Vier Titel und Kris Großheim ist absolut zufrieden
  22.05.2022 •     HSV , Vereinsinfos , DSB


Am 20. und 21. Mai fanden in Fulda und Großenlüder die Hessenmeisterschaften in den Disziplinen „Laufende Scheibe 50 Meter“ und „Laufende Scheibe 50 Meter Mix“ statt.

Am zweiten Wochenende der Hessischen Schießsportmeisterschaften fielen auf den Schießstandanlagen des Fuldaer Schützenvereins und beim Schützenverein Großenlüder die Entscheidungen in den beiden Disziplinen „Laufende Scheibe 50 Meter“ und „Laufende Scheibe 50 Meter Mix“. Unter Leitung von Referent Stefan Leib begannen die Wettbewerbe an zwei Wettkampftagen jeweils in Fulda und wurden danach in Großenlüder abgeschlossen. Geschossen wurde auf langsam und schnell laufende Scheiben, die beim Mix-Wettbewerb gegenüber der normalen Variante in beliebiger Reihenfolge erscheinen.

„Ich bin absolut zufrieden“, sagte Kris Großheim, der für TuS Schwanheim am ersten Tag in der normalen Variante 583 Ringe erzielte, davon 293 Ringe im Langsamlauf und 290 Ringe im Schnelllauf. Der 22-Jährige amtierende Deutsche Meister löste bei seinem ersten Start in der Herrenklasse I den Titelverteidiger Stefan Leib vom SV Wissmar ab, der mit 576 Ringen auf den zweiten Platz kam. Dritter wurde der Schwanheimer Uwe Fass, der zuletzt im Jahr 2018 den Titel in der normalen Variante gewonnen hatte. Daniela Vogelbacher, zuletzt siegreich im Jahr 2012, und ihr Ehemann Christoph, der den Titel zuletzt im Jahr 2017 gewann, kamen auf die Ränge vier und fünf.

Einen Tag nach dem Sieg in der normalen Variante setzte sich Kris Großheim auch im Mix-Wettbewerb mit 381 Ringen durch. Zudem hatte er in beiden Wettbewerben den größten Anteil an den Mannschaftssiegen für TuS Schwanheim zusammen mit Torsten und Uwe Fass. Das Schwanheimer Trio knüpfte in beiden Disziplinen an ihre Erfolge des Jahres 2018 an, während die Titelverteidiger vom SV Wissmar sich mit dem dritten Rang zufriedengeben mussten. Christoph und Daniela Vogelbacher kamen zusammen mit Matthias Otterbein in beiden Wettbewerben auf Rang zwei.

Für Kris Großheim, der im Vorjahr mit dem Vierfacherfolg bei den Deutschen Meisterschaften seinen Einstand bei den Herren feierte, bezeichnete seine Leistung im Mix-Wettbewerb als „ausbaufähig“, sieht sich aber in einer guten Aufbauphase für den Jahreshöhepunkt, den Weltmeisterschaften in Frankreich. „Ich will an meine nationalen Erfolge anknüpfen und international möglichst an die Spitze aufschließen. Ich habe noch ein paar Jahre Studium vor mir und in dieser Zeit will ich mich auch noch voll für den Sport engagieren. Mein großes Ziel ist der WM-Titel.“

Der dritte Sieg in Folge gelang Kai-Uwe Tiefau bei der normalen Variante mit 544 Ringen in der Herrenklasse III. Der 55-Jährige aus Wissmar setzte sich deutlich vor Mathias Otterbein durch, war aber mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden. „Im Training habe ich 574 Ringe getroffen, aber der Wettkampf hat seine eigenen Gesetze und ist auch von der Tagesform abhängig.“ Kai-Uwe Tiefau kann auf über 40 Jahre Erfahrung in der Disziplin „Laufende Scheibe“ zurückblicken. „Das hat mich schon als 13-Jähriger fasziniert“, erinnerte er sich daran, als er zunächst mit dem Luftgewehrschießen begonnen hatte, dann aber auch durch die Erfolge des Wissmarer Olympiateilnehmers Wolfgang Hamberger mit dem Schießen auf die Laufende Scheibe begann. Auf den ersten Hessenmeistertitel mit der Mannschaft im Jahr 1981 folgte schon ein Jahr später der erste Deutsche Meistertitel. Mit seinem Bruder Hans-Jürgen Tiefau und Thomas Forbach feierte in den folgenden Jahren viele Erfolge. Bis 1988 gehörte Kai-Uwe Tiefau zum deutschen Nationalteam und hatte seinen größten Erfolg mit dem Gewinn der Mannschafts-Bronzemedaille bei den Europameisterschaften. Gerne erinnert er sich auch an einen Auftritt im Jahr 1983 im Hessischen Fernsehen, als er dem Sportmoderator und den Zuschauern das Schießen auf die Laufende Scheibe vorstellen konnte.

Im Mix-Wettbewerb musste sich Kai-Uwe Tiefau als Titelverteidiger in der Herrenklasse III geschlagen geben. Matthias Otterbein vom SV Großenlüder holte sich mit vier Ringen Vorsprung seinen ersten Titel in dieser Wettkampfklasse.

Einen spannenden Abschluss der Titelkämpfe lieferten Christoph Vogelbacher und Stefan Leib, die im Mix-Wettbewerb beide 380 Ringe erzielt hatten. Kris Großheim, der als Hessenmeister bereits feststand, übernahm die Moderation des Shoot-Off´s, das von Stefan Leib nach zwei Stechschüssen mit 18:12 Ringen gewonnen wurde.

Als verantwortlicher Referent für die bis 2004 olympische Disziplin „Laufende Scheibe“ bedauerte Stefan Leib die seit Jahren rückläufigen Teilnehmerzahlen bei den Hessenmeisterschaften. „Das Schießen auf die Laufende Scheibe erfordert einen extrem großen Aufwand und es gibt in Hessen nur wenige Schießstände für diese Disziplin.“

Die Erstplatzierten im Überblick:

Laufende Scheibe 50 Meter

Herren I

1. TuS Schwanheim                                              1713

2. SV Großenlüder                                                1646

3. SV Wissmar                                                      1634

 

1. Kris Großheim (Schwanheim)                            583

2. Stefan Leib (Wissmar)                                       576

3. Uwe Fass (Schwanheim)                                   573

 

Herren III

1. Kai-Uwe Tiefau (Wissmar)                                 544

2. Matthias Otterbein (Großenlüder)                      527

3. Christoph Schmitt (Großenlüder)                       526

 

Laufende Scheibe 50 Meter Mix

 

Herren I

1. TuS Schwanheim                                             1118

2. SV Großenlüder                                               1098

3. SV Wissmar                                                     1052

 

1. Kris Großheim (Schwanheim)                           381

2. Stefan Leib (Wissmar)                                       380 (18)

3. Christoph Vogelbacher (Großenlüder)              380 (12)

 

Herren III

1. Matthias Otterbein (Großenlüder)                     341

2. Kai-Uwe Tiefau (Wissmar)                                337

3. Torsten Hermann (Wissmar)                             335    


Vier Titel und Kris Großheim ist absolut zufrieden