Wegweiser für den Verband: Abschließender Leitbild-Workshop des Hessischen Schützenverbandes
  07.02.2024 •     HSJ , Verband , HSV , Bezirk West , Vereinsinfos , Bezirk Ost , Bezirk Süd , Bezirk Nord


Bereits seit Juni 2022 arbeiten Vertreter des Hessischen Schützenverbandes an einem Leitbild für den Verband. Diese trafen sich im vergangenen halben Jahr in wechselnden Besetzungen, um ein Leitbild zu formulieren. Dieses soll als eine Art Wegweiser im Umgang mit den gesellschaftlichen Herausforderungen dienen, mit denen sich der Verband in der letzten Zeit auseinandersetzen musste. Um dem Präsidium und den regionalen Vertretern des Verbandes Orientierung und Handlungssicherheit zu bieten, sollen in dem Leitbild die die gemeinsamen Werte, die Ziele und das Selbstverständnis der hessischen Schützenfamilie dargestellt werden. Zu den hauptsächlich online abgehaltenen Treffen waren nicht nur die Vertreter des Verbandes und der Schützenbezirke eingeladen. Alle Mitglieder der hessischen Schützenvereine hatten die Möglichkeit, sich an dem Prozess zu beteiligen.

Am Samstag, den 27. Januar fand der abschließende Workshop des Leitbild-Projektes statt. Rund 20 Vertreter von Vereinen, Bezirken und aus dem Verband trafen sich im Landesleistungszentrum in Frankfurt, um die endgültigen Inhalte des Leitbildes festzulegen. Unter den Teilnehmern waren neben mehreren Vereinsvertretern und Bezirksschützenmeistern auch Tanja Frank, die Präsidentin des Hessischen Schützenverbandes  und Jugendleiter Stefan Rinke als Repräsentant der Schützenjugend.

Moderiert wurde die Veranstaltung von vier Mitarbeitern der Sportjugend Hessen unter der Leitung von Angelika Ribler und Nico Mikulic, die auch schon seit mehreren Jahren das Projekt „DemoS! Sport stärkt Demokratie“ im Hessischen Schützenverband begleiten.

Nach einer Begrüßung durch HSV-Präsidentin Tanja Frank erklärte Nico Mikulic in einer einführenden Präsentation noch einmal die Bedeutung eines klaren Leitbildes für den Hessischen Schützenverband. Die Teilnehmer erhielten dabei einen umfassenden Überblick über die grundlegenden Elemente eines Leitbildes und deren Auswirkungen auf die Verbandskultur.
Zusätzlich präsentierte er die Ergebnisse einer Befragung, die im Vorfeld des Workshops unter Politikern und Sportfunktionären ohne direkte Verbindung zum HSV, und mit dem Ziel einer externen Einschätzung zum Leitbildprozess, durchgeführt worden war. Diese wiesen besonders auf zwei Punkte hin. Zum einen sollte der HSV in seiner Außendarstellung auf den besonders verantwortungsvollen Umgang mit den Sportgeräten im Schützenwesen hinweisen. Auch eine Abgrenzung von Personen, die ein anderes Verhältnis zu Schusswaffen haben, als die Sportschützen, sollte angestrebt werden. Zum anderen empfahlen sie dem Verband eine klare Abgrenzung von allen extremistischen Bewegungen. So könne der Verband klarstellen, dass er in der Mitte der Gesellschaft verwurzelt ist und fest auf dem Boden des Grundgesetzes steht.

Trotz intensiver Arbeit hatten die Teilnehmer auch eine Menge Spaß. (Foto: Lutz Berger)Nach dieser Einleitung arbeiteten die Teilnehmer in Kleingruppen weiter. Dabei entwickelten sie zu den folgenden sieben Themenbereichen nach und nach ein immer schärferes Bild des verbandseigenen Selbstverständnisses: zur Identität des Verbandes, zu seinen Werten, Ressourcen und Fähigkeiten, Zielgruppen und Zielen sowie zu einer Definition für gelungene Verbandsarbeit. Hierbei wurde besonders auf die Einbeziehung der individuellen Perspektiven der Teilnehmer geachtet, um ein möglichst vielfältiges und repräsentatives Leitbild zu schaffen.

Die Ergebnisse der Kleingruppenarbeit wurden danach in immer größer werdenden Gruppen zusammengetragen, diskutiert und weiter verfeinert. Am Ende trafen sich alle Teilnehmer im Plenum, um aus den bisher gesammelten Antworten die endgültigen Inhalte für das Leitbild zu destillieren und eine erste Formulierungsgrundlage zu schaffen.

Das vierköpfige Moderatorenteam der Sportjugend Hessen sorgten dabei für eine offene und unterstützende Atmosphäre, die den kreativen Austausch förderte. Durch gezielte Diskussionen und Feedbackrunden wurde sichergestellt, dass alle Stimmen gehört wurden und die erarbeiteten Leitbild-Elemente den Konsens der Gruppe widerspiegelten.

Auf dieser Grundlage erarbeitet nun ein kleineres Team die endgültige Formulierung des Leitbildes. In dieser Phase werden allerdings keine inhaltlichen, sondern nur noch redaktionelle Änderungen vorgenommen, die für eine gute Lesbarkeit und Verständlichkeit des Leitbildtextes sorgen sollen.

Das Moderatorenteam und die Präsidentin: (v.l.) Sarah Tabatabai, Nico Mikulic, HSV-Präsidentin Tanja Frank, Angelika Ribler und Marie-Theres Hellenkamp. (Foto: Marie Brohm)„Unser Leitbild-Workshop war äußerst erfolgreich und erzielte eine hohe Zufriedenheit bei den Teilnehmern“, freute sich HSV-Präsidentin Tanja Frank im Anschluss an die Veranstaltung. Weiter sagte sie: „Die Teilnehmer wurden aktiv in den Prozess der Leitbildentwicklung eingebunden. So konnten die individuellen Perspektiven aller Teilnehmer wertgeschätzt werden, um ein möglichst vielfältiges und repräsentatives Leitbild zu schaffen.“

Auch die übrigen Teilnehmer zeigten sich zufrieden mit dem erzielten Ergebnis. Dabei fanden nicht nur die erarbeiteten Inhalte die volle Zustimmung. Ausdrücklich gelobt wurde auch der Entwicklungsprozess, der die Teamarbeit und die kreativen Fähigkeiten aller gestärkt hat.

Der Text des Leitbildes des Hessischen Schützenverbandes wird nun von einem Redaktionsteam in seine endgültige Form gebracht und dann den hessischen Schützinnen und Schützen präsentiert. Auf dem 73. Hessischen Schützentag in Twistetal wird das Leitbild dann dem Gesamtvorstand und der Delegiertenversammlung vorgestellt. Im Anschluss soll das Leitbild dann als Grundlage für die Arbeit des Verbandes Anwendung finden. Dabei wird es auf seine Alltagstauglichkeit geprüft und kann bei Bedarf weiter verfeinert und angepasst werden.


Zu Beginn des Leitbildworkshops versammelten sich die Teilnehmer im Tagungsraum des Landesleistungszentrums. (Foto: Lutz Berger)