schnerr zeigte er sich aber dennoch in Topform und kam wie seine Mannschaftskollegin Roxana Sidi am Ende auf 399 Ringe. Linnea Schnerr zeigte allerdings einige Schwächen und so ging diese Paarung mit 395:399 (98:100 - 99:99 - 100:100 - 98:100) zu Ende.

Gegen den Elsener Bastian Blos fehlten Emma Pohlmann am Ende nur zwei Punkte. Die 19-jährige aus Nentershausen schoss konstant, musste sich ihrem Gegner aber mit 397:395 (100:99 - 100:99 - 98:98 - 99:99) geschlagen geben.
Ein Punkt mehr trennte Luc Dingedissen am Ende des Wettkampfs von seiner Gegnerin Nadine Hochgeschurz. In der dritten Serie verfehlte der mehrfache deutsche Meister gleich dreimal die Zehn und musste das Duell mit 396:393 (99:98 - 98:99 - 99:97 - 100:99) verloren geben.

Sehr viel deutlicher endete das Duell zwischen der Elsenerin Lara Quickstern und Kathrin Winter. Die Wetterauerin kam erst zum zweiten Mal in dieser Bundesliga-Saison zum Einsatz und vielleicht war es die fehlende Erfahrung, die hier zum Tragen kam. Mit einer 8,8 in der dritten Serie und vier Neunern bei den letzten zehn Schüssen sorgten am Ende für einen Rückstand von neun Ringen gegenüber Lara Quickstern. Das Duell ging mit 397:388 (100:98 - 98:98 - 99:96 - 100:96) an Hubertus Elsen.

Die volständigen Ergebnisse der ersten Luftgewehr-Bundesliga gibt es hier.

 

2. Bundesliga

Der hessische Vertreter in der Westgruppe der zweiten Luftgewehr-Bundesliga konnte auch diesmal kein Match für sich entscheiden. Der SV Eschbach mit den Schützen Sarah Zill, Michael Christ, Erik Hess, Lars Walker und Daniel Netusil mussten sich am Sonntag zunächst der zweiten Mannshaft von St. Hubertus Elsen mit 1:4 geschlagen geben. Nur Sarah Zill konnte ihr Duell gegen Muriel Kemper mit 397:391 gewinnen.

Die zweite Begegnung gegen den SuSC Müllenborn ging für die Usinger sogar mit 5:0 verloren.

Der SV Eschbach bleibt damit weiterhin ohne Sieg und bildet mit 0:10 Mannschaftspunkten das Schlusslicht der West-Tabelle.

Die Ergebnisse der zweiten Luftgewehr-Bundesliga gibt es hier.
 


Luftgewehr-Bundesliga: Kleine Rest-Chance für Petersberg