Vom geselligen Treffen zur langen Vereinsgeschichte
  26.05.2022 •     Verband , HSV , Vereinsinfos , DSB


150-jähriges Jubiläum des Schützenvereins "Eintracht" Hettenhausen

Mit einem Festkommers begann das Jubiläumsschützenfest des SV Eintracht Hettenhausen, dem sich ein Tag später nach dem Weißwurstfrühschoppen die Königsproklamationen und die Pokalverleihungen des Vereinspokalschießens anschlossen.

Vom Festkommers berichtete Sebastian Dänner, stellvertretender Bezirksschützenmeister im Schützenbezirk Fulda-Rhön: „Den größten Applaus der anwesenden Vereinsvertreter und politischen Gäste erhielt Hermann Reuß, der seit 1972 schon viele Positionen im Verein begleitete und noch heute Mädchen für alles ist. Leider musste sich der 76-Jährige in der Vorwoche einer lang geplanten Operation unterziehen und war nicht vor Ort. Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Helmut Reinke, stellvertretend für den Schützenverein Hettenhausen, zusammen mit Vorstandssprecherin Christina Freudensprung zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Sport, darunter Landrat Bernd Woide, den Landtagsabgeordneten Markus Meysner, Bürgermeister Steffen Korell, Ortsvorsteher Konstantin Neumann, die Präsidentin des Hessischen Schützenverbandes Tanja Frank, für den Landessportbund Helmut Meister und für den Sportkreis Fulda-Hünfeld Andreas Scheibelhut. „Die Tradition der Schützen, früher verantwortlich zur Verteidigung der Städte und Dörfer, heute für großartigen Schießsport und Jugendarbeit“ nannte Landrat Woide als drei wichtige Säulen der Schützen. „Endlich wieder in einem Festzelt, heute Abend fühlt es sich an als wäre die Pandemie ganz weit weg“, sprach die Präsidentin Tanja Frank vielen aus dem Herzen. „Tradition wahren und neue Disziplinen wie das Bogenschießen, Sommerbiathlon oder Blasrohrschießen entdecken“ fuhr sie fort. „Das Alles und noch viel mehr ist bei uns Schützen möglich“. Der Vizepräsident des Ladessportbundes für Finanzen Helmut Meister überreichte Anita Reuß stellvertretend für ihren Ehemann Hermann an diesem Abend die Goldene Ehrennadel des Landessportbundes Hessen für besondere Verdienste im Sport. Wichtige Meilensteine des Schützenvereins Hettenhausen wurden von Helmut Reinke in einer kurzweiligen Präsentation vorgetragen. So begann die Vereinsgeschichte von Eintracht Hettenhausen am 14. Dezember 1871, als Söhne freier Bauern ihre geselligen Treffen auf rechtlich fundierte Füße stellten und sich eine Satzung gaben. Nachdem die Besatzungsmächte die Betätigung von Schützenvereinen wieder zuließen, entschlossen sich im Jahr 1956 sieben junge Männer aus Hettenhausen, den bis dahin ruhenden Schützenverein „Eintracht“ Hettenhausen wieder mit Leben zu erfüllen. Starker Mitgliederzuwachs in den Folgejahren brachte schnell die Erkenntnis, dass eine größere Schießanlage hermusste. So stellte der damalige Vorsitzende Werner Mohr Ende der sechziger Jahre den Anbau seiner Fabrik zur Verfügung. Hier fanden die Sportschützen ihre zweite Heimat und es wurden Erfolge weit über Kreis, Bezirk und das Bundesland Hessen hinaus, meist in den Pistolendisziplinen, gefeiert. Zwei Rituale aus damaliger Zeit führt der Verein bis heute weiter. Zum einen das Osterböllerschießen, ein Brauch aus dem Egerland, das unter anderem mit einer alten Kanone durchgeführt wird, um so eine alte Tradition aufrecht zu erhalten. Zum anderen das Abholen der Königsfamilie zum Schützenball, früher mit der vereinseigenen Kutsche, die heute durch einen Traktor ersetzt wird. Anfang der siebziger Jahre kamen erste Gedanken für ein eigenes Schützenhaus auf. Nach mehreren Vorschlägen, Genehmigungen und dem besonderen Verhandlungsgeschick von Hermann Reuß begannen im Jahr 1977 die ersten Erdarbeiten. Pünktlich zur 25-jährigen Neugründung des Vereins wurde im Jahr 1981 das Richtfest gefeiert und das Schützenhaus im Jahr 1985 eingeweiht. Heute gehören Zu den zahlreichen Aktivitäten des Vereins die Teilnahme an Rundenwettkämpfen, Stadt-, Bezirks- und Landesmeisterschaften, Pokal- oder anderen Schießsportveranstaltungen. Aktuell wird ein im Landkreis Fulda einzigartiges Bogenschießkino in Hettenhausen, angrenzend an das Vereinsheim gebaut.“

Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete die Ehrung langjähriger Mitglieder für ihre 25-, 40-, 50- und 60-jährige Vereinszugehörigkeit, die von Schriftführerin Sandra Kuchenbrod vorgenommen wurde.


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