Treffen am Edersee - Gesamtvorstandssitzung 2024
14.10.2024
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Gesamtvorstandsschießen und Ehrenscheibe
Am Samstagnachmittag (12. Oktober 2024) startete das offizielle Programm des Wochenendes mit dem Königsschießen des Gesamtvorstandes. Rund 30 Gesamtvorstandsmitglieder hatten sich im Schützenhaus des SV Netze versammelt, um ihren König und drei Ritter zu ermitteln.
Das Schießen begann um 14 Uhr und der Kronenritter war schnell gefunden. Um 14:34 Uhr nach nur 13 Schuss fiel die Krone und Florian Keil, der Bezirksschützenmeister des Bezirks 38 Starkenburg, konnte sich über die Ehre freuen.
Das Schießen auf den Apfel dauerte dann etwas länger. Erst nach dem 82. Schuss um 15:47 Uhr konnte man dem zweiten Ritter gratulieren. Neuer Apfelritter ist für dieses Jahr der Referent für Kampfrichterangelegenheiten Lutz Hans Schlegel.
Nur eine knappe Dreiviertelstunde später applaudierten die Anwesenden dem Zepterritter. Um 16:30 Uhr, und nach weiteren 59 Schuss konnte Thomas Stumpf, der Schatzmeister des Hessischen Schützenverbandes, diese Ehre für sich verbuchen.
Bis der neue Schützenkönig feststand, dauerte es wie üblich etwas länger. Erst um 18:13 Uhr fiel der Adler – und das mit Verzögerung. Otmar Martin, der Sportleiter des Hessischen Schützenverbandes hatte den 151. Schuss auf den Adler abgegeben und dieser war dadurch in erhebliche Schieflage geraten, wollte aber zunächst scheinbar nicht fallen. Der nächste Schuss würde aber mit Sicherheit die Entscheidung bringen. Mit einem breiten Grinsen drehte Martin sich um und rief mit Stefan Rinke den nächsten Schützen auf. In diesem Moment kippte auf der Schießbahn der Adler von seinem Pfosten.
Unter dem Jubel der Anwesenden drehte sich Otman Martin zum gefallenen Adler um und brauchte erst einen Augenblick, bis er realisierte, dass er für das nächste Jahr der Schützenkönig des Gesamtvorstandes ist. Die nächste Gesamtvorstandssitzung des Hessischen Schützenverbandes wird also im Vogelsberg stattfinden.
Zeitgleich mit dem Königsschießen fand auch das Schießen um die Ehrenscheibe statt. Dabei gibt jeder Teilnehmer nur einen Schuss ab – in diesem Fall mit dem Kleinkalibergewehr auf eine 50 Meter entfernte Scheibe. Der Schütze, der den besten Treffer landet erhält eine Ehrenscheibe, die vom besten Schützen des Vorjahres gestiftet wird.
Der Stifter war in diesem Fall der Bezirksschützenmeister des Bezirks 12 Witzenhausen Friedhelm Zincke. Dieser freute sich sehr, die neue Ehrenscheibe an Ehrenmitglied Manfred Winter überreichen zu können. Winter hatte beim Schießen um die Ehrenscheibe mit einer 10,0 den besten Treffer gesetzt und war mehr als überrascht. „Ich muss jetzt wohl Lotto spielen. Bei so viel Glück muss doch was drin sein,“ freute er sich über den Sieg. Den zweitbesten Treffer landete der stellvertretende Sportleiter Dr. Alexander Degen mit einer 9,9, den dritten Platz sicherte sich die Präsidentin des Hessischen Schützenverbandes Tanja Frank mit einer 9,8.
Am Samstagabend traf man sich dann im Terrassenhotel direkt am Edersee zum gemütlichen Abend. Hier wurde in feierlichem Rahmen das neue Königshaus proklamiert, die Trophäen übergeben und die Gewinner ausgiebig gefeiert. Dabei überreichte Heinrich Schmitz, der Schützenmeister des Bezirks 16 Bad Wildungen, auch die Königskette des Gesamtvorstandes an seinen Nachfolger Otmar Martin.
Gastgeber Heinrich Schmitz freute sich, dass so viele Teilnehmer, wenn auch nicht alle Mitglieder des Gesamtvorstandes, der Einladung gefolgt waren. Die Geselligkeit und das gemeinsame Feiern seien ja ein wichtiger Bestand der Schützentradition. Der direkte Kontakt und das persönliche Sprechen miteinander seien immer besser, als die schriftliche Kommunikation über E-Mail oder WhatsApp.
Gesamtvorstandssitzung
Am Sonntagmorgen (13. Oktober) eröffnete Präsidentin Tanja Frank um 10:00 Uhr die Gesamtvorstandssitzung.
Nach der obligatorischen Begrüßung und einigen Ehrungen startete die Präsidentin mit ihrem Bericht. Dabei berichtete sie unter anderem darüber, dass der Deutsche Schützenbund (DSB) plant, zukünftig zusätzlich einen Auflageschützenkönig auszuschießen. Sie selbst stehe diesem Vorhaben kritisch gegenüber – nicht zuletzt wegen der zusätzlichen Kosten und dem logistischen Aufwand, die dadurch auch auf den Hessischen Schützenverband zukämen. Sie forderte die Bezirksschützenmeister allerdings auf, sich Gedanken über das Thema zu machen und ihr mitzuteilen. Nur dann könnte sie bei Diskussionen und Abstimmungen auf Bundesebene die Meinung des Verbandes entsprechend vertreten.
Außerdem berichtete sie über das Projekt „Schützen im Dialog“ und kündigte die zwei letzten Regionalveranstaltungen an. Sie forderte die Anwesenden auf, das Angebot von Polizei und Innenministerium anzunehmen, und sich mit Fragen und Problemen rund um das Thema Extremismus an die Ansprechpartner zu wenden. Die Kontaktdaten der Ansprechpartner im Innenministerium und in den Polizeipräsidien würden in Kürze auch auf der Website des Verbandes veröffentlicht.
Vizepräsident Thomas Scholl ging in seinem Bericht unter anderem auf die bevorstehende Sitzung des Ehrungsausschusses ein. Dabei stellte er vor allem die erhebliche Anzahl der eingegangenen Ehrungsanträge heraus, die sich im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gesteigert hätte. Allein für das DSB-Ehrenkreuz in Bronze seien über 50 Anträge eingegangen. Der Ehrungsausschuss wird alle Anträge in bewährter Weise genau prüfen und festlegen, welche Ehrungen vergeben werden.
Vizepräsident Markus Weber fasste in seinem Bericht noch einmal die aktuellen Entwicklungen rund um das Thema Bleiverbot und Waffenrecht zusammen.
Jugendleiter Stefan Rinke bedauerte in seinem Bericht, dass das Engagement im Jugendbereich sehr zu wünschen übrigließe. Es würde immer schwieriger Teilnehmer und Helfer für die Jugendveranstaltungen zu finden. Er freute sich aber darüber, dass ab dem Jahr 2025 auch eine Deutsche Meisterschaft im Wettkampforientierten Lichtschießen ausgetragen werden wird.
Sportleiter Otmar Martin zog ein positives Resümee des vergangenen Sportjahres. Vor allem stellte er fest, dass Hessen bei den Deutschen Meisterschaften in München im Vergleich der Landesverbände wieder seinen „ersten Platz hinter Bayern“ zurückerobern konnte. Außerdem informierte er über Änderungen für das Sportjahr 2025 – unter anderem ging es dabei um die Neueinführung und Streichung einzelner Wettkampfklassen.
Schatzmeister Thomas Stumpf berichtete über die aktuelle finanzielle Situation des Verbandes. Leider würde die Förderung durch den Landessportbund geringer ausfallen als in den Vorjahren. Außerdem seien die Energiekosten erheblich gestiegen, was den Etat zusätzlich belastet.
Die im vergangenen Jahr in Twistetal beschlossene geänderte Satzung des Hessischen Schützenverbandes sieht einen Bildungsreferenten vor. Entsprechend hat das Präsidium in seiner letzten Sitzung den bisherigen Bildungsbeauftragten Hans Joachim Kuhn zum neuen Bildungsreferenten berufen. Satzungsgemäß bat Tanja Frank den Gesamtvorstand um die Bestätigung dieser Berufung, die auch einstimmig erteilt wurde.
In einer kurzen Ansprache stellt Hans Joachim Kuhn die besondere Bedeutung der Bildung für die Weiterentwicklung des Verbandes und des Schießsports heraus. Er bat die Bezirke um ihre Unterstützung und Mitarbeit. Er freue sich auf die Ideen und Vorschläge der Mitglieder auch zu neuen Bildungsangeboten.
Schützentag 2025 in Baunatal
Präsidentin Tanja Frank stellt die Planungen zum Hessischen Schützentag 2025 in Baunatal vor. Es solle ein Schützentag der kurzen Wege werden, denn alle Veranstaltungsorte lägen dicht beieinander und seien von den Hotels aus zu Fuß gut zu erreichen. Dennoch soll es einen Shuttleservice geben, der die Veranstaltungsorte mit den Hotels verbindet.
Die Präsidentin wies dabei auf eine wichtige Neuerung zu vergangenen Schützentagen hin: Es gibt keine Anmeldung auf Papierformularen mehr. Alles wird digital über ein Online-Ticketsystem abgewickelt. Wichtig sei, dass sich alle Teilnehmer für alle Veranstaltungen online anmelden müssen. Dies gilt ausdrücklich auch für Veranstaltungen, die keinen Eintritt kosten. Dies gelte auch für die Delegierten, die an der Delegiertenversammlung teilnehmen. Hier gäbe dabei die Möglichkeit anzugeben, bei welchem Bezirk die oder der Teilnehmer sitzen möchten. Die Bezirksschützenmeister können die Anmeldung natürlich auch für alle Delegierten des Bezirks zentral vornehmen.
Vizepräsident Thomas Scholl stellte in diesem Zusammenhang eine Idee zur Neugestaltung der Hessischen Schützentage ab 2027 vor. Durch die Verschiebung des Landeskönigsschießen ist ein Programmpunkt des Schützentages weggefallen. Deshalb gab es die Idee, den Ablauf der Schützentage zu straffen. Bürgermeisterempfang des Präsidiums, Gesamtvorstandssitzung und gemütlicher Abend sollen freitags, Mitgliederversammlung und Schützenball samstags stattfinden. Durch die Reduzierung des Schützentages verspricht man sich ein konzentrierteres Arbeiten und eine Reduzierung der Kosten. Der Vizepräsident wies dabei darauf hin, dass dies auch in anderen Landesverbänden ähnlich gehandhabt würde. Der Hessische Schützenverband sei einer der wenigen Verbände, der seinen Schützentag über drei Tage feiert.
Eine Abstimmung unter den Anwesenden gab ein unentschiedenes Meinungsbild. Die Bezirksschützenmeister werden deshalb gebeten, die Idee mit in ihre Bezirke zu nehmen und sie dort zu diskutieren.
Um Viertel nach Zwei beendete Präsidentin Tanja Frank die Gesamtvorstandssitzung. Sie danke den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die gute Mitarbeit und das schöne wenn auch arbeitsintensive Wochenende. Die nächste Gesamtvorstandssitzung findet am 11. und 12. Oktober im Schützenbezirk Vogelsberg statt.