Luftgewehr-Bundesliga: Petersberg weiter ungeschlagen
  31.10.2022 •     Verband , HSV , DSB


Das zweite Wettkampf-Wochenende der Luftgewehr-Bundesliga fand am 29. und 30. Oktober in Weißandt-Gölzau (Sachsen-Anhalt) und in Wietze im Landkreis Celle in Niedersachsen statt. Die beiden hessischen Bundesliga-Teams waren jeweils einem der Veranstaltungsorte zugelost, trafen also an diesem Wochenende nicht aufeinander.

Wetterau gegen Kamen

Das Team Wetterau war nach Sachsen-Anhalt gereist und traf dort am Samstag zunächst auf die Mannschaft des SV Kamen. Vor dem Wettkampf lagen die beiden Mannschaften punktgleich auf den Plätzen 10 und 11 und so war auch das Match lange ausgeglichen.

In der ersten Paarung zwischen Gitta Bajos für Kamen und Roxana Sidi für das Team Wetterau entschieden am Ende nur zwei Ringe über den Sieg. Mit 398:396 ging er an die für Kamen schießende Gitta Bajos. Sie hatte mit zwei 100er und zwei 99er Serien ein hervorragendes Ergebnis vorgelegt. Roxana Sidi reichten ihre vier 99er Serien nicht. Allerdings sollte dies der einzige Sieg für die Kamener Mannschaft bleiben.

In der zweiten Paarung trat Julian Justus für das Team Wetterau gegen Lara Heiden an. Der Wetterauer traf in seiner ersten Serie einmal und in der zweiten Serie zweimal "nur" die Neun. Die dritte Serie lief für ihn dann perfekt. Bei den letzten zehn Schuss landete er dann allerdings fünf Neuner in Folge und musste noch einmal um seinen Sieg bangen. Aber auch Lara Heiden verfehlte einmal zu oft die Zehn und so siegte der Wetterauer denkbar knapp mit 392:391 Ringen.

Max Ohlenburger lieferte drei perfekte Serien ab und leistete sich nur in der zweiten Serie zweimal eine 9,9. Damit ließ er seiner Gegnerin Laura Schulz keine Chance und die Begegnung endete sehr deutlich mit 398:384.

Das Duell zwischen Janett Reuter (SV Kamen) und Emma Pohlmann endet ebenfalls mit einem Sieg für das Team Wetterau. Die Hessin leistete sich in der ersten Serie eine und in der zweiten zwei Neuner. In der dritten und vierten Serie lieferte sie aber jeweils 100 Ringe ab. Dem hatte Janette Reuter wenig entgegenzusetzen und das Duell ging mit 386:397 Ringen an Emma Pohlmann und das Team Wetterau.

Den Sieg hatte das Team Wetterau also schon sicher. Aber dennoch blieb die Begegnung zwischen dem Kamener Danilo Ziehs und Lina Krebs bis zum Schluss spannend.

Lina Krebs legte schnell vor und hatte bereits nach nur 13 Minuten zwanzig Wettkampfschüsse abgegeben. Insgesamt gingen bei ihr von 40 Schüssen zehn in die Neun, so dass sie am Ende 390 Ringe erreichte. Ihr Gegner ließ sich Zeit und machte das Match spannend. Zunächst sah es sogar nach einem knappen Sieg für Danilo Ziehs aus. Erst eine Neun im drittletzten Schuss führt zum 390:390 Unentschieden und machte ein Stechen notwendig. Dieses entschied Lina Krebs (9.5, 10.7 und 10.3) im dritten Schuss gegen Danilo Ziehs (9.3, 10.9 und 9.9) für sich.
So sicherte sich das Team Wetterau mit 4:1 gegen Kamen seinen ersten Saisonsieg.

Wetterau gegen Buer-Bülse

Die Sonntags-Begegnung gegen den BSV Buer-Bülse endete für das Team Wetterau leider nicht so erfolgreich. Trotz sehr guter Schießleistungen mussten die Hessen die Begegnung am Ende mit 4:1 gegen die Gelsenkirchener verloren geben.

Das Duell zwischen Jessie Kaps (Buer-Bülse) und Roxana Sidi (Wetterau) war über die gesamte Dauer ausgeglichen. Roxana Sidi ließ am Ende nur drei Ringe liegen, musste sich Jessie Kaps aber dennoch mit 398:397 und damit nur einem Ring Rückstand geschlagen geben.

Julian Justus vom Team Wetterau hatte Startschwierigkeiten und leistete sich bereits in der ersten Serie drei Neuner. Nachdem er die zweite Serie mit einer perfekten 100 abgeliefert hatte, fiel in der dritten Serie neben mehreren Neunern sogar eine Acht. Damit hatte er gegen seinen stark schießenden Gegner Peter Hellenbrand keine Chance und das Duell ging mit 398:390 an Buer-Bülse.

Max Ohlenburger trat in der dritten Begegnung gegen die die Bülsenerin Lisa Tüchter an. Über die gesamten vierzig Schuss leistete diese sich vier Neuner. Max Ohlenburger hingegen kam auf fünf. Damit ging auch dieses ausgeglichene Duell mit 396:395 knapp an die Nordrhein-Westfalen.

Deutlicher mit 390:388 endete das Match zwischen Patricia Seipel und Luc Dingerdißen. Zwar kam Particia Seipel in der dritten Serie lediglich auf 95 Ringe, schoss aber ansonsten konstant gut. Luc Dingerdißen konnte dabei mit zwei 98er und zwei 96er Serien nicht mithalten.

Lediglich Emma Pohlmann konnte in ihrem Duell gegen Henny-Karen Reitz den Ehren-Punkt für das Team Wetterau in dieser Begegnung retten. Reitz leistete sich bereits mit dem vierten Schuss eine 8.8, die sie auch mit einer perfekten zweiten Serie gegen die konstant gut schießende Pohlmann nicht mehr ausgleichen konnte. Das Duell endete mit 387: 396 für das das Team Wetterau, das mit 2:6 Mannschaftspunkten allerdings weiter im unteren Tabellendrittel verbleibt.

Petersberg gegen Wieckenberg

Die Begegnung der Gastgeber aus Wieckenberg gegen Petersberg war der Höhepunkt am Samstagabend. (Foto Sebastian Dänner)Die zweite hessische Bundesligamannschaft, der SV Petersberg war im niedersächsischen Wietze beim SV Wieckenberg zu Gast und musste am Samstag als erstes gegen den Gastgeber antreten. Hier wurde es richtig spannend.

Im Duell zwischen der für Wieckenberg antretenden Chiara Leone und dem Hessen Tom Barbe fiel die Entscheidung mit nur zwei Punkten Unterschied. Die Wieckenbergerin lieferte mit 98, 99, 99 und 99 Ringen vier hervorragende Serien ab. Tom Barber erreichte mit den ersten zehn Schüssen ebenfalls ein 98. Dann legte er aber zwei perfekte 100er Serien nach und erreichte auch in der vierten Serie 99 Ringe. Damit sicherte er in seinem Match mit 395:397 einen Punkt für die Hessen.

Die Begegnung zwischen Dennis Welsch, der in der Bundesliga für Wieckenberg schießt, und Lea Ruppel, die in dieser Bundesliga-Saison erstmals für Petersberg antritt, ging sogar noch knapper aus. In der ersten Serie erreichte Dennis Welsch 99 Ringe, Lea Ruppel kam auf 100. In der zweiten Serie war das Ergebnis umgekehrt und in der dritten Serie hatte Dennis Welsch mit 100:99 wieder die Oberhand. Er beendete seine letzte Serie zeitlich vor Lea Ruppel. Mit seinem vorletzten Schuss leistet er sich dabei eine 9,8 und kam am Ende auf 99 Ringe. Lea Ruppel schoss hervorragend, und schoss in ihrer letzten Serie ebenfalls nur eine neun, so dass das Match mit 398:397 und nur einem Ring Unterschied an Wieckenbach ging.

Ebenso knapp musste Melissa Ruschel vom SV Wieckenberg ihr Duell gegen Johanna Tripp verloren geben. Während sich die Hessin nur drei Neuner leistete, landeten bei Johanna Tripp vier Schüsse nicht in der zehn. Am Ende ging das Match mit 396:397 an Johanna Tripp und der Punkt damit an Petersberg.

In der vierten Paarung trafen die Wieckenbergerin Tina Lehrich und die Petersbergerin Jana Heck aufeinander. Hier war das Ergebnis etwas deutlicher. Während Tina Lehrich auf 388 Ringe kam, erreichte die Hessin 395 Ringe und sicherte sich nicht nur den Sieg in diesem Duell, sondern auch den Sieg für Petersberg.

Im fünften Duell trat der Wieckenberger Robin Zissel gegen die für Petersberg schießende Inderin Vinita Bhardwaj an. Und diese beiden Schützen schenkten sich nichts. In der ersten Serie hatte Zissel mit 99:98 die Oberhand, die zweite endete mit 98:99 und damit mit einem Ring Vorsprung für Bhardwaj. Die dritte Serie lieferte Zissel fehlerlos mit 100 Ringen ab, während Bhardwaj 99 Ringe erreichte. In der vierten Serie leistet sich der Wieckenberger zwei Neuner, während die Petersbergerin nur eine Neun erwischte. Nach jeweils 40 Schuss stand es also mit 395:395 Ringen unentschieden und es kam zum Stechen. Dieses entschied Vinita Bhardwaj im zweiten Stechschuss mit einer 10.7 gegen eine 9.8 von Robin Zissel für sich. Zu diesem Zeitpunkt war das Match zwar schon für Petersberg entschieden, der Sieg von Vinita Bhardwaj bildete dann allerdings das Sahnehäubchen auf dem Mannschaftserfolg.

Petersberg gegen Kevelaer

Am Sonntag musste der SV Petersberg dann gegen den amtierenden Meister Kevelaer antreten.

In der ersten Begegnung trat Tom Barbe gegen die für Kevelaer startende polnische Olympiateilnehmerin Aneta Stankiewicz an. Barbe startete dabei mit zwei 100er Serien, während die Polin in den ersten beiden Serien jeweils auf 99 Ringe kam. In der dritten Serie ließ der Petersberger dann einen Ring liegen, während seine Gegnerin mit einer 100 konterte. In der vierten Serie leistete sich keiner der beiden einen Fehler, womit dieses hochklassige Duell mit 399:398 an Tom Barbe und den SV Petersberg ging.

Auch das Duell auf der vierten Position zwischen Johanna Tripp für Petersberg und Hannah Wehren für Kevelaer war relativ ausgeglichen. Aber während sich Johanna Tripp keine großen Fehler erlaubte, kam ihre Gegnerin in der ersten Serie nur auf 96 Ringe. Am Ende stand es dann 396:393 für Tripp, die den zweiten Punkt für Petersberg sicherte.

Die übrigen drei Duelle gingen ins Stechen!

Jana Heck erreichte gegen Franziska Driessen nach 40 Schuss ein 395:395. Mit ihrem Stech-Schuss erreichte sie nur eine 8.4, während Franziska Driessen eine 10.4 schoss und einen Punkt für Kevelaer sicherte.

Der Petersberger Neuzugang Lea Ruppel lieferte sich ebenfalls einen ausgeglichenen Kampf gegen Alexander Thomas. Während dieser in der zweiten Serie die Zehn viermal verfehlt, ließ Lea Ruppel in der letzten Serie vier Ringe liegen. Am Ende der regulären 40 Schuss stehen 393:393 Ringe auf dem Ergebniszettel. Im Stechen kam die Neu-Petersbergerin auf eine 9.8, während Alexander Thomas eine 10.5 schoss. Und so ging auch dieser Punkt nach Kevelaer.

Lea Ruppel blieb allerdings positiv. Nach dem Wettkampf sagte sie: „Es war eine tolle Erfahrung zum ersten Mal ein Stechen zu schießen und auch gut das Vinita nach mir dran war“.

Vor dem letzten Stechen zwischen Vinita Bhardwaj und Anna Janßen stand es also 2:2. In diesem Stechen musste also die Entscheidung fallen.

Zuvor hatten sich die beiden Spitzenschützinnen ein spannendes Duell geliefert, bei dem beide Athletinnen jeweils drei 100er Serien schossen. Vinita Bhardwaj leistet sich in der zweiten, Anna Janßen in der dritten Serie jeweils eine Neun. Die Gegnerinnen gingen also mit 399:399 Ringen ins Stechen.

Beim ersten Stech-Schuss gelang beiden Schützinnen eine 10. Bei zweiten Schuss leuchtete bei Anna Janßen jedoch „nur“ eine 9.7 auf, während ihre Konkurrentin eine 10.6 erreichte. Damit sicherte Vinita Bhardwaj diesen Punkt für den SV Petersberg, der das Duell gegen Kevelaer damit denkbar knapp mit 3:2 für sich entscheiden konnte.

Nach dem letzten Schuss war die Freude bei Petersberg natürlich groß. „Ich bin sprachlos, unglaublich, mehr kann ich nicht sagen“ sprudelte es aus der Petersberger Trainerin Anja Heck heraus. „Wir dürfen den Sieg aber nicht überbewerten, es ist nur ein gewonnener Wettkampf, alle Mannschaften die grandios dieses Jahr.“

Nach dem Duell freute sich Benedikt Weber, der stellvertretende Vorstandssprecher des SV Petersberg: "Was wir dieses Wochenende als Mannschaft und Fangemeinde hier erleben durften und was die Mannschaft geleistet hat ist mit Worten schwer zu beschreiben. Diese geballte Ladung an Spannung, Kaltschnäuzigkeit und am Ende die grandiose Freude über das Ergebnis sind einfach unfassbar für jeden der nicht live dabei war. Unser Ziel für dieses Wochenende war es, möglichst viele Einzelpunkte abzugreifen und uns von unserer besten Seite zu zeigen. Dass dann am Ende zwei Siege gegen so starke Mannschaften wie den SV Wieckenberg und den amtierenden Meister Kevelaer auf dem Papier stehen ist grandios und macht mich Stolz Teil dieses Vereins sein zu dürfen. Wir danken Wieckenberg für die super Orga und das schöne Zusammensein gestern Abend und werden heute Abend zusammen mit den Fans und der Mannschaft noch etwas feiern." 

Mit diesem Ergebnis geht der SV Petersberg mit 8:0 Punkten als Tabellenführer aus dem Wettkampfwochenende. Auf den folgenden drei Plätzen liegen der SB Freiheit, der ST Hubertus Elsen und der SV Gölzau mit jeweils 6:2 Punkten.

Das Team Wetterau liegt in der Tabelle mit 2:6 Mannschaftspunkten auf Platz 9 vor Kamen, Braunschweig und Inden/Altdorf.

Die nächsten Begegnungen der Luftgewehr-Bundesliga finden am 12. November statt. Gastgeber sind dann das Team Wetterau, das in Butzbach antreten wird, und die PSS Inden/Altdorf.

Die Tabelle und alle Ergebnisse vom Wochenende gibt es hier.
 


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