Oliver Geis und Doreen Vennekamp holen Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris
25.09.2022
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HSV
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Vereinsinfos
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DSB
Mit dem Gewinn von zwei Quotenplätze für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris verliefen die Europameisterschaften Gewehr/Pistole im polnischen Wroclaw (Breslau) sehr erfolgreich. Insgesamt gingen 1127 Starter aus 35 Nationen zum Kampf um 17 Einzel-, acht Mannschafts- und fünf Mixed-Entscheidungen in den Stand. Im 28-köpfigen deutschen Team waren mit Dennis Welsch (SV Diana Eibelshausen), Doreen Vennekamp (SV Hüttengesäß), Oliver Geis, Christian Reitz (beide SV Kriftel), Florian Peter (SV Klein-Welzheim), Felix Luca Hollfoth (SG Lahnau) und Evan Dörr (SV Sulzbach) sieben hessische Aktive am Start. Das DSB-Team gewann insgesamt zehn Medaillen, davon sechs Mal Gold und belegte damit den ersten Platz in der Medaillenstatistik vor Frankreich und Norwegen.
Den ersten Glanzpunkt setzte Oliver Geis, der mit dem Gewinn des Vize-Europameistertitels in der Disziplin Schnellfeuerpistole, einen Quotenplatz für das DSB-Team sicherte. Der 31-Jährige aus Oberselters hatte im Feld der 38 Starter mit 586 Ringen in der Qualifikation mit Rang zwei hinter dem Ukrainer Pavlo Korostylov (587) das Halbfinale erreicht. Ebenfalls unter den besten Acht platzierte sich Florian Peter, dessen 584 Ringe zum fünften Rang reichten. Etwas überraschend verpassten mit Christian Reitz (578) und dem Franzosen Jean Quiquampoix (580) auf den Plätzen zehn und 14 die beiden Olympiasieger von Rio 2016 und Tokio 2020 den Einzug ins Halbfinale. Christian Reitz hatte bei den Acht-Sekunden-Serien mit 99 und 100 Ringen jeweils stark begonnen, doch schon die 97er Serien bei den fünf Schüssen in Sekunden ließen erste Schwächen erkennen. Nach 94 und einer mäßigen 91er Schlussserie bei den Vier-Sekunden-Serien war Christian Reitz nach der Qualifikation ausgeschieden.
Im Halbfinale zeigte Oliver Geis mit 18 von 20 möglichen Treffern (mind. 9,7 Ringe) die beste Leistung aller Finalisten, während für Florian Peter nach zwölf Treffern nur der sechste Rang blieb. Die Titelvergabe und Entscheidung um die beiden Olympia-Quotenplätze fiel dann in der Medaillenrunde, bei der sich Oliver Geis mit 29 Treffern nur knapp dem Franzosen Clement Bessaguet (30) geschlagen gegeben musste.
Am gleichen Tag wie Oliver Geis gewann Doreen Vennekamp den Europameistertitel bei den Frauen mit der Sportpistole und holte damit den zweiten Quotenplatz für das DSB-Tea m, dessen Verantwortliche über einen „Super-Mittwoch“ jubelten. Die 27-jährige Sportsoldatin hatte mit 592 von 600 möglichen Ringen die Qualifikation der 51 Teilnehmerinnen mit der Sportpistole klar gewonnen und sie dominierte anschließend das Halbfinale mit 17 Treffern. In der Medaillenrunde der besten Vier war Doreen Vennekamp mit 29 Treffern nicht zu schlagen und sie siegte deutlich vor der Polin Klaudia Bres (21) und der Ungarin Renata Sike (17). Nach ihrem Sieg sprach sie von einem „gigantischen Finale“ und freute sich darüber, dass sie ihre Trainingsleistungen erfolgreich umsetzen konnte.
Zwei Tage später gewann Doreen Vennekamp eine weitere Goldmedaille im Mannschaftswettbewerb der Sportpistole-Frauen zusammen mit der Berlinerin Michelle Skeries und Monika Karsch aus Regensburg. Das DSB-Trio schaffte damit den vierten Sieg in Folge bei den Europameisterschaften, nachdem im Finale die Auswahl der Ukraine knapp mit 16:14 Punkten besiegt worden war. Die Mission „Titelverteidigung“ begann mit einer überlegenen Vorstellung in der Qualifikation, bei der Doreen Vennekamp optimale 150 Ringe bei ihren 15 Schüssen erzielte. Gegen die Ukraine lagen die drei deutschen Frauen im Goldfinale bereits mit 2:10 Punkten in Rückstand und Bundestrainerin nahm zum richtigen Zeitpunkt eine „Auszeit“. Danach holte das DSB-Trio Punkt für Punkt auf und beim Stand von 12:12 stand es erstmals Remis. Noch einmal stand es beim 14:14 Unentschieden, bevor die Entscheidung zugunsten von Deutschland mit einem glücklichen Punktgewinn (8:7) zum 16:14 Sieg fiel.
Bei den Junioren erreichte Felix Luca Hollfoth mit 562 Ringen bei der Schnellfeuer-Qualifikation den sechsten Rang und zog damit ins Halbfinale ein. Der 20-jährige Lahnauer verpasste danach mit elf Treffern um einen Treffer die Teilnahme an der Medaillenrunde und belegte im Endklassement den fünften Platz. Der 17-jährige Evan Dörr aus Niederhöchstadt hatte mit 549 Ringen auf Rang 16 die Teilnahme am Halbfinale um zwölf Ringe verpasst.
Nicht in Medaillennähe kam Dennis Welsch bei seinen beiden Starts mit dem Kleinkalibergewehr. Im Dreistellungskampf schied der 26-jährige Eschenburger mit 584 Ringen in der ersten Eliminationsrunde der Herren auf Rang 20 vorzeitig aus und im Liegendschießen reichte seine Leistung nur zum 60. Platz.
Ergebnisse im Überblick:
Kleinkalibergewehr 3 Positionen 50 Meter
Herren
1. Tschechien 1331 / 882 / 16
2. Norwegen 1329 / 877 / 12
3. Schweiz 1312 / 874 / 16
11. Deutschland 1307
1. Petr Nymbursky (Tschechien) 588 / 593 / 407,7 / 16
2. Jon-Hermann Hegg (Norwegen) 592 / 590 / 408,0 / 14
3. Jiri Privratsky (Tschechien) 588 / 590 / 407,0
21. Kai Dembeck (Deutschland) 585 / 586
28. Maximilian Dallinger (Deutschland) 586 / 585
30. David Koenders (Deutschland) 589 / 585
Ausgeschieden in der Qualifikation:
20. Dennis Welsch (Deutschland) 584
Damen
1. Deutschland 1328 / 875 / 16
2. Tschechien 1314 / 875 / 12
3. Norwegen 1317 / 875 / 17
1. Rikke Maeng Ibsen (Dänemark) 592 / 592 / 413,9 / 16
2. Veronika Blazickova (Tschechien) 585 / 590 / 411,7 / 6
3. Daria Tykhova (Ukraine) 589 / 590 / 410,4
8. Jolyn Beer (Deutschland) 586 / 589 / 302,8
15. Hannah Steffen (Deutschland) 589 / 587
17. Anna Janssen (Deutschland) 590 / 586
19. Lisa Müller (Deutschland) 586 / 585
Mixed (Herren/Damen)
1. Norwegen I (Duestad/Hegg) 878 / 588 / 16
2. Norwegen II (Stene/Claussen) 887 / 587 / 14
3. Dänemark (Grundsoee/Olsen) 884 / 584 / 17
8. Deutschland II (Janssen/Koenders) 877 / 577
9. Deutschland I (Beer/Dembeck) 876
Junioren
1. Frankreich 1319 / 872 / 17
2. Polen 1300 / 874 / 9
3. Ungarn 1303 / 868 / 16
4. Deutschland 1302 / 870 / 12
1. Nathan Bailly (Frankreich/ 582 / 584 / 404,6 / 17
2. Edoardo Bonazzi (Italien) 571 / 583 / 403,4 / 13
3. Romain Aufrere (Frankreich) 581 / 581 / 403,0
8. Simon Bauer (Deutschland) 583 / 585 / 294,4
11. Nils Friedmann (Deutschland) 578 / 580
16. Leon Thieser (Deutschland) 582 / 578
33. Benedikt Mockenhaupt (Deutschland) 576 / 567
Juniorinnen
1. Deutschland 1316 / 874 / 16
2. Schweiz 1303 / 872 / 14
3. Norwegen 1298 / 871 / 16
1. Julie Johannessen (Norwegen) 586 / 586 / 355,5 / 17
2. Larissa Weindorf (Deutschland) 583 / 591 / 359,5 / 15
3. Finnja Rentmeister (Deutschland) 578 / 582 / 350,3
15. Hannah Wehren (Deutschland) 586 / 579
25. Nele Stark (Deutschland) 579 / 575
Mixed (Junioren/Juniorinnen)
1. Finnland II (Rosenlew/Syrja) 873 / 582 / 16
2. Tschechien I (Zrustova/Zaborec) 875 / 582 / 12
3. Italien (Schiavon/Sollazzo) 876 / 580 / 16
6. Deutschland I (Stark/Friedmann) 872 / 574
8. Deutschland II (Weindorf/Thieser) 875 / 567
Kleinkalibergewehr Liegend 50 Meter
Herren
1. Jan Lochbihler (Schweiz) 627,2
2. Anton Rizov (Bulgarien) 626,6
3. Simon Claussen (Norwegen) 626,5
25. David Koenders (Deutschland) 623,1
35. Maximilian Dallinger (Deutschland) 621,7
60. Dennis Welsch (Deutschland) 610,9
61. Kai Dembeck (Deutschland) 609,5
Damen
1. Anna Janssen (Deutschland) 630,5
2. Jenny Stene (Norwegen) 630,2
3. Jeanette Hegg Duestad (Norwegen) 627,2
6. Hannah Steffen (Deutschland) 625,4
11. Jolyn Beer (Deutschland) 625,0
13. Lisa Müller (Deutschland) 624,6
Mixed (Herren/Damen)
1. Österreich (Waibel/Mathis) 621,5 / 419,5 / 16
2. Norwegen II (Stene/Larsen) 626,0 / 417,5 / 8
3. Schweiz II (Leone/Lochbihler) 626,1 / 416,6 / 16
8. Deutschland I (Beer/Koenders) 619,6 / 412,6
15. Deutschland II (Müller/Dallinger) 615,1
Junioren
1. Leon Thieser (Deutschland) 622,8
2. Kiano Waibel (Österreich) 622,3
3. Andras Denes (Ungarn) 621,9
8. Nils Friedmann (Deutschland) 619,8
11. Simon Bauer (Deutschland) 619,5
25. Benedikt Mockenhaupt (Deutschland) 613,6
Juniorinnen
1. Caroline Finnestad Lund (Norwegen) 627,5
2. Gina Daniela Gyger (Schweiz) 624,9
3. Maja Magdalena Gawenda (Polen) 624,5
6. Hannah Wehren (Deutschland) 621,7
17. Nele Stark (Deutschland) 617,9
24. Larissa Weindorf (Deutschland) 614,7
25. Finnja Rentmeister (Deutschland) 613,9
Mixed (Junioren/Juniorinnen)
1. Deutschland I (Stark/Friedmann) 615,9 / 413,1 / 17
2. Norwegen I (Johannessen/Throndsen) 623,8 / 413,5 / 11
3. Norwegen II (Lund/Lilleng) 618,7 / 412,7 / 17
9. Deutschland II (Weindorf/Thieser) 613,7
Schnellfeuerpistole 25 Meter
Herren
1. Frankreich 873 / 569 / 17
2. Polen 853 / 564 / 1
3. Tschechien 871 / 553 / 17
1. Clement Bessaguet (Frankreich) 585 / 14 / 30
2. Oliver Geis (Deutschland) 586 / 18 / 29
3. Pavlo Korostylov (Ukraine) 587 / 15 / 21
7. Florian Peter (Deutschland) 584 / 12
14. Christian Reitz (Deutschland) 578
Junioren
1. Frankreich 843 / 528 / 16
2. Italien 814 / 546 / 6
3. Ungarn 839 / 512 / 16
1. Yan Chesnel (Frankreich) 572 / 15 / 31
2. Michele Palella (Italien) 568 / 12 / 24
3. Tobias Gsoell (Deutschland) 570 / 12 / 19
4. Markus Lehner (Deutschland) 573 / 9 / 9
5. Felix Luca Hollfoth (Deutschland) 562 / 11
16. Evan Dörr (Deutschland) 549
Sportpistole 25 Meter
Damen
1. Deutschland 871 / 444 / 16
2. Ukraine 871 / 438 / 14
3. Polen 858 / 436 / 16
1. Doreen Vennekamp (Deutschland) 592 / 17 / 29
2. Klaudia Bres (Polen) 581 / 13 / 21
3. Renata Sike (Ungarn) 583 / 12 / 17
14. Monika Karsch (Deutschland) 579
17. Michelle Skeries (Deutschland) 578
Junioren
1. Matteo Mastrovalerio (Italien) 575
2. Daniels Vilcins (Lettland) 575
3. Hans Wang Noestvold (Norwegen) 574
Juniorinnen
1. Tschechien 840 / 429 / 16
2. Ukraine 851 / 426 / 14
3. Ungarn 853 / 419 / 16
1. Miriam Jako (Ungarn) 577 / 14 / 26
2. Heloise Fourre (Frankreich) 572 / 11 / 21
3. Viliena Bevz (Ukraine) 574 / 8 / 13
7. Vanessa Seeger (Deutschland) 582 / 5
13. Lydia Vetter (Deutschland) 564
Standardpistole 25 Meter
Offene Klasse
1. Ruslan Lunev (Aserbaidschan) 574
2. Pavlo Korostylov (Ukraine) 574
3. Matej Rampula (Tschechien) 570
11. Doreen Vennekamp (Deutschland) 564
22. Michelle Skeries (Deutschland) 561
33. Monika Karsch (Deutschland) 553